Baubericht: Flugboot "Grumman Widgeon" von Great Planes
von Johann Prachinger, Mai 2013   zurück zur Übersicht
Bausatzhersteller: Great Planes / Electrifly Fertigungsgrad: ARF

 
Grumman Widgeon - Foto 01

Als "Wasserflug-Neuheit 2011" präsentierte der amerikanische Hersteller Electrifly/Great Planes dieses besonders elegante Flugboot. Die Grumman G-44 Widgeon ist im Original ein zweimotoriges Amphibienflugzeug mit 12,2 m Spannweite, angetrieben von zwei 200 PS Sechszylinder Reihenmotoren. Von 1940 bis 1949 wurden insgesamt 345 Exemplare gefertigt.


 
Ein Blick in den geöffneten Karton - sämtliche Teile sind sorgfältig in einzelne Plastiksäckchen gepackt und gegen Verrutschen oder Herausfallen gesichert.

Sämtliche Decals sind bei diesem Modell selbst anzubringen, man kann also variieren oder auch eigene Ideen - wie z. B. die Kennung eines realen Vorbilds - umsetzen.
Grumman Widgeon - Foto 02

 
Grumman Widgeon - Foto 03

Das elegante Design der Grumman Widgeon mit der Registrierung N403E inspirierte die Modellkonstrukteure von Great Planes/Electrifly zu diesem wunderschönen ARF-Modell.

Der Bausatz enthält den fertig lackierten GFK-Rumpf, mit Monokote bespannte Tragflächen und Leitwerke, fertig lackierte Motorgondeln und Stützschwimmer sowie fertige Kabelstränge für die Motoren.


 

Zweckmäßigerweise beginnt man mit der Montage des beiliegenden Modellständers aus 2 Styroporteilen und 2 Kunststoffrohren.

Damit steht das Modell in waagrechter Lage auf der Arbeitsfläche und befindet sich somit in der idealen Pposition für die nächsten Arbeitsschritte.

Grumman Widgeon - Foto 04

 
Grumman Widgeon - Foto 05

Da die vom Hersteller vorgeschlagenen Brushless Außenläufer "Rimfire 400" (28-30-950) hierzulande nicht erhältlich sind und sämtliche vergleichbare Motoren ein 4-Loch Befestigungssystem aufweisen mußten die bereits im Modell eingebauten 3-Loch Motorträger etwas "modifiziert" werden.

Die von mir eingesetzten Joker-Motoren waren auch um 5 mm zu lang für die Motorgondeln - deshalb wurden die Motorspanten so weit kreisrund ausgefräst dass man die Vierpunkt-Befestigungskreuze auf deren Rückseite montieren konnte.


 

Sehr pfiffig wurde der Einbau der Querruderservos gelöst:

Diese werden passgenau von innen in einen Rahmen auf der Abdeckung geschraubt, so dass exakt der Servobereich mit dem Abtriebshebel aus dem Flügel ragt.

Dadurch ist diese Stelle schon einmal recht gut gegen Spritzwasser geschützt.

Grumman Widgeon - Foto 06

 
Grumman Widgeon - Foto 07

Nach dem Einmessen des Höhenleitwerks kann dieses mit dem Rumpf verklebt werden.

Alle Ruderblätter sind laut Anleitung mit den beiliegenden Vlies-Scharnieren selbst anzubringen.


 
So wie beim großen Vorbild wird auch das Höhenleitwerk beim Modell auf der Unterseite mit zwei Streben zum Rumpf hin abgestützt.

Festigkeitstechnisch wäre das gar nicht nötig - vermutlich wollte aber der Hersteller auf dieses Scale-Detail nicht verzichten.
Grumman Widgeon - Foto 08

 
Grumman Widgeon - Foto 09

In der Schwimmerstufe wurde vom Hersteller eine Bohrung angebracht, die wohl als verschließbarer Wasserablauf dienen soll.

Leider war der beiliegende Gummistöpsel viel zu klein, um in dieser Bohrung Halt zu finden.

Daher verzichtete ich auf diese Entwässerungsöffnung und dichtete sie mit einer Sperrholzscheibe und reichlich Epoxy ab.


 

Ein Blick in den geräumigen Rumpf:

Empfänger, Servos für Seite und Höhe sowie der Kabelstrang mit der von mir für zweimotorige Modelle standardmäßig eingesetzten grünen 6-poligen MPX-Hochstromsteckverbindung sind hier zu sehen.

Grumman Widgeon - Foto 10

 
Grumman Widgeon - Foto 11

Etwas Anpassungsarbeit erforderte die Tragflügelbefestigung:

Die Bohrungen für die beiden Flächendübel waren vom Hersteller etwas zu tief angesetzt und mußten erst mit der Rundfeile nach oben ausgefeilt werden damit die Tragfläche an allen Seiten plan auf dem Rumpf aufliegt.

Selbstklebende Gummidichtungen sollen das Eindringen von Wasser in den Rumpf verhindern.


 
Das "nackte" Balsaholz mit den beiden Befestigungsdübeln im Flügelmittelteil imprägnierte ich mit Porenfüller und weißem Lack - offensichtlich hat der Hersteller diese ungeschützte Stelle übersehen!

Alternativ könnte man auch nur die Dübel versiegeln und die unbehandelte Fläche mit Klebe- oder Bügelfolie belegen.
Grumman Widgeon - Foto 12

 
Grumman Widgeon - Foto 13

Im Bug meines Modells findet ein 3900er dreizelliger Lipopack seinen Platz.

Die Klappe mit Süllrand für den Akkutausch ist eine gute Detaillösung. Da sie "nur" von 4 Magneten gehalten wird habe ich sie zusätzlich mit einem Stück Angelschnur am Rumpf befestigt.


 

Das dem Bausatz beiliegende Wasserruder wurde selbstverständlich nicht eingebaut - wozu hat man schließlich zwei Motoren!

Zum Manövrieren auf dem Wasser kommt - wie bei allen meinen mehrmotorigen Modellen - die inzwischen vielfach bewährte differenzierte Motordrehzahlsteuerung zum Einsatz.

Grumman Widgeon - Foto 14

 
Grumman Widgeon - Foto 15

Am frühen Morgen des 01. Mai 2013 ist es dann endlich so weit: Die Grumman ist mit einem endgültigen "Kampfgewicht" von 1860 g startklar zum Jungfernflug auf dem Ratzersdorfer See.

Trotz trübem Wetter und ca 10 km/h Wid verläuft dann dieser auch recht problemlos.

Etwas Quer, aber reichlich Höhe muß nachgetrimmt werden - ein Hinweis daß mit der Schwerpunktlage noch experimentiert werden sollte indem man den Akku um einige mm nach hinten schiebt.


 
Vom Anfahren bis zur Gleitphase entsteht viel Spritzwasser, was ziemlich spektakulär aussieht.

Mit seinen fast 2 Kg ist das 130cm große Modell kein Leichtgewicht mehr und will schon mit zügigem Flugtempo in der Luft gehalten werden.

Zu enge und zu langsam geflogene Kurven sollte man möglichst vermeiden - hier kippt die Widgeon schon mal über die Fläche nach innen.

Großräumiges "cruisen" ist schon eher ihre Stärke - dabei bleibt sie auch total unkritisch und man kann sich am sehr scale wirkenden Flugbild erfreuen.
Grumman Widgeon - Foto 16

 
Grumman Widgeon - Foto 17 Den nächsten Einsatz hatte die Widgeon dann gleich beim Traunsee-Wasserflugtreffen 2013.

Der inzwischen um 10 mm zurückversetzte Akku sorgt nun für eine optimale Schwerpunktlage und entspanntes Fliegen.

 

Technische Daten:
Spannweite: 1295 mm
Länge: 915 mm
Startgewicht: 1860 g
Motoren: Joker 2830-12 980 kv
Steller: Skywalker 40
Prop: 8 X 6 Dreiblatt (gegenläufig)
Akku: 3S LiPo 3900
Empfänger: TFR6 FASST 2,4 GHZ
Servos: 2 MEX 81 HD, 2 Pico 11 BB

Grumman Widgeon - Foto 18

 
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