Montagebericht: Reely "Wilga 2000" auf Schwimmern
von Johann Prachinger, Juni 2018   zurück zur Übersicht
Bausatzhersteller: Reely/Conrad Fertigungsgrad: ARF

 
Reely Wilga 2000 - Foto 01 Dieses ARF-Modell (Komplettset inklusive Motor, Steller und Servos) wurde von Conrad/Reely als Neuheit 2016 präsentiert. Das in Blau und Gelb gehaltene Modell aus dem Reely Bausatz gefiel mir, der Preis erschien mir fair, also orderte ich ein Exemplar.

Es dürfte sich im Grunde um das Produkt einer chinesischen Modellschmiede handeln, denn baugleiche Modelle in anderen Designs gab es fast gleichzeitig von Robbe, Origin-Hobby und T2M.

Da Robbe zu seiner Wilga 2000 einen optionalen Schwimmersatz anbot, bestellte ich diesen - meine Wilga sollte ja hauptsächlich auf Wasserflächen zum Einsatz kommen.

 
Das im Bausatz enthaltene Räderfahrwerk sieht sehr scale aus.

Es ist aus Aluminium gefertigt, hat vorbildgetreue Verkleidungen der Fahrwerksbeine und verfügt über eine aufwändige Federung.

Das Spornrad wird mit dem Seitenruderservo über einen eigenen Bowdenzug angelenkt.
Reely Wilga 2000 - Foto 02

 
Reely Wilga 2000 - Foto 03

Die Tragflächen sind geteilt. Sie werden beim Aufrüsten des Modells auf ein im Rumpf gelagertes CFK-Rohr geschoben und nach Herstellen der Servoanschlüsse mit Klemmschrauben gesichert.

Das Verbinden der recht kurz geratenen Servokabel mit den Anschlüssen im Rumpf ist recht fummelig und mühsam.

An den Tragflächen fallen einem gleich die Wilga-typischen Vorflügel auf.


 

Hier sieht man eine Detailaufnahme einer Federschwinge des bereits erwähnten stoßgedämpften Scale-Hauptfahrwerks.

Die Radfelgen sind aus grauem Kunststoff, die Räder aus sehr leichtem Schaumstoff gefertigt.

Reely Wilga 2000 - Foto 04

 
Reely Wilga 2000 - Foto 05

Diese Wilga besitzt auch Landeklappen, die erfreulicherweise über 2 Flächenservos angesteuert werden.

Allerdings sind die Klappenservos spiegelbildlich (wie Querruderservos) eingebaut und würden bei Anschluss über ein V-Kabel gegensinnig ausschlagen.

Dieses Problem kann man jetzt lösen, indem man pro Landeklappe einen eigenen Kanal verwendet, oder zwischen V-Kabel und eines der Servos ein Reverse-Modul setzt.


 

Gut gelöst hat man die Servoanschlüsse im Rumpf.

Die Servobuchsen für Querruder und Landeklappen sitzen direkt in der Flächenanschlusswurzel.

Reely Wilga 2000 - Foto 06

 
Reely Wilga 2000 - Foto 07

Das lenkbare Spornrad sitzt in einem Ausleger aus Kunststoff, der im Bedarfsfall wohl auch einige mm an Federwirkung übernehmen kann.


 

Die beiden Servos für Seitenruder/Spornrad und Höhenruder sitzen im Rumpf unter dem verschraubten Heckfenster.

Eine direkte Zugangsmöglichkeit z. B. für Einstellarbeiten hat man daher erst nach Demontage des Fensters.

Reely Wilga 2000 - Foto 08

 
Reely Wilga 2000 - Foto 09

Da der in sich geschlossene zentrale Rumpfbereich praktisch unzugänglich ist, müssen auch Drehzahlsteller und Empfänger im über die Akkuklappe erreichbaren Bugbereich untergebracht werden.


 
Der Akkufachdeckel wird vorne von einer Kunststoffnase und hinten von einem Drehverschluss gehalten.

Einige Kühlschlitze im Deckel sorgen zusammen mit einer Abluftöffnung auf der Rumpfunterseite für ausreichenden Luftdurchsatz.
Reely Wilga 2000 - Foto 10

 
Reely Wilga 2000 - Foto 11

Ein guter Ansatz ist das verglaste Cockpit mit Instrumentenpanel und Pilotensitzen.

Allerdings wurde auf Farbe verzichtet und alles weiss gelassen.

Für einen detailreicheren Cockpitausbau müsste der Käufer jetzt die eingeklebten Scheiben wieder herauslösen.


 

Das dem Schwimmerbausatz beiliegende Schwimmergestell verzichtet komplett auf Querstabilisatoren.

Für mehr Stabilität und auch eine gefälligere Optik fertigte ich daher selbst zwei Querstabis aus Alurohren an.

Zur Befestigung wurden einfach die Enden der Rohre flachgequetscht und zusammen mit den Bügeln verschraubt.

Reely Wilga 2000 - Foto 12

 
Reely Wilga 2000 - Foto 13

Den ersten Start auf Wasser absolvierte die Wilga im Mai 2018 auf unserem St. Pöltner Hausgewässer.

Schwerpunkt und Ruderausschläge waren nach Anleitung eingestellt - wie erwartet klappte auch alles bestens.


 
Nicht verwendet habe ich das dem Schwimmerbausatz beiliegende riesige Wasserruder, da es meiner Ansicht nach einfach die sonst so gelungene Optik der Wilga zu sehr stören würde. (Ich ließ einfach das Spornrad am Modell)

Die Wilga läßt sich ohne Wasserruder hervorragend auf dem Wasser manövrieren und ist aufgrund ihrer gutmütigen Flugeigenschaften ein sehr empfehlenswertes Modell für den Einstieg in den Wasserflug.
Reely Wilga 2000 - Foto 14

 
Reely Wilga 2000 - Foto 15

Nach einigen Eingewöhnungsrunden wurde auch das Langsamflugverhalten gründlich getestet.

Hier setzt die Wilga wirklich Maßstäbe, sie kann durch ihre hochwirksamen Vorflügel und mit gesetzten Landeklappen tatsächlich extrem langsam durch die Luft bewegt werden.


 

Das Setzen der Landeklappen bewirkte ein deutliches Aufbäumen des Modells, worauf ich bei den nächsten Flügen mit etwas Tiefenruderbeimischung experimentierte.

Beibehalten habe ich dann einen Mischanteil von 15 / 20 Prozent für die entsprechenden Klappenstellungen.

Dieser Wert hängt allerdings stark vom Senderfabrikat ab - bitte nicht einfach übernehmen sondern lieber selbst erfliegen.

Reely Wilga 2000 - Foto 14

 
Reely Wilga 2000 - Foto 17

Zusammenfassend muß man sagen dass der Hersteller mit diesem Modell einen Volltreffer für die "Wasserflieger-Gemeinde" gelandet hat.

Nach kurzer Montagezeit, Einbau eines Empfängers und eines 3-zelligen 2200er LiPo-Packs hat man recht schnell ein startbereites, sehr "scale" wirkendes, durchaus alltagstaugliches Wasserflugmodell zur Verfügung.


 
Technische Daten:
Spannweite: 1330 mm
Länge: 1010 mm
Startgewicht: 1455 g
Motor: BL 3532 1200 KV
Steller: 40 A, BEC
Prop: 11 X 5,5
Akku: 3 Zellen 2200
Empfänger: Futaba 2,4 GHZ
Servos: 6 x Mini, bereits eingebaut
Reely Wilga 2000 - Foto 18

 
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