Montagebericht: ARC Modelfly "Cessna 177 Cardinal" auf Schwimmern
von Johann Prachinger, Dezember 2006   zurück zur Übersicht
Bauplanquelle: Outerzone Fertigungsgrad: Eigenbau

 
Mini-Satyr - Foto 01 Es gibt Modelle, die baut man - aus den veschiedensten Gründen - öfter als einmal:

Nach der Viertakt- und der Brushless-Version war nun die Zeit reif für den "Mini-Satyr".

Den inzwischen kostenlos downloadbaren Bauplan habe ich auf 70 % eingeschrumpft, das ergibt eine sehr handliche Spannweite von 115 cm und ein neues Aufgabenfeld für einen schon längere Zeit beschäftigungslosen Speed 400 mit Getriebe 3:1.

 
Als gewichtseinsparende Maßnahme wurde die Anzahl der Rumpfspanten - eigentlich Halbspanten - im Heckbereich verringert, außerdem kam statt dem laut Plan vorgesehenen Pendel-Höhenleitwerk eine konventionelle Dämpfungsfläche mit Ruderklappe zum Einsatz.

Auch der Rahmen für den Servo-Einbau wurde um einen Spantabstand - näher zum Schwerpunkt - nach vorne verlegt.

Die beiden Rumpfseitenteile wurden direkt auf dem Plan aus 3 mm Kieferleisten aufgebaut und anschließend nach dem Einsetzen der Spanten, Halbspanten und Querstreben miteinander verleimt.
Mini-Satyr - Foto 02

 
Mini-Satyr - Foto 03

Für die vordere Rumpfbeplankung wurde 0,4 mm Sperrholz verwendet, 3,0 mm starke Sperrholzbrettchen nehmen die Kräfte im Bereich der Fahrwerkslagerung/Schwimmerbefestigung auf.

Das Schwimmerfahrwerk kann später mit wenigen Handgriffen gegen ein Räderfahrwerk ausgetauscht werden.


 

Der Balsa-Rippensatz mit den 2 x 7 Hauptrippen, 2 x 2 Randbogenrippen und den kleinen Stützrippen für die Flügelnase ist rasch angefertigt.

Dazu drucke ich die Rippen auf dünnen Zeichenkarton, schneide sie aus, pinne sie mit 2 Stecknadeln auf das Balsabrettchen und fahre mit einem Stift die Konturen nach.

Die aufgezeichneten Rippen werden dann - nach alter Väter Sitte - mit dem Balsamesser ausgeschnitten und mit der Schleiflatte verputzt.

Mini-Satyr - Foto 04

 
Mini-Satyr - Foto 05

Ja, ja, ich weiß schon, betuchte Modellbauer mit unbegrenztem Hobby-Budget verwenden dafür eine computergesteuerte Fräse.

Aber auch mit dem so vorbereiteten Rippensatz geht der Aufbau einer Flügelhälfte ruckzuck voran und mir macht es einfach Spaß wie nach und nach die einzelnen Flugzeugkomponenten unter meinen Händen entstehen.


 

Unter Berücksichtigung der V-Form werden die beiden Flügelhälften mit zwei Holmbrücken aus Sperrholz aneinander geleimt.

Schließlich bekommt die Flügelmitte auf der Ober- und Unterseite noch eine Beplankung aus 0,4 mm Sperrholz, der Rest der Tragfläche bleibt unbeplankt.

Durch die Nasenleiste aus Kieferholz ist der Flügel übrigens wesentlich robuster als er auf den ersten Blick aussieht.

Mini-Satyr - Foto 06

 
Mini-Satyr - Foto 07

Das Höhenleitwerk wird in Gitterbauweise erstellt, im Gegensatz zu den beiden Vorgänger-Modellen diesmal aber nicht als Pendelruder sondern als Dämpfungsfläche mit Ruderklappen ausgeführt.

Die beiden Ruderhälften sind über einen 2,0 mm Stahldraht miteinander verbunden.


 

Schwimmer:
Für die Herstellung passender Schwimmer im Oldtimer-Look wurde wieder der Tomahawk-Schwimmerbauplan (von der Rückseite des FMT-Beilagebauplans, MT-951 aus FMT 05-1987) herangezogen.

Die Schwimmer werden zur Gänze aus Balsaholz aufgebaut und im Bereich der Streben mit 3,0 mm Sperrholzbrettchen verstärkt.

Mini-Satyr - Foto 08

 
Mini-Satyr - Foto 09

Das Schwimmergestell inklusive der beiden Querstreben wurde aus 3,0 mm Stahldraht hergestellt und verlötet.

Die exakte Position der Befestigungspunkte wurde schon vor dem Bau mit Hilfe der beiden Baupläne ermittelt und eingezeichnet.


 
Hier sieht man bereits die fertig verschliffenen Schwimmer. Achtung, nur die Oberkanten verrunden, die Unterkanten müssen unbedingt scharfkantig bleiben!

Empfohlenes Finish: Dreimal mit Porenfüller versiegeln, dann mit Zellulosekleber eine Papierbespannung aufbringen, für die Laufflächen darf es auch Glasgewebe sein.

Danach wieder 2 Anstriche mit Porenfüller, Feinschliff, dann Spritzgrund und Decklack.
Mini-Satyr - Foto 10

 
Mini-Satyr - Foto 11

Erstes "Probesitzen" des noch unbespannten "Holzgerippes" auf dem neuen Schwimmerfahrwerk.

Auch die beiden Servos und die Rudergestänge sind bereits eingebaut und haben ihren ersten Funktionstest hinter sich.


 

Für raschen Akkuwechsel wurde im Rumpfboden eine Klappe eingebaut.

In der Rumpfspitze fand ein bisher arbeitsloser Speed 400 mit 3:1 Getriebe sein neues Zuhause.

Der verwendete Motorträger entstand aus abgewinkeltem Alublech. An einem dreizelligen Lipo-Pack soll der kleine Kraftprotz dann eine APC 9 X 6 Zweiblattschraube drehen und damit für zügigen Vortrieb sorgen....

Mini-Satyr - Foto 12

 
Mini-Satyr - Foto 13

Finish:
Nach dem Bespannen mit Oracover "Gewebefolie Antik" wurde noch die Kabinenverglasung aus Klarsichtfolie eingesetzt und aus einer Petflasche eine Motorhaube "tiefgezogen".


 
Der Erstflug des "Mini-Satyr" ging nach zweimaliger Verschiebung wegen zu starkem Wind schließlich am 15. April 2007 auf dem Ratzersdorfer See ziemlich unspektakulär über die Bühne.... Mini-Satyr - Foto 14

 
Mini-Satyr - Foto 15

Weil das ursprüngliche Setup (Speed 400 mit 3:1 Getriebe und 9 X 6 Prop an 3 Zellen 2300) für Wasserstarts gerade so reichte wurde im Mai 2008 hier nachgebessert und ein kleiner Brushless Außenläufer eingebaut.

Statt dem 2300er Dreizeller können jetzt 2 Zellen 3400 eingesetzt werden was auch die Flugzeit deutlich verlängert.


 

Technische Daten:
Spannweite: 1150 mm
Länge: 810 mm
Startgewicht: ca 1100 g
Motor: X-Power Eco A2814-06
Steller: 40 A, BEC
Prop: 9 X 4,5 APC
Empfänger: Spektrum AR6000
Akku: 2 Zellen LiPo 3400
RC: Seite, Höhe, Drehzahl

Mini-Satyr - Foto 14

 
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