Bauplanquelle: Ben Buckle Plans |
Fertigungsgrad: Eigenbau |
|
Während der Winterpause 2014/2015 gelang es mir, eines meiner - schon vor Jahren eingemotteten - ehemaligen Lieblings-Verbrennerflugzeuge zu reaktivieren.
Diese Piper PA-19 Super Cub wurde 1990 nach einem (heute leider nicht mehr erhältlichen) Bauplan von Ben Buckle aufgebaut und mit einem 6,5 ccm Verbrenner von Magnum betrieben.
Um die extrem gutmütig fliegende Maschine auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, wurde die 35 Mhz Empfangsanlage von Simprop durch ein 2,4 GHZ System von Futaba ersetzt. |
Der Gesamtzustand des oft und regelmäßig geflogenen Modells ist noch recht gut - wenn auch mit leichten Gebrauchsspuren.
Beibehalten wurde die (damals übliche) Anlenkung der Querruder über ein Zentalservo.
Sollte einmal eine Reparatur der Tragflächen nötig werden, kann man immer noch auf Flächenservos umrüsten, derzeit besteht jedoch aufgrund zuverlässiger, problemloser Funktion nicht der geringste Anlaß. |
|
|
Im Motorraum verrichtet nun ein bürstenloser Außenläufer "Compact 460" von Graupner - ohne Gestank und Lärm - befestigt an vier M3 Gewindestangen seine Arbeit.
Die Energie liefern 3 Lipozellen mit 3900 MAH.
Da ich meine modellfliegerischen Aktivitäten schon seit über 10 Jahren vorwiegend auf Wasser ausübe, wurde auch das Räderfahrwerk - samt seinen eleganten Verkleidungen (siehe Foto 1) - abmontiert und durch ein selbst gebautes Schwimmerfahrwerk ersetzt. |
Die Schwimmer selbst wurden wieder in bewährter Depron-Bauweise erstellt.
Alle Spanten bestehen aus 6 mm Depron, wobei der Längsspant im oberen Bereich beidseitig mit 1,5 mm Balsastreifen kaschiert wurde.
Für die unteren Längsgurte verwendete ich 3x3 mm Kieferleisten.
Die Verstärkungen zur Aufnahme der Alu-Befestigungslaschen sind aus 3 mm Sperrholzbrettchen gefertigt.
|
|
|
Links im Bild der Karton mit den ausgemusterten Komponenten.
Auch die aus einer PET-Flasche "tiefgezogene" Motorhaube konnte wegen ihrer großen Aussparungen für den Motor und Schalldämpfer nicht mehr verwendet werden.
Da ich alle bisher verwendeten Formen gewissenhaft archiviere, war aber die Anfertigung einer neuen Motorhaube in erfreulich kurzer Zeit zu bewerkstelligen.
|
Als kleine "kosmetische Operation" musste ich die ursprünglich mit Hilfe einer Spraydose in die Rumpfunterseite eingearbeitete Schalldämpfermulde wieder entfernen.
Die beiden Öffnungen wurden danach mit Platten aus 3 mm starkem, nach Papierschablonen zugeschnittenem Sperrholz plan und bündig verschlossen.
|
|
|
Die neue Motorhaube entstand aus 3 "Petflaschen-Tiefziehteilen" nach der hier beschriebenen Methode.
Die drei Teile wurden unter Verwendung dünner Kunststoffstreifen und Sekundenkleber zusammengesetzt, beschnitten, verschliffen und mit den erforderlichen Aussparungen versehen.
|
Hier ist das "Werkstück" bereits mit weißem Füller grundiert und auf einem Stück Karton zum Trocknen aufgelegt.
|
|
|
Für die hinteren Befestigungspunkte des Schwimmergestells leimte ich ein 3 mm starkes Verstärkungsbrettchen aus Sperrholz in den Rumpf.
Danach wurden von innen zwei M3 Einschlagmuttern als Gegenlager für die beiden M3-Befestigungsschrauben eingesetzt.
Auf der Rumpfunterseite sieht man dann nur noch jeweils zwei Löcher mit den Gewindeaufnahmen.
|
Das Schwimmergestell besteht aus Alu-Tropfenprofilrohren, die von innen mit CFK-Rohren gegen Abknicken versteift wurden.
Für die Querstabilisatoren zwischen den beiden Schwimmern verwendete ich 4 mm starken Stahldraht.
Auf dem Bild fehlen die beiden Diagonalstreben - diese werden erst später bei der Montage der Schwimmer am Modell eingepasst.
|
|
|
Die Depron-Schwimmer erhielten nach der Versiegelung mit mehreren Schichten Parkettlack eine Papierbespannung auf der Oberseite und eine Lage 25g Glasgewebe auf der Unterseite.
Das Aufbringen des Bespannmaterials erfolgte ebenfalls mittels Parkettlack.
Den Abschluß der Oberflächenbehandlung bildeten eine Schicht Spritzgrund und eine Schicht Acryllack aus der Spraydose.
|
Hier sind die in "Silber-Metallic" lackierten Schwimmer bereits am Modell montiert und die beiden Diagonalstreben aus Alu-Profilrohr eingepasst und verschraubt.
Als Farbdekor wurden "Piper-typische" Blitzpfeile aus roter Orastick-Folie geschnitten und seitlich auf die Schwimmer geklebt.
|
|
|
Mit einem 270 g schweren 3S Lipo-Akku bringt die Maschine aktuell ein Abfluggewicht von 2430 g auf die Waage.
Auf Wasserruder an den Schwimmern wurde vorerst verzichtet - bei Bedarf können sie später noch nachgerüstet werden.
Die Cub ist jetzt startbereit und soll beim Saisoneröffnungstreffen am 08. März 2015 auf dem Ratzersdorfer See in St. Pölten ihren ersten Wasserflug absolvieren.
|
Am 08. März 2015 konnte dann auch der Erstflug bei kühlem, aber sonnigen Wetter und ca 10 km/h Wind wie geplant erfolgen.
An den von Anfang an sehr guten Flugeigenschaften des Modells hat sich durch den Umbau absolut nichts geändert - E-Antrieb mit 3S-Setup und Schwimmer passen perfekt zum Modell.
|
|
|
Weitere Flugaufnahmen der PA-19 vom 08. März 2015 gibt es auf dieser IG-Fotoseite.
Wie erwartet läßt sich das Modell dank dem großzügig bemessenen Seitenruder einwandfrei auf dem Wasser manövrieren - das Nachrüsten von Wasserrudern kann ich mir damit ersparen.
Der schon lange geplante, aber aus Zeitmangel bereits mehrmals verschobene Umbau hat sich also voll gelohnt und bereichert meine Wasserflug-Flotte um ein weiteres selbst gebautes, vorbildähnliches Modell.
|
Technische Daten:
Spannweite: 1800 mm
Länge: 1100 mm
Startgewicht: 2420 g
Motor: Graupner Compact 460Z (1100 kV)
Steller: HK 60A BEC
Prop: 12 X 8 Zweiblatt
Akku: Lipo 3S 3900
Empfänger: Quick Sky S7 FASST 2,4 GHZ
RC: Quer, Höhe, Seite, Drehzahl
|
|
|