Hersteller: Hype |
Fertigungsgrad: ARF |
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Hype hat sich in letzter Zeit zweifellos einen Namen als Hersteller von "Edel-Schaumwaffeln" gemacht, die bekannte weiß-grüne "Cessna 182 Skylane" auf Schwimmern ist inzwischen auf zahlreichen Gewässern erfolgreich im Einsatz.
Auf dieses Sahnestück folgte sogleich das nächste - in Form der "Cessna 400 Corvallis", derzeit das modernste, einmotorige Sportflugzeug.
Trotz der Auslegung als Tiefdecker eignet sich auch dieses Modell hervorragend zum Wasserflugzeug.
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Im Gegensatz zur Skylane wird die Corvallis jedoch ohne Schwimmer geliefert. Freunde der Wasserfliegerei müssen hier selbst aktiv werden und Schwimmer in geeigneter Größe montieren.
Diese kann man nun als Fertigprodukte im Modellbaufachhandel beziehen oder - mit verhältnismäßig geringem Aufwand - auch selbst herstellen.
So findet man z. B. einen von Hilmar Lange speziell für die Corvallis gezeichneten Schwimmerbauplan als kostenlosen Download auf der Modell-Aviator Webseite.
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Selbstverständlich kann auch jeder andere beliebige Schwimmerbauplan - nach Skalierung auf die richtige Größe und Adaptierung der Befestigungspunkte - für die Corvallis herangezogen werden.
In unserem Workshop "Schwimmer in Depron-Bauweise" wird der Selbstbau solcher Schwimmer aus Depron (Materialstärke 3 mm / 6 mm) ausführlich beschrieben.
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Der Zusammenbau des Modells läßt dank der reich bebilderten Bauanleitung keine Fragen offen und dauert maximal ein bis zwei Abende.
Etwas mehr Zeitaufwand muß man in den Bau der Schwimmer investieren - was aber anhand der vorliegenden Anleitungen problemlos zu bewerkstelligen ist.
In diesem Bericht geht es daher in erster Linie um Dinge, die nicht in den Anleitungen stehen - speziell um die Herstellung und Montage eines Schwimmergestells aus Alu-Tropfenprofilen mit "Scale-Optik".
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Die Vorgabe für die Montage meiner Schwimmer:
Die Rumpfaußenhaut des Modells sollte keinesfalls durch Strebenaufnahmen etc. beschädigt werden, die Befestigungspunkte für Haupt- und Bugfahrwerk sollten zugleich als Befestigungspunkte für das Schwimmergestell dienen und das Modell sollte bei Bedarf - ohne irgendwelche Spuren - wieder auf das originale Räderfahrwerk umgebaut werden können.
Verwendetes Material: Alu-Tropfenprofilrohr, Alu-Winkel, CFK-Rohr, Stahldraht, Kieferleisten |
Um die optimale Position und den richtigen Abstand der Schwimmer zum Rumpf zu ermitteln wurde zuerst einmal das Räderfahrwerk montiert.
Die Spurweite des Räderfahrwerks konnte nicht übernommen werden, ich entschied mich für einen Abstand der Schwimmer zueinander (Mitte/Mitte) von 295 mm.
Unter Berücksichtigung eines Sicherheitsabstands von ca 25 mm zwischen Propellerkreis und gedachter Verbindungslinie der Schwimmeroberkanten ergab sich ein 100 mm hoher Hauptfahrwerksbügel.
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Für Nachbau-Interessenten kann ich hier eine eingescannte Zeichnung des Schwimmergestells zur verfügung stellen:
Bezugsquelle für das verwendete Alu-Tropfenprofilrohr 10/5,3 mm: > > Modellbau Lindinger < < |
Das Schwimmergestell ist wie folgt aufgebaut:
Aus dem Tropfenprofilrohr wurden die 4 trapezförmig angeordneten Streben angefertigt.
Die Verbindung zum Flugzeugrumpf erfolgt über 2 Alubügel, welche ca 20 mm in die Streben hineinragen, mit diesen verklebt und zusätzlich mit M2-Schrauben verschraubt wurden.
Der Hauptfahrwerksbügel erhielt dabei die exakt gleichen Befestigungslöcher wie der originale Bügel des Räderfahrwerks.
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Der Bugfahrwerksbügel hat ein zentrales Befestigungsloch in der Mitte und die Maße 60 mm x 10 mm wobei die die abgewinkelten 20 mm langen Enden wieder in die Streben eingreifen.
Die schwimmerseitige Verbindung erfolgt über 4 abgewinkelte Alu-Laschen, welche nach oben 20 mm in die Streben ragen und im unteren Teil eine 3 mm Bohrung erhielten.
Der in die Profilrohre hineinragende Teil der Laschen und Bügel wurde mit Holzklötzchen aufgefüttert und auf Profil geschliffen, um einen strammen Sitz in den Rohren zu gewährleisten.
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In die Rohre wurden vor dem endgültigen Zusammenbau außerdem 7 x 2 mm Kieferleisten als Knickschutz eingeschoben.
Die Querstabilisatoren bestehen aus 3 mm Stahldraht mit aufgeschobenen CFK-Rohren, deren Enden mit 10 mm breiten Messinghülsen gegen Ausfransen gesichert wurden.
Die Schwimmer selbst wurden mit ihren Befestigungslaschen auf die 3 mm Stabi-Drähte geschoben und mit Stellringen gesichert.
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Die Oberkante der Schwimmer wurde parallel zur Rumpflängsachse ausgerichtet, die Schwimmerstufe befindet sich 10 mm hinter dem Modellschwerpunkt.
Die Corvallis läßt sich mit dem Seitenruder problemlos beim Fahren auf dem Wasser steuern - auf ein Wasserruder konnte somit verzichtet werden.
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Durch die Montage der Schwimmer kam es bei meinem Modell zu einer Gewichtsverlagerung:
Der Flugakku konnte nun nicht mehr im Akkufach unter der Motorhaube untergebracht werden. Für eine korrekte Schwerpunktlage mußte der 3-zellige LiPo statt in der Rumpfspitze nun auf den Pilotensitzen Platz nehmen.
Dies bringt den (für mich verschmerzbaren) Nachteil mit sich, daß zum Akku-Tausch nun jedes mal der Tragflügel abgenommen werden muß.
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Als Entschädigung dafür ist aber das Starten, Landen und Fliegen mit diesem Modell ein absoluter Genuss, es reagiert dank dem Profilsprung in der Tragfläche handzahm und kann mit gesetzten Landeklappen extrem langsam geflogen werden.
Der am 21. August 2010 auf dem Viehofner See durchgeführte Jungfernflug war damit reine Formsache, es gab nichts mehr zu verbessern oder zu verändern.
Fazit: ein absolut empfehlenswertes Modell, trotz perfekter Scale-Optik uneingeschränkt alltagstauglich!
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Technische Daten:
Spannweite: 1450 mm
Länge: 990 mm
Startgewicht: 1120 g
Motor: BL
Prop: ca 9 X 5
Akku: 3 Zellen LiPo 1300
Empfänger: Futaba 6 Kan. 2,4 GHZ
Servos: 4 x Micro, bereits eingebaut
Tipp: Bausatz in A bei Lindinger zum Preis von 149,90 EUR und in D bei Andy`s Hobbyshop zum Preis von 134,00 EUR erhältlich!
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