Hersteller: FMS / Robbe |
Fertigungsgrad: ARF |
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Gegen Jahresende 2011 ist mir im Zuge der "Adventkalenderaktion" eines Onlineshops diese FMS Cessna 182 zu sehr günstigen Konditionen zugeflogen.
Wie inzwischen bei "China-Schaum" üblich inklusive aller benötigten Komponenten außer Empfänger und Antriebsakku.
Der ARF-Bausatz wurde vorerst auf Lager gelegt, mit der Absicht zu einem späteren Zeitpunkt in Kombination mit selbst gebauten oder günstig erworbenen Schwimmern das Modell zum Wasserflugzeug umzurüsten.
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Alle Teile sind sorgfältig in Kunststoffbeutel verpackt und in den entsprechend passenden Fächern der Styropor-Box abgelegt.
Die Cessna 182 Skylane kommt mit funktionsfähigen Landeklappen, Positionslichtern und Landescheinwerfer.
Das gefällige weiß-rot-schwarze Design ist fertig aufgebracht - leider an manchen Stellen nicht ganz blasenfrei.
Inzwischen ist auch eine weitere Design-Variante in weiß-blau-grau erhältlich.
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Das alles (linkes Bild) findet man im Karton.
In seiner Großzügigkeit hat der Hersteller sogar noch 2 Reserve-/Ersatz-Ruderhörner beigelegt.
Auch an eine große Tube Styro-Klebstoff, Servoverlängerungs- und Y-Kabel, einen Kabelstrang für die Beleuchtung und sogar an Kabelbinder für perfekte Ordnung im Modell wurde gedacht.
Damit man gar nicht erst lange herumsuchen muß sind alle Kabelverbindungen mit kleinen Fähnchen beschriftet.
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Der bereits montierte Brushless-Motor ist ausnahmsweise nicht im "Klingel-Design" und hinterläßt einen sehr wertigen Eindruck.
Auch ein 30A BEC Drehzahlsteller ist schon fix und fertig angeschlossen und muß gegebenenfalls nur noch auf das eigene Hochstrom-Stecksystem umgerüstet werden.
Mit dem noch selbst zu montierenden 11 X 9 Dreiblatt-Prop läuft der Motor erfreulich leise und vibrationsarm - zieht aber satte 32A Standstrom.
Als besonderes Gimmick ist die Motorhaube ohne Werkzeug abnehmbar - sie wird nur von 2 kleinen Magneten gehalten.
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Der Zusammenbau des Modells beginnt laut Bauanleitung mit der Montage des Fahrwerks.
Wegen der vorgesehenen Schwimmer wurde aber dieser Schritt übersprungen und zuerst die beiden Tragflächenhälften miteinander verklebt.
Es folgte das Einkleben von Höhen- und Seitenleitwerk.
Sehr schön ist der Rumpf ausgeführt - mit verglasten Fenstern, angedeuteten Türrahmen - und im Cockpit sitzt ein schön bemalter Pilot auf einem weißen Styro-Sitz. |
Statt der hinteren Sitzbank gibt es einen Kabelkanal aus weißem Kunststoff.
Hier kann der aus dem Tragflügel kommende Kabelstrang sauber durch den Rumpf nach unten zum Empfänger geführt werden.
Das Beleuchtungsmodul holt sich die Energie aus einem freien Empfängersteckplatz, damit schalten sich Positionsbeleuchtung und Landescheinwerfer ein sobald der Antriebsakku angesteckt wird.
Man kann aber auch in eine 7 g schwere Schaltelektronik von HK investieren und damit die Beleuchtung jederzeit über Funk ein- oder ausschalten.
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Die Servos für Höhen- und Seitenruder sitzen kopfüber im Rumpfbereich hinter der Kabine.
Zu Wartungszwecken ist dieser Servoschacht über einen Deckel mit Magnetverschluß zugänglich. |
Der eingangs erwähnte "spätere Zeitpunkt" war mit der Verfügbarkeit der "Beaver"-Schwimmer von Robbe eindeutig gegeben.
Diese sehr gut gemachten Styro-Schwimmer gibt es inklusive dem kompletten Schwimmergestell aus Alurohren und 2 Wasserrudern zu einem extrem fairen Preis von knapp über 20,- EUR.
Die beiden Schwimmer werden mit den beiliegenden Querstreben miteinander verbunden.
Als ersten Schritt zur Adaption an die Cessna habe ich einen 90 x 10 mm großen und 3 mm starken Sperrholzstreifen mit 2 M3 Einschlagmuttern in den Rumpfboden eingeklebt. |
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Darauf wird mit 2 M3 Schrauben ein 1,5 mm starker Alubügel geschraubt - an den Enden abgewinkelt - zur Aufnahme der vorderen Schwimmerstreben und der Diagonalstreben.
Die hinteren Robbe-Schwimmerstreben konnten nach drehen der oberen Kunststoffeinsätze um 180 Grad ohne weitere Änderung verwendet werden.
Bei den vorderen Streben habe ich die oberen Kunststoffeinsätze entfernt und die Rohre direkt mit dem selbst angefertigten Alubügel verschraubt.
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Die Diagonalstreben wurden aus 4 mm Alurohr aus dem Baumarkt selbst zugeschnitten, an den Enden flachgequetscht, weiß lackiert, hinten mit den Schwimmern und vorne mit dem Alubügel verschraubt.
Die Anlenkung der Wasserruder erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie bei der Robbe "Beaver" - nur werden die Angelschnüre hier nicht mit dem Seitenruder sondern mit einem selbst angefertigten Lenkhebel der Bugradsteuerung (siehe Foto 8) verbunden.
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Aus schwarzen und roten Orastick-Streifen erhielten die Schwimmer schließlich noch ein zur Cessna passendes Dekor.
(Das Original-Robbe-Dekor wurde zuvor entfernt und schmückt jetzt die ansonsten weißen Schwimmer-Innenseiten meiner Beaver.)
Hier sieht man noch die bereits im "Air-Beaver" - Montagebericht positiv erwähnten Spritzabweiser auf den vorderen Innenseiten der Robbe-Schwimmer.
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Die Anschlüsse für die Flügelstreben sind Fertigteile aus Kunststoff und müssen noch in entsprechende Ausnehmungen in Rumpf und Tragfläche eingeklebt werden.
Die eigentliche Verbindung wird dann mit von unten einzudrehenden M3 Schrauben hergestellt, welche in von oben halb in die Streben versenkte M3 Muttern eingreifen.
Damit diese Muttern nicht ständig herausfallen habe ich sie vorsichtig mit Sekundenkleber festgeklebt.
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Auf der Rumpfunterseite befindet sich der Akkuschacht, der auch als Zugang zu Drehzahlsteller und Empfänger dient.
Dieser Schacht wird mit einem Kunststoffgitter verschlossen - was bei Landflugzeugen auch Sinn macht da hier reichlich Kühlluft durchströmen kann.
Um beim Wasserflug Empfänger und Drehzahlsteller vor Spritzwasser zu schützen habe ich das Gitter mit Tape zugeklebt.
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Mit den montierten und dekorierten Schwimmern sieht die Cessna schon sehr scale aus, die Anlenkung der Wasserruder funktioniert perfekt - also auf zum Jungfernflug!
Am frühen Morgen des 01. Juli 2012 auf dem Viehofner See in St. Pölten ist es dann endlich so weit: das Modell läßt sich sehr gut auf dem Wasser manövrieren und wassert auch zügig ab.
Trotz des nach Anleitung eingestellten Schwerpunkts fliegt es jedoch kopflastig und muß stark auf Höhe getrimmt werden - beim nächsten Start werde ich daher den Schwerpunkt um einige mm nach hinten verlegen.
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Nach ein paar Eingewöhnungsrunden setze ich probeweise die Landeklappen.
Das Modell hebt daraufhin ganz leicht die Nase - die zuvor auf Verdacht eingestellte Tiefenruderbeimischung von 15 Prozent dürfte also ganz gut passen.
Nach einigen weiteren Runden fliege ich schließlich einen weiträumigen Landeanflug und setze die Cessna butterweich aufs Wasser - warum gelingt mir das so selten vor vielen Zuschauern?
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Ein Spaziergänger mit Hund ist inzwischen stehengeblieben, hat sich hinter mich auf den Badesteg gestellt und klatscht begeistert. Er interessiert sich für die technischen Daten des Modells und ich gebe bereitwillig Auskunft.
Zufrieden hebe ich die Cessna aus dem Wasser und gebe den See wieder frei für die an diesem Bilderbuch-Sommertag zu erwartenden Badegäste und Wassersportler.
Da ich alleine am See bin gibt es leider keine Flugaufnahmen vom Erstflug - die Flugaufnahmen werden aber schon beim Sommertreff am 28. Juli 2012 nachgeliefert - herzlichen Dank an die Fotografen!
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Zwei Schnäppchen aus der ARF-Welt sind hier mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu einem sehr gut aussehenden, vorbildähnlichen Wasserflugzeug kombiniert worden.
Schon beim ersten Anblick der Beaver-Schwimmer von Robbe war mir klar daß sich diese hervorragend für andere, etwa gleich große Modelle eignen würden.
Lust auf eine FMS-Cessna auf Robbe-Schwimmern bekommen? - Eventuelle Anfragen zu den Adaptierungsarbeiten beantworte ich gerne!
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Technische Daten:
Spannweite: 1410 mm
Länge: 1100 mm
Startgewicht: 1600 g
Motor: BL
Steller: 30 A, BEC
Prop: 11 X 9, Dreiblatt
Akku: 3 Zellen 2200
Empfänger: Futaba 2,4 GHZ
Servos: 6 x Micro, bereits eingebaut
Bausatz bei Schweighofer zum Preis von 119,90 EUR und Robbe-Schwimmer zum Preis von 21,90 EUR erhältlich!
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