Supermarine S.5

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Kuni
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Supermarine S.5

#1 Beitrag von Kuni »

Da es in diesem Forum gerade etwas sehr still ist, will ich mal in loser Folge von einem meiner aktuellen Projekte berichten, der Supermarine S.5.
Alles begann letztes Frühjahr, als eine gebrauchte S.5 in Ebay Kleinanzeigen war. Eigentlich ein schönes Modell, wäre was für meinen Junior, dachte ich, und schrieb den Verkäufer an. So richtig sagten mir aber die Antworten und Bilder nicht zu, darum ließ ich es sein, und die S.5 ging in den Norden. Nur um zum Schneiderrennen im Oktober wieder aufzutauchen :mrgreen:

Also konnte man alles mal genau in Augenschein nehmen. Das Modell entstammte einem Bausatz aus den 70er/80er Jahren, Arrow Models hieß der Hersteller. GFK-Polyester-Rumpf, die Schwimmer auch, einteilige Styro-Balsafläche. Das ist bei 1,4m SPW nicht schlimm, macht aber das Auf-und Abbauen nicht einfacher (Tiefdecker mit Spanndrähten). Der Rumpf war im Großen und Ganzen stimmig, aber die Zylinderverkleidungen haben vorne und hinten nicht gestimmt. Logo, da sollte ja auch ein Verbrenner drunter passen. Die Schwimmer... na ja. In Summe gäbe es also einiges zu ändern...

Kurze Zeit später bin ich an einen gebrauchten Rumpf eben dieses Herstellers gekommen, der aus einem begonnenen Restaurations- und Abformprojekt stammte, das dann liegenblieb. Und an diesem Punkt beginnt die Geschichte...

p.s. ach ja, ganz vergessen: die Größe passt erstaunlich gut in "unseren" Maßstab, genau sind es 1:5,8 und zerquetschte statt 1:6. Spannweite wird ähnlich wie Andis Gloster 1,4m sein. Gewicht hoffentlich ähnlich (3kg), fliegen will ich mit 4S3200mah, also analog zur Nieuport-Delage.

Kuni
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Re: Supermarine S.5

#2 Beitrag von Kuni »

Erst einmal etwas zur Ausgangsbasis.
Für die generelle Ableitung der Maße aus Zeichnungen nehme ich immer noch Corel Draw, einfach weil es schnell geht. Auch die zu fertigenden Holzteile zeichne ich darüber. Parallel arbeite ich mich aber in Fusion360 ein, so dass einzelne Sachen sicherlich darüber laufen werden.
Zur Verfügung stehen diverse Risse aus dem Internet, mit mehr oder weniger guter Auflösung. Außerdem habe ich einen Schwimmerriss der S.5 von Ralph Pegram bekommen, der eine Werkszeichnung darstellt. Von daher ausreichend Material...
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Kuni
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Re: Supermarine S.5

#3 Beitrag von Kuni »

So, nun zum Rumpf. Wie damals üblich Polyester-Wirrfaser-Bauweise, aber die Hauptabmessungen waren sehr stimmig. So musste an der Seitenflosse, dem Cockpitausschnitt etc. nichts verändert werden.

Was gar nicht stimmte waren die Zylinderbänke, der Cockpitabfluss und die Tragflächenaufnahme. Hier galt es anzusetzen. Wieviel Arbeit das war ahnte ich da (zum Glück) noch nicht...
Da das Teil ja nicht fliegen muss, konnte ich ohne Rücksicht auf Verluste den Dremel ansetzen und schneiden. Auf diese Weise wurde z.B. hinter dem Cockpit alles schmaler gedrückt. Also aufsägen, mit Klebeband zusammen ziehen, von unten Gewebe drauf, von oben angedicktes Harz, um den Spalt zu füllen. Das in mehreren Schritten, damit alles gerade bleibt...
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Kuni
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Re: Supermarine S.5

#4 Beitrag von Kuni »

Die dabei entstehenden Kanten wurden natürlich beigeschliffen; sieht man in späteren Fotos noch...

Zur S.5 gibt es zum Glück jede Menge Fotos, anhand derer man sich orientieren kann. Das wird noch hilfreich sein bei der Gestaltung des Vorderrumpfes, der recht markant ist.
Da geht es jetzt auch los. Zuerst der Ist-Zustand:
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Kuni
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Re: Supermarine S.5

#5 Beitrag von Kuni »

Das geht so nicht. Also im Corel die Kontur aus der Seitenansicht gezogen und 3 Mal gefräst.
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Kuni
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Re: Supermarine S.5

#6 Beitrag von Kuni »

Dann wurde alles Plastik entfernt und die jeweilige Nase mit Holz neu aufgebaut:
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Kuni
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Re: Supermarine S.5

#7 Beitrag von Kuni »

Die Zylinder-"Backen" mussten auf eine einheitliche Breite gezwungen werden. Denn bei der S.5 war der Motor Napier Lion nicht in dem Sinne verkleidet (wie bei der S.4) sondern elementarer Bestandteil der Außenhaut, die Zylinderköpfe WAREN die Außenhaut, und es wurde nur in den Wurzelbereichen zwischen den Bänken Verkleidungsbleche angebracht. Also muss natürlich die Backe im Bereich des Motors eine einheitliche Breite haben, wenns geht bei allen drei Bänken dieselbe :gruebel:

Also am Grund einschneiden, mit Brettchen und Schraubzwinge auf Maß bringen, und von innen wieder Harz und Gewebe drauf.
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goldenage
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Re: Supermarine S.5

#8 Beitrag von goldenage »

Ah, sehr schön :ok
Bald sind alle Klassiker beisammen :staun:


Grüße
Andi

Kuni
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Re: Supermarine S.5

#9 Beitrag von Kuni »

Moin Andi,
ja, irgendwann haben wir sie alle beisammen. Ob wir dann zu alt zum fliegen sind?

Nachdem die ganz groben Laminierarbeiten durch waren, ging es an das erstellen der genauen Form. Die Backen sind im Originalzustand zu rund; die Zylinderköpfe sind eckiger. Also 2K-Spachtel, schleifen, spachteln, schleifen... man kennt das ja.
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Kuni
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Re: Supermarine S.5

#10 Beitrag von Kuni »

Natürlich ist das keine Einmalsache; während ich eine Backe schon spachteln konnte, wurde an einer anderen noch die grobe Form herausgearbeitet. Alles bedingt sich gegenseitig, und das dauernde studieren der Zeichnungen und Fotos ist essentiell. Auch messen ist wichtig: hier stellte sich nach einigem grübeln heraus, dass der Auslauf der Backen auf der einen Seite irgendwie komisch aussah. Klar, er war auch einen Zentimeter zu tief angesetzt! Also wieder das grobe Werkzeug rausgeholt...
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