Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Hallo Leute,
eigentlich wollte ich noch etwas warten, aber weil hier gerade nicht sooo viel los ist, lüfte ich jetzt schon den Vorhang:
im Entstehen ist der Prototyp eines kleinen Schneider-Rennflugbootes, der Savoia S.21:
Das Modell wird eine SPW von 1,3m haben, soll etwa 1,5kg wiegen (hoffentlich schaff ich das!), und das Beste: es wird als Shortkit erhältlich sein, sofern die beiden Prototypen flugmäßig halten, was die Rechnungen versprechen.
Der Thomas Moll (www.molly-shop.de), seines Zeichens Erfinder des Sharky's, hat sich freundlicherweise bereit erklärt, die Teile zu lasern, und wird später auch die Kits vertreiben.
Das Modell wird -bis auf die Motorgondel (GFK) komplett aus Holz gebaut werden. Die Flügelholme sind bei den Prototypen aus Kohlerohren; eventuell wird hier später noch auf Sperrholz-Kamm-Holme umkonstruiert. Frage: was wollt ihr?
Vorab: dies ist kein Beginners-Kit! Man sollte etwas Erfahrung im Umgang mit Holz haben.
Aber es muss keiner Angst haben, das Modell wird relativ einfach aufgebaut sein und ist nachbausicher! Parallel zu meiner entsteht eine beim Martin Steger, so dass ich auch eine zweite Meinung bekomme.
Einige Bearbeitungsschritte setze ich mal vorraus; wenn Fragen entstehen: immer heraus mit der Sprache!
Okay, los geht es mit dem Errichten der Spanten:
Wir haben eine Art Kamm konstruiert, auf den die Spanten aufgesteckt werden. So braucht man nicht erst jeden Abstand auf das Baubrett zeichnen. Dieser Kamm wird zusammengeklebt:
Die Spanten werden sortiert:
und senkrecht und gerade auf das Baubrett geleimt. Da Pappelsperrholz auf diese Länge nie gerade ist, muss man etwas tricksen:
Bei mir tut es eben ein Aluwinkel aus dem Baumarkt. Ich denke eine Wasserwaage oder was anderes geht auch, Hauptsache gerade!
Das Ergebnis sieht dann so aus:
Danach werden die Spanten aufgestellt:
Immer schön mit dem Winkel die Rechwinkligkeit kontrollieren!
Wenn alle Spanten stehen, sieht das dann so aus:
Danach geht es mit der Kielleiste weiter, die aus 3x3mm Kiefer ist:
Zur besseren Sichtbarkeit mal mit Blende (und damit man nicht die Unordnung sieht :kicher: ):
Zur besseren Stabilisierung (es ist alles noch etwas...schwuppig) habe ich das Akkubrett (3mm Balsa) eingeleimt:
So, jetzt lassen wir alles erstmal gut durchtrocknen und trinken ein Bier (oder vergleichbares).
Bald geht's weiter.
Gruß,
Kuni
So, es geht weiter:
hier noch ein Bild vom Akkubrett:
es sollte insbesondere mit den 3 Spanten um die Stufe herum gut verklebt werden.
Danach werden die Servoträger, passend für HITEC HS-81/MG, eingebaut:
Diese sind momentan noch baugleich. Das kann für den, der 2x Bowdenzüge verwenden mag auch so bleiben. Wer das SR mittels Drahtlitze anlenken will (wie ich), muss den Ausschnitt des SR-Servos etwas Richtung Mitte legen. Ist mit 3 Schnitten schnell gemacht (Bild folgt im späteren Verlauf); eventuell wird das in der Serie noch geändert.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
da hast du richtig gehandelt mit deinem Bericht. Und ich hab mir schon wieder was abgucken können mit deiner Kamm-Bauweise.
Grüße
Herbert
Nabend Herbert,
ehrlich gesagt ist der Kamm gar nicht auf meinem Mist gewachsen:schaem: der war Molly's Idee. Wir müssen uns auch noch überlegen, wie wir die Abschlussleiste (Englisch: Rudderpost, was es viel besser beschreibt) mit in den Kamm aufnehmen. Im Moment ist es noch zu viel Zirkelei mit zu vielen Winkeln. Aber davon demnächst mehr...
Gruß,
Kuni
Tach auch, und frohe Weihnachten.
So, die Kinder sind im Bett, die Einkäufe erledigt, da können wir wieder etwas mit dem Kleber spielen:
Die Kimmleisten werden eingesetzt. Ich habe sie (wie auch die Kielleiste) etwas über kochendem Wasser gedämpft, und zum Trocknen eingespannt. Bitte bei den Kimmleisten immer paarweise, sonst wird alles schief!
Man sieht auch hier: Klammern kann man nicht genug haben!
Die Ausschnitte in den Spanten sind so gewählt, dass man mit den üblichen Klammern prima hantieren kann...
Danach kommen die Anschlussrippen. Hier gibt es eigentlich keine Besonderheiten. Wir haben erstmal drauf verzichtet, Löcher für Servokabel/-stecker zu machen, da ja hier jeder seine eigene Philosophie hat; die einen wollen lose Kabel und Stecker, die anderen wollen hier Multiplex grün, wieder andere was anderes... so schwer ist es nicht, hier selbst eine Lösung zu finden. Sollte es gewünscht sein, werden wir in der Serie eine Lösung finden. Auch hier wieder: Feedback bitte!
Zu guter Letzt kommen die vorderen oberen Kiefernleisten:
Auch hier wieder: dämpfen und nach dem Trocknen verkleben. In den ganz links sichtbaren Spant werden sie in ein passendes Loch eingesteckt, in die restlichen eben eingelegt und mit Klammern fixiert.
Das war's für's erste.
Gruß,
Kuni
Moin, und Frohe weihnachten allen (stillen ) Mitlesern!
Es geht weiter: im nächsten Schritt setzen wir die Verstärkung für die Servobrettchen:
Diese Diagonalstreben nehmen gleichzeitig die Schublasen des Motors über die Streben auf und leiten sie in das Rumpfgerüst und die Beplankung (mit der sie verklebt werden) ab. Sie werden natürlich noch sauber in die Rumpfkontur geschliffen.
Wer genau hinsieht, erkennt eine hochkant stehende Balsaleiste unter dem vorderen Ende des Servobrettes, die quer von einer zur anderen Rumpfseite durchgeht. Sie verhindert, dass bei Servobewegungen sich das Brett statt dem Ruder bewegt.
Hier sieht man am unteren Bildrand den von mir angesprochenen vergrößerten Servoausschnitt, der wegen des doppelten Servoarmes nötig ist. Wer Bowdenzug für die Seitenruder-Anlenkung nimmt, kann sich das schenken!
Gruß, und Tschüss,
Kuni
Uuuuuuuuuunnnnnnnnnnnnnnnnnnddddddd
weiter gehts!
Jungs, aufhöhren mit Nägel kauen, ich mach ja schon.
Nachdem wir im vorderen Bereich alle Leisten drin und trocken haben, geht es hinten weiter; zuerst mit dem Errichten der Balsa-Abschlussleiste (Tailpost):
Auch hier wieder: man kann nie genug Winkel haben!
In der Serie werden wir uns an dieser Stelle noch was einfallen lassen.
Danach werde die unteren Kimmleisten eingesetzt; Kiefer 3x3 wie vorne. Wässern ist hier nicht notwendig, alles ist gerade. Nur die Länge sollte genau angezeichnet werden, da die Leisten schon passen sollten.
Dann kommen die oberen Leisten dran; Balsa 5x5 hier. Balsa deshalb (und auch die Größe), damit man etwas hat, wogegen man den gewölbten Rumpfrücken kleben kann. Die Balsaleiste lässt sich einfachen in Form trimmen als Kiefernleisten.
Am vorderen Ende steckt die Balsaleiste in passgenauen Löchern in den Spanten. Ist so, weil die Wurzelrippen der Flächenanschlüsse etwas weiter aussen sitzen. Lässt sich alles einfach ineinander schieben.
So sieht der Rumpfrücken von der Fläche nach hinten gesehen aus. Man erkennt, dass die Balsaleisten etwas aus der Kontur stehen. Die werden nach Trocknung mit einer langen Schleiflatte und frischem Papier ohne Druck beigeschliffen.
So, alles schön trocknen lassen. Bald geht's weiter.
Tschüss,
Kuni
Hi,
weiter im Text:
als nächstes wird der hintere Rumpfrücken beplankt. Man fängt am besten im Bereich der Tragfläche an.
Die Struktur ist so angelegt, dass die Beplankung ZWISCHEN, nicht auf den Rippen zu liegen kommt. Das ist wichtig, sonst passt der Übergang zur Fläche nachher nicht.
Danach wird die Rumpfrückenbeplankung angepasst. Ist ein einfacher Kreisbogen, den man aus dem Balsa schneiden muss. Leider ist der Rumpf hier etwas mehr als 10cm breit, so dass zuerst ein wenig Balsa in Form von Dreiecken an das Brett angestückelt werden muss.
Der Bogen wird dann noch schön ausgeschliffen, bis kein Absatz mehr zu fühlen ist. Das Bild zeigt, was ich meine:
An der Balsaleiste wird es wie üblich befestigt: Klammern, Tape oder Nadeln, wobei ich Nadeln nicht an den Stellen mag, die man später sehen kann.
Und wieder trocknen lassen.
Tschüss,
Kuni
Hallo Leute, und ein Gesundes Neues Jahr allen Mitlesern!
Heute geht's mal nicht um Holz und Kleber, sondern um die Motorgondel, die ja auch gebaut werden muss. Dem Kit wird eine GFK-Gondel beiliegen; ich hatte erst mal das Urmodell zu bauen.
Der Molly hat mir dafür ein Skellett aus 3mm Pappelsperrholz gelasert; Martin Steger füllte dieses mit Styrodur-Klötzen und belegte alles mit Glas. Davon gibt es leider keine Photos.
Dann kam der langwierige Part: spachteln, schleifen, spachteln, schleifen... Spritzspachteln, nassschleifen, usw bis alles schön glatt war.
Um es nicht zu leicht zu machen, beschloss ich, die Panellines und Blechstöße, die beim Original zu sehen sind, sowie die Öffnungen mit anzuformen. Damit hat man später alle Linien schon im GFK.
Die Panels und Blechstöße wurden mit Spritzspachtel und Klebeband angebracht:
Danach wurde alles lackiert, und mit 2000er Papier nass geschliffen.
Über Weihnachten hab ich dann die Trennebene gebaut und das Urmodell eingepasst:
Die Öffnungen wurden verschlossen und die letzten Ritzen mit Plastilin verschlossen:
Nachdem alles mehrmals gewachst und mit PVA behandelt war, brachte ich Formenharz auf:
Nach dem Ablüften desselben kam dann der übliche Aufbau: ein Harz-Baumwollflocken-Gemisch rundet die Ecken aus, dann eine Lage 80er Glas, dann etliche Lagen dickes Gewebe (ich habe hier mal 216g-Glashohlfasergewebe ausprobiert), zum Schluss wieder 80er Glas. Und jede Menge Harz!
Das Ergebnis sieht dann so aus:
Und nun wieder alles gut aushärten lassen. Die Heizung wird dabei mal auf Stufe 4 gedreht...
Gruß,
Kuni
Hi,
na, gut über das Neujahrsfliegen gekommen?
Es geht weiter:
Das Urmodell samt Formhälfte vom Trennbrett abgenommen. Das geht ja recht leicht, wenn das Trennbrett gut gewachst wurde.
Anschliessend habe ich die Bohrungen für die Passstifte eingebracht.
Als Passstifte setze ich auf diese Möbelbrett-stifte aus dem Baumarkt. Sind vielleicht nicht ganz so schick wie die Spezialsysteme der gängigen Hersteller, reichen aber dicke aus für unseren Zweck.
Anschliessend werden wieder die Verschlüsse der Öffnungen gesetzt, alles gut gewachst und mit PVA behandelt.
Und wieder Formenharz und der ganze Rest von Part 1. Und: Daumen drücken, dass sich alles am Ende auch entformen lässt.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Kuni, einfach genial was du hier zauberst!
Dieser Shortkit dürfte ein echter Renner werden! : 8)
(Ach ja, für meinen Geschmack wären CFK-Rohre als Flügelholm o.k.)
Mit besten Neujahrsgrüßen
Johann
Hi,
Johann, danke für die Blumen. Ich bring dann was zum Anschauen mit an den Grundlsee. Ob es ein Renner wird werden wir sehen. Die Resonanz zu den Schneider-Rennern (Niche-in-der-Nische-Produkt) ist ja nicht sooo groß. Aber dieser Ansatz hier soll etwas für jeden sein, der bauen kann: nicht zu groß oder teuer (3S, gängige Motoren und Regler, preiswerte Servos), nicht zu schnell.
Herbert: nö, der Akku sitzt unten im Rumpf, vor/unter dem Cockpit. In der Gondel sitzt halt der Motor und wahlweise der Regler (ich werd es so machen, denn dort bekommt er prima Kühlluft). An/in den Gondelstreben laufen die Kabel zur Gondel hoch. Das hat bei der Macchi M.33 super geklappt, also sollte es auch bei der Savoia funktionieren.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
TOP ARBEIT !
Irgendwie sieht mein Macchi M 39 Bau dagegen aus wie grobe Schreinerarbeit. Aber vielen Dank für die Darstellung der Formerstellung, ich werde mal versuchen die Motorhaube meines Projekts in GFK herzustellen. Habe bisher nur mit Gipsform experimentiert.
... Savoia S 21 sieht auf einigen Bildern im Internet ganz anders aus, hat es da mehrere Ausführungen von gegeben ?
Grüsse
Dirk
eigentlich wollte ich noch etwas warten, aber weil hier gerade nicht sooo viel los ist, lüfte ich jetzt schon den Vorhang:
im Entstehen ist der Prototyp eines kleinen Schneider-Rennflugbootes, der Savoia S.21:
Das Modell wird eine SPW von 1,3m haben, soll etwa 1,5kg wiegen (hoffentlich schaff ich das!), und das Beste: es wird als Shortkit erhältlich sein, sofern die beiden Prototypen flugmäßig halten, was die Rechnungen versprechen.
Der Thomas Moll (www.molly-shop.de), seines Zeichens Erfinder des Sharky's, hat sich freundlicherweise bereit erklärt, die Teile zu lasern, und wird später auch die Kits vertreiben.
Das Modell wird -bis auf die Motorgondel (GFK) komplett aus Holz gebaut werden. Die Flügelholme sind bei den Prototypen aus Kohlerohren; eventuell wird hier später noch auf Sperrholz-Kamm-Holme umkonstruiert. Frage: was wollt ihr?
Vorab: dies ist kein Beginners-Kit! Man sollte etwas Erfahrung im Umgang mit Holz haben.
Aber es muss keiner Angst haben, das Modell wird relativ einfach aufgebaut sein und ist nachbausicher! Parallel zu meiner entsteht eine beim Martin Steger, so dass ich auch eine zweite Meinung bekomme.
Einige Bearbeitungsschritte setze ich mal vorraus; wenn Fragen entstehen: immer heraus mit der Sprache!
Okay, los geht es mit dem Errichten der Spanten:
Wir haben eine Art Kamm konstruiert, auf den die Spanten aufgesteckt werden. So braucht man nicht erst jeden Abstand auf das Baubrett zeichnen. Dieser Kamm wird zusammengeklebt:
Die Spanten werden sortiert:
und senkrecht und gerade auf das Baubrett geleimt. Da Pappelsperrholz auf diese Länge nie gerade ist, muss man etwas tricksen:
Bei mir tut es eben ein Aluwinkel aus dem Baumarkt. Ich denke eine Wasserwaage oder was anderes geht auch, Hauptsache gerade!
Das Ergebnis sieht dann so aus:
Danach werden die Spanten aufgestellt:
Immer schön mit dem Winkel die Rechwinkligkeit kontrollieren!
Wenn alle Spanten stehen, sieht das dann so aus:
Danach geht es mit der Kielleiste weiter, die aus 3x3mm Kiefer ist:
Zur besseren Sichtbarkeit mal mit Blende (und damit man nicht die Unordnung sieht :kicher: ):
Zur besseren Stabilisierung (es ist alles noch etwas...schwuppig) habe ich das Akkubrett (3mm Balsa) eingeleimt:
So, jetzt lassen wir alles erstmal gut durchtrocknen und trinken ein Bier (oder vergleichbares).
Bald geht's weiter.
Gruß,
Kuni
So, es geht weiter:
hier noch ein Bild vom Akkubrett:
es sollte insbesondere mit den 3 Spanten um die Stufe herum gut verklebt werden.
Danach werden die Servoträger, passend für HITEC HS-81/MG, eingebaut:
Diese sind momentan noch baugleich. Das kann für den, der 2x Bowdenzüge verwenden mag auch so bleiben. Wer das SR mittels Drahtlitze anlenken will (wie ich), muss den Ausschnitt des SR-Servos etwas Richtung Mitte legen. Ist mit 3 Schnitten schnell gemacht (Bild folgt im späteren Verlauf); eventuell wird das in der Serie noch geändert.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
da hast du richtig gehandelt mit deinem Bericht. Und ich hab mir schon wieder was abgucken können mit deiner Kamm-Bauweise.
Grüße
Herbert
Nabend Herbert,
ehrlich gesagt ist der Kamm gar nicht auf meinem Mist gewachsen:schaem: der war Molly's Idee. Wir müssen uns auch noch überlegen, wie wir die Abschlussleiste (Englisch: Rudderpost, was es viel besser beschreibt) mit in den Kamm aufnehmen. Im Moment ist es noch zu viel Zirkelei mit zu vielen Winkeln. Aber davon demnächst mehr...
Gruß,
Kuni
Tach auch, und frohe Weihnachten.
So, die Kinder sind im Bett, die Einkäufe erledigt, da können wir wieder etwas mit dem Kleber spielen:
Die Kimmleisten werden eingesetzt. Ich habe sie (wie auch die Kielleiste) etwas über kochendem Wasser gedämpft, und zum Trocknen eingespannt. Bitte bei den Kimmleisten immer paarweise, sonst wird alles schief!
Man sieht auch hier: Klammern kann man nicht genug haben!
Die Ausschnitte in den Spanten sind so gewählt, dass man mit den üblichen Klammern prima hantieren kann...
Danach kommen die Anschlussrippen. Hier gibt es eigentlich keine Besonderheiten. Wir haben erstmal drauf verzichtet, Löcher für Servokabel/-stecker zu machen, da ja hier jeder seine eigene Philosophie hat; die einen wollen lose Kabel und Stecker, die anderen wollen hier Multiplex grün, wieder andere was anderes... so schwer ist es nicht, hier selbst eine Lösung zu finden. Sollte es gewünscht sein, werden wir in der Serie eine Lösung finden. Auch hier wieder: Feedback bitte!
Zu guter Letzt kommen die vorderen oberen Kiefernleisten:
Auch hier wieder: dämpfen und nach dem Trocknen verkleben. In den ganz links sichtbaren Spant werden sie in ein passendes Loch eingesteckt, in die restlichen eben eingelegt und mit Klammern fixiert.
Das war's für's erste.
Gruß,
Kuni
Moin, und Frohe weihnachten allen (stillen ) Mitlesern!
Es geht weiter: im nächsten Schritt setzen wir die Verstärkung für die Servobrettchen:
Diese Diagonalstreben nehmen gleichzeitig die Schublasen des Motors über die Streben auf und leiten sie in das Rumpfgerüst und die Beplankung (mit der sie verklebt werden) ab. Sie werden natürlich noch sauber in die Rumpfkontur geschliffen.
Wer genau hinsieht, erkennt eine hochkant stehende Balsaleiste unter dem vorderen Ende des Servobrettes, die quer von einer zur anderen Rumpfseite durchgeht. Sie verhindert, dass bei Servobewegungen sich das Brett statt dem Ruder bewegt.
Hier sieht man am unteren Bildrand den von mir angesprochenen vergrößerten Servoausschnitt, der wegen des doppelten Servoarmes nötig ist. Wer Bowdenzug für die Seitenruder-Anlenkung nimmt, kann sich das schenken!
Gruß, und Tschüss,
Kuni
Uuuuuuuuuunnnnnnnnnnnnnnnnnnddddddd
weiter gehts!
Jungs, aufhöhren mit Nägel kauen, ich mach ja schon.
Nachdem wir im vorderen Bereich alle Leisten drin und trocken haben, geht es hinten weiter; zuerst mit dem Errichten der Balsa-Abschlussleiste (Tailpost):
Auch hier wieder: man kann nie genug Winkel haben!
In der Serie werden wir uns an dieser Stelle noch was einfallen lassen.
Danach werde die unteren Kimmleisten eingesetzt; Kiefer 3x3 wie vorne. Wässern ist hier nicht notwendig, alles ist gerade. Nur die Länge sollte genau angezeichnet werden, da die Leisten schon passen sollten.
Dann kommen die oberen Leisten dran; Balsa 5x5 hier. Balsa deshalb (und auch die Größe), damit man etwas hat, wogegen man den gewölbten Rumpfrücken kleben kann. Die Balsaleiste lässt sich einfachen in Form trimmen als Kiefernleisten.
Am vorderen Ende steckt die Balsaleiste in passgenauen Löchern in den Spanten. Ist so, weil die Wurzelrippen der Flächenanschlüsse etwas weiter aussen sitzen. Lässt sich alles einfach ineinander schieben.
So sieht der Rumpfrücken von der Fläche nach hinten gesehen aus. Man erkennt, dass die Balsaleisten etwas aus der Kontur stehen. Die werden nach Trocknung mit einer langen Schleiflatte und frischem Papier ohne Druck beigeschliffen.
So, alles schön trocknen lassen. Bald geht's weiter.
Tschüss,
Kuni
Hi,
weiter im Text:
als nächstes wird der hintere Rumpfrücken beplankt. Man fängt am besten im Bereich der Tragfläche an.
Die Struktur ist so angelegt, dass die Beplankung ZWISCHEN, nicht auf den Rippen zu liegen kommt. Das ist wichtig, sonst passt der Übergang zur Fläche nachher nicht.
Danach wird die Rumpfrückenbeplankung angepasst. Ist ein einfacher Kreisbogen, den man aus dem Balsa schneiden muss. Leider ist der Rumpf hier etwas mehr als 10cm breit, so dass zuerst ein wenig Balsa in Form von Dreiecken an das Brett angestückelt werden muss.
Der Bogen wird dann noch schön ausgeschliffen, bis kein Absatz mehr zu fühlen ist. Das Bild zeigt, was ich meine:
An der Balsaleiste wird es wie üblich befestigt: Klammern, Tape oder Nadeln, wobei ich Nadeln nicht an den Stellen mag, die man später sehen kann.
Und wieder trocknen lassen.
Tschüss,
Kuni
Hallo Leute, und ein Gesundes Neues Jahr allen Mitlesern!
Heute geht's mal nicht um Holz und Kleber, sondern um die Motorgondel, die ja auch gebaut werden muss. Dem Kit wird eine GFK-Gondel beiliegen; ich hatte erst mal das Urmodell zu bauen.
Der Molly hat mir dafür ein Skellett aus 3mm Pappelsperrholz gelasert; Martin Steger füllte dieses mit Styrodur-Klötzen und belegte alles mit Glas. Davon gibt es leider keine Photos.
Dann kam der langwierige Part: spachteln, schleifen, spachteln, schleifen... Spritzspachteln, nassschleifen, usw bis alles schön glatt war.
Um es nicht zu leicht zu machen, beschloss ich, die Panellines und Blechstöße, die beim Original zu sehen sind, sowie die Öffnungen mit anzuformen. Damit hat man später alle Linien schon im GFK.
Die Panels und Blechstöße wurden mit Spritzspachtel und Klebeband angebracht:
Danach wurde alles lackiert, und mit 2000er Papier nass geschliffen.
Über Weihnachten hab ich dann die Trennebene gebaut und das Urmodell eingepasst:
Die Öffnungen wurden verschlossen und die letzten Ritzen mit Plastilin verschlossen:
Nachdem alles mehrmals gewachst und mit PVA behandelt war, brachte ich Formenharz auf:
Nach dem Ablüften desselben kam dann der übliche Aufbau: ein Harz-Baumwollflocken-Gemisch rundet die Ecken aus, dann eine Lage 80er Glas, dann etliche Lagen dickes Gewebe (ich habe hier mal 216g-Glashohlfasergewebe ausprobiert), zum Schluss wieder 80er Glas. Und jede Menge Harz!
Das Ergebnis sieht dann so aus:
Und nun wieder alles gut aushärten lassen. Die Heizung wird dabei mal auf Stufe 4 gedreht...
Gruß,
Kuni
Hi,
na, gut über das Neujahrsfliegen gekommen?
Es geht weiter:
Das Urmodell samt Formhälfte vom Trennbrett abgenommen. Das geht ja recht leicht, wenn das Trennbrett gut gewachst wurde.
Anschliessend habe ich die Bohrungen für die Passstifte eingebracht.
Als Passstifte setze ich auf diese Möbelbrett-stifte aus dem Baumarkt. Sind vielleicht nicht ganz so schick wie die Spezialsysteme der gängigen Hersteller, reichen aber dicke aus für unseren Zweck.
Anschliessend werden wieder die Verschlüsse der Öffnungen gesetzt, alles gut gewachst und mit PVA behandelt.
Und wieder Formenharz und der ganze Rest von Part 1. Und: Daumen drücken, dass sich alles am Ende auch entformen lässt.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Kuni, einfach genial was du hier zauberst!
Dieser Shortkit dürfte ein echter Renner werden! : 8)
(Ach ja, für meinen Geschmack wären CFK-Rohre als Flügelholm o.k.)
Mit besten Neujahrsgrüßen
Johann
Hi,
Johann, danke für die Blumen. Ich bring dann was zum Anschauen mit an den Grundlsee. Ob es ein Renner wird werden wir sehen. Die Resonanz zu den Schneider-Rennern (Niche-in-der-Nische-Produkt) ist ja nicht sooo groß. Aber dieser Ansatz hier soll etwas für jeden sein, der bauen kann: nicht zu groß oder teuer (3S, gängige Motoren und Regler, preiswerte Servos), nicht zu schnell.
Herbert: nö, der Akku sitzt unten im Rumpf, vor/unter dem Cockpit. In der Gondel sitzt halt der Motor und wahlweise der Regler (ich werd es so machen, denn dort bekommt er prima Kühlluft). An/in den Gondelstreben laufen die Kabel zur Gondel hoch. Das hat bei der Macchi M.33 super geklappt, also sollte es auch bei der Savoia funktionieren.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
TOP ARBEIT !
Irgendwie sieht mein Macchi M 39 Bau dagegen aus wie grobe Schreinerarbeit. Aber vielen Dank für die Darstellung der Formerstellung, ich werde mal versuchen die Motorhaube meines Projekts in GFK herzustellen. Habe bisher nur mit Gipsform experimentiert.
... Savoia S 21 sieht auf einigen Bildern im Internet ganz anders aus, hat es da mehrere Ausführungen von gegeben ?
Grüsse
Dirk
Re: Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Moin Dirk,
es gab nur eine S.21, die oben auf dem Photo. Aber es gibt nen japamischen Zeichentrickfilm: "Porco Rosso", und der Filmheld, das Rote Schwein, fliegt dieses andere Flugzeug, das man zu Hauf im Internet findet.
Ausserdem: ich hab den Flieger ja im PC gezeichnet und er ist lasergeschnitten; Deiner von Hand ausgesägt. Das ist nicht weniger beachtenswert! Ausserdem: deswegen mache ich ja die Bauberichte: zum Appetitholen
Gruß,
Kuni
So, Freunde, es geht weiter!
Die Form hat ja nun 24h Zeit gehabt auszuhärten, so dass es einen Versuch wert war zu schauen, ob sich das Urmodell entformen ließ.
Um es kurz zu machen: die Form sprang regelrecht auf! Ich hatte etwas Bammel, ob die Panellines und die Einbuchtungen für die Streben sich sauber ausformen liessen, aber kein Problem:
Ein paar winzige Lackspuren vom Urmodell (1K-Dosensprühlack) liessen sich einfach mit Aceton auswischen, und ein paar kleinste Fehler werde ich mit 2000er Nassschleifpapier ausschleifen.
Hier die geschlossene Form von vorne; durch diese und die Motorspant-öffnung kann man dann später ganz bequem die Gondel-hälften zusammenlaminieren. Man sieht auch zwischen den Passstiften die Löcher für die Formverschraubungen (normale M3-Schrauben).
Ich lass die Form nun noch einige Tage auf der Heizung nachhärten, natürlich in geschlossenem verschraubtem Zustand, damit sie sich nicht verzieht.
Es geht also demnächst mit den Leitwerken weiter.
Gruß und Tschüß,
Kuni
Hallo,
okay, der Kurze schläft, es geht also weiter:
heute zeige ich den Aufbau der Leitwerke. Wir fangen mit dem Höhenleitwerk an.
Wie immer bei den runden Randbögen kommt die Nagelschablone zum Einsatz:
Eigentlich nichts besonderes mehr, oder?
Hier sieht man den 4mm Kohlerohr-holm sowie die Rippen eingefügt. Das Rippenprofil ist bei mir NACA 009, weil es in der Computerrechnung am Besten abschnitt. Wem das zu fiddelig ist beim Bauen, der baut mit ebener Platte.
Ich habe alle Rippen im Blockverfahren hergestellt (na, wer kennt das noch?); dem Teilesatz werden selbstverständlich ausgelaserte Rippen beiliegen.
Die Endleiste besteht aus 10x2mm Kiefer; Balsa wäre hier zu weich und empfindlich. Die Kiefernleiste wird später auf unter 1mm am Ende ausgeschliffen. Es ist von Vorteil, wenn die Rippen aus sehr hartem Balsa sind, das leidet beim Schleifen nicht so.
Die Nasenleiste wird zwischen die schräg abgeschnittenen Randbögen eingepasst und verklebt. Hier nichts besonderes...
Ist der Kleber getrocknet, sägt man mit einem scharfen Eisensägeblatt den Bereich der Rippen aus, wo später die Trennung Dämpfungsfläche/Ruder sein wird. Ist im Plan dargestellt, auch die Leistendicke.
Und die eingesetzten Leisten. Wie man sieht: keine Hexerei.
Hier entstehen die Ausschnitte für das Seitenruder. Auch wieder mit dem Eisensägeblatt (wer will, kann einen Dremel nehmen).
Das rohbaufertige HLW. Auf die Anlenkung werde ich morgen eingehen...
...und fertig verschliffen.
Morgen geht es mit dem SLW weiter.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
die Anlenkung des Höhenruder interessiert mich. Bei meiner Macchi verschwindet dies später im SLW. Hab noch keine Idee wie das wartungsfrei hinkrieg. Kannste noch mal ein Detailbild einfügen ?
Gruß
Dirk
Kommentar von Holger:
Hallo Kuni,
ändere doch mal bitte Deine Unterschrift auf Kuni der Fleißige
Wenn ich daran denke wie lange ich an meiner Holzkiste schon arbeite ?(
Einfach TOLL :
Grüße Holger
Und Allen natürlich noch ein gesundes neues Jahr
Ahhh, jetzt kommen die Fragen
Holger, nö, die andere Signatur gefällt mir besser. Ausserdem: der Vogel soll ja zu Saisonbeginn fertig sein, da muss ich mich schon etwas ranhalten.
Andreas, ist alles keine Zauberei, nur eine Sammlung dessen, was ich an Bausätzen immer gehasst habe, und was ich an meinen anderen Modellen schon probiert habe.
Dirk: so sei es.
Das SLW sieht nackig so aus:
Man sieht den Bowdenzug von unten kommen; die Seele trifft nahezu senkrecht auf diese Mimik:
...und verbindet sich mit dem Gabelkopf.
Es ist im Prinzip einStahldraht-bügel mit (silber-)angelötetem Hebel. Der Hebel ist aus einer Schlachtung einer alten Festplatte; da waren so Edelstahl-blechringe drin und haben die Platten gehalten. Einen hab ich halbiert und bissel beschliffen. Das hat schon an der Macchi prima funktioniert, und sollte auch, so fern man da nicht dauerhaft wässert, lange halten. Ich werd alles wohl noch etwas fetten vor dem finalen Zusammenbau.
So, nun iss aber Schluss. Ab ins Bett :kicher:
Gruß,
Kuni
Kommentar von Alex:
Servus Kuni,
jetzt muss ich auch mal...
Ich hätte die Rippen schon vorher geteilt und dann die Dämpfungsfläche und die Ruder einzeln aufgebaut. Genau so die Einzelteile für die Ruderblätter. Das spart das grob-motorische fummeln mit der Eisensäge und wird ebenso genau.
Auf die Kieferleiste hätte ich auch verzichtet und dafür Balsa "mittel" genommen. Einfach mit dem Cutter an den Entsprechenden stellen die Rippenbreite in die Endleiste eingeschnitten und mit einem Minischraubendreher ausgestochen, Endleiste auf die Rippen aufgeschoben, Leim um fertig. Ohne die Dreiecke und trotzdem stabil.
Die Aufdickung zwischen den Rippen für die Fließscharniere hättest Du auch bis an jene heran führen können. Würde sicher auch die Integrität des HLW verbessern und nach dem bespannen nicht so komisch durchdrücken.
Das sind aber keine wirklichen Probleme sondern nur Lösungsvorschläge.
Prinzipiell für das Projekt bekommst Du aber diesen : von mir!
Bis zur Laminierorgie, LG Alex
...und Tach auch.
Zuerst möchte ich auf Alex' Implikationen antworten.
Die Balsaklötzchen sind schon wieder draussen; da hat der Alex Recht. Baue gerade neue ein:schaem:
Das Vorher-Teilen hat einen Nachteil: man hat lauter winzig kleine Teile (Rippenenden, Leistchen, Randbogen-stücken), die man zu einem Ganzen verbinden muss. Und das soll auch noch gerade sein! Gerade bei einem vollsymmetrischen Profil viel Aufwand und es sind Hilfsleisten, Helling oder was anderes nötig. Wir sprechen hier von einer SPW des HLW von 45cm, bei 14cm Tiefe.
So bleibt alles am Stück, und wird Teil für Teil erweitert, ohne die Symmetrie zu gefährden.
Die Endleiste...ja, ich hab mich schwergetan mit dem Kiefernbalken. Das ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich war auch kurz davor, so ein schickes Kohle-Flachprofil zu kaufen. Aber: es soll nachbausicher sein. Mal die Abmessungen: die Endleiste ist im Querschnitt ein Dreieck 9mm (mittlerweile)x2mm mit 0,6mm Endfahne. Balsa hält nicht im Geringsten! Kohle ist teuer, und nur für das Bischen? Also hab ich das genommen was rumlag.
Die Dreiecke bleiben. Nachdem mir 3x eine Rippe abgebrochen war, hab ich mich entschlossen für etwas mehr Klebefläche zu sorgen. Ein Schlitzen der Endleiste ginge auch, aber dann ist der ganze Bereich vor dem Ende des Schlitzes überflüssiges Gewicht, da er nicht mehr zur Biege- und Torsionsfestigkeit beiträgt. Vielleicht lasse ich mich noch überreden, die Dreiecke etwas auszurunden...
Immer dran denken: das ist noch der Prototyp! In der Serie werden wir sowas dann sicher mit nem schicken Laserteil lösen.
So, nun aber geht es weiter.
Ich habe diese Schablonen gezeichnet, ausgedruckt und auf Pappe geklebt; mit denen wird das HLW ausgerichtet:
Das sieht dann etwa so aus:
Mit dieser Schablone wird die korrekte Lage des Balsa-Klotzes unter dem HLW eingestellt sowie der Einstellwinkel des HLW. Man kann es auch weglassen, wenn man sich selber eine Vorrichtung bauen mag, aber ich fand es ganz bequem so.
Das HLW hat 2 so dicke Balsarippen (8mm sehr leichtes Balsa); diese dienen einerseits als Auflage auf dem Block im SLW, andererseits auch als Fixpunkt für die Bespannung. Sie liegen nur etwa zu 2-3mm auf dem Balsaklotz im SLW auf, der Rest schaut raus:
So habe ich die Seitenruder-Anlenkungs-züge verlegt:
(Bitte mal nicht drauf achten, dass der Klotz für's HLW noch nicht drin ist; ich hab die Bilder thematisch etwas umsortiert)
Das Original hat unter dem HLW so eine "Beule" im SLW; diese diente wahrscheinlich dazu, die Seitenruder-Anlenkmimik zu verkleiden. In Ansätzen hab ich das auch so gemacht:
Hier sieht man nochmal alles in der Perspektive:
Da mir vorher nicht ganz klar war, wie es werden bzw. ob es so funktionieren würde, hab ich erstmal alles aus einzelnen Stückchen verklebt. Und keine Angst: man sieht davon später nix mehr! Auch die Bowdenzug-hüllen hab ich dann noch etwas waagerechter angeordnet (aber kein extra Bild mehr gemacht). Sehr gut zu sehen ist hier der Höhenruder-Bowdenzug, der senkrecht den Hebel erreicht (das untere Ende des Gabelkopfes ist gerade noch zu sehen).
An diesem Punkt ist noch nichts verklebt! Aus Handlinggründen (mein Bastelzimmer ist eben recht klein) hebe ich mir das bis zum letztmöglichen Moment auf.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
Randbögen sehen schön gleichmäßig aus !!!
Mit was klebst du eigentlich alles zusammen, wieder diesn PU Leim wie bei der Curtiss ?
Gruß
Dirk
Hi Dirk,
ist unterschiedlich: die gewässerten Randbogen-teile mit wasserfestem Holzleim; PU würde hier sofort schäumen. Die Rippen etc sowie Kohle-Holz-Verbindungen mit Sekunde dünn oder mittel. PU kommt bei den Holz-Holz-Verbindungen hin, wo ruhig was aufquellen darf, wie Spanten/Leisten, oder dem Akkubrett, später der Beplankung. Die N-Streben werden später eingeharzt (R+G-Laminierharz L); das hält superfest, lässt sich lange korrigieren und das Harz sickert gut ins Holz.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Alexander B:
Hallo Kuni,
phantastische Arbeit.
Kannst Du mir bitte das Biegen von Kieferleisten erläutern. Du hast geschrieben, dass Du das mit Wasserdampf machst. Ganz praktisch gefragt: nimmst du so einen Wasserkocher, läßt ihn laufen und hältst das Holz darüber?
Grüße
Alexander
Tach Alexander,
nee, ich hab mir ne alte Pfanne mit Deckel geschnappt. In der koche ich die Reste vom Hartlöten ab, und in der dämpfe ich auch die Leisten: Wasser in die Pfanne, so ne Fingerbreit. Leisten mit dem Ende das gebogen werden soll rein. Dann Deckel druff (meist schauen die Leisten an einer Seite raus, aber das ist unproblematisch). Herd an und Feuer frei! Nach so 10-20min lassen die sich dann recht gut biegen, jedenfalls besser als trocken. Natürlich wird man keinen 5cm-Ring mit ner 3mm dicken Leiste biegen können... aber für das spannungsfreie Einfügen in die Struktur reicht es dicke.
Schön dass Du jetzt auch hier bist.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Alexander B:
Super vielen Dank. Das werde ich bei meiner DC-6 benötigen.
Klar bin ich jetzt auch hier. Habe ja mit meiner Hype Cessna erste Wasserflug Erfahrungen gesammelt. Wenn ich meine PAF Catalina baue, werde ich hier berichten. Das wird aber noch eine Weile dauern.
Grüße
Alexander
So Freunde, der Kurze ist im Bett, es geht also weiter.
Die Seitenflosse war mir als so nackiges Skellet dann doch zu schwuppig, deshalb habe ich sie bis Unterkante HLW beplankt. Deswegen war es so wichtig das HLW samt seines Sitzes fertig zu stellen.
Apropos HLW: ich habe selten so viele Mails wie wegen der Kiefernleiste bekommen danke für die rege Anteilnahme : wir werden für die Serie schon ne Lösung finden.
Aaaalso: Beplanken. Anders als üblich habe ich die Faser nicht hochkant genommen (um eventuell leichter um den Radius der Rippen herum biegen zu können) sondern waagerecht. Dies wegen der Beule in der Endleiste. Hier sieht man die erste Seite beim Trocknen:
Wieder mal: es gibt nicht genug Klammern!
Wer Angst hat, die filigrane Struktur zu verziehen, klammert einfach auf die Rückseite eine dicke Leiste, Aluwinkel o.ä. Ich hatte aber kein Problem, alles gerade zu bekommen.
Geklebt wurde mit PU.
So sieht die Sache von hinten aus. Geklebt wurde nur bis zur mittleren Rippe; würde man das Balsablatt rumzwingen, würde es sich unten abheben oder einreißen.
Ein Bild vom Kleben der zweiten Seite gibt es nicht; würde auch nicht viel zeigen. Nach Trocknen des Leims wurde der Rest bis zum HLW-Sitz mit Sekunde geklebt, weil sich so das Balsa mit den Fingern besser als mit Klammern fixieren ließ. Persönliche Vorliebe vielleicht; ich mache das seit den RBC-Baukästen so.
Egal: die fertige Seitenflosse sieht dann so aus:
Man sieht deutlich die "Beule" in der Kontur. Ich habe noch eine zweite Nasenleiste vorne dran geklebt, um alles streßfreier zurecht schleifen zu können. Sonst ist man schnell durch das weiche Balsa, wenn man versucht das zu sehr zu verrunden.
Hier ist alles verputzt und die feinen Ritzen mit Leichtspachtel gefüllt.
Morgen geht es weiter mit dem Seitenruder.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Beeindruckend. Wie man das so schnell hin kriegt und dann auch noch Zeit für die Familie hat, weiß ich nicht.
Mein nächster Flieger wird auch aus Holz sein. Ich muss das auch mal versuchen...
Weiter so! :
Mark
Hi Mark,
hm, na ja, ich hab da etwas geschwindelt. Eine GFK-Form ist nicht an 2 Tagen gebaut; das Urmodell erst Recht nicht!
Ich arbeite seit 2 Monaten immer wieder an dem Flieger, und habe jetzt beschlossen den Bau zu beschleunigen, damit hier keine Lücken entstehen.
Einige Dinge wollen ja auch ausprobiert, verworfen, überdacht und neu gebaut werden. Damit euch diese Rumfrickelei erspart bleibt, dampfe ich das eben ein bischen ein; aber das braucht auch Zeit, ebenso wie das Bilder-Aufbereiten.
Momentan schaffe ich Mittags und Abends am Meisten; eben wenn die Kurzen schlafen.
Wenn ich wieder arbeiten gehe (nein, nicht arbeitslos; Urlaub) wird es nicht mehr ganz so schnell gehen...
Also: nur keine Scheu. Aber mach erstmal Deine Short C-Class fertig. Ich willdas Ding mal anständig fliegen sehen!
Gruß,
Kuni
Hi,
und weiter gehts! Im Hintergrund sirrt leise die Fräse...
Thema Seitenruder. Zuerst hab ich wieder mittels Nagelschablone versucht, den Randbogen/Endleiste herzustellen. Das ging diesmal völlig in die Hose! Der Radius war schlicht zu klein für diese Methode.
Da ich aber nicht aus lauter Einzelteilen einen "Bogen" stückeln wollte, griff ich zur Bio-CNC:
Mittels Laubsäge aus 2mm Birkensperrholz ausgesägt, schien brauchbar.
Hier wird gerade der Rahmen Nasenleiste/Deckleiste erstellt, und der Sphz-Randbogen eingepasst. Er wird auf seiner ganzen Länge passend mit Hölzchen unterlegt:
Der Einbau der Rippen und der unteren Abschlussleiste:
Und der Rest:
Ja, sind wieder die unsäglichen Dreiecke da. Bei den Flächen mach ichs anders, versprochen!
So sieht das ganze dann angesteckt aus:
allerdings noch ohne die Scharnier-Klötzchen.
Das Seitenruder-horn:
Und eingebaut:
Ich weiß, die Löcher für die Seile liegen hinter dem Drehpunkt; diesen Offset muss ich am Servohorn (besser -scheibe) auch einstellen, sonst funktioniert es nicht.
Gruß,
Kuni
Hallo,
gestern war der Alex zum Laminieren da:
Na, was der wohl laminiert? Man darf gespannt sein...
Jedenfalls kam die Sprache mal wieder auf das Höhenleitwerk (was auch sonst ), so dass ich kurzerhand Molly angemailt habe. Der war natürlich in der Zwischenzeit alles andere als untätig, und hat mir einen ganzen Sack voll Bilder geschickt, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
So sieht der Teilesatz für das SLW aus,
...und so während des Aufbaus. Man sieht, dass alle Teile sich verzahnen, auch mit dem Rumpfspant, so dass alles automatisch im richtigen Winkel zusammenkommt.
Der Höhenleitwerks-Teilesatz.
...und beim Zusammenbau.
Alles zusammengefügt.
Der etwas sensible Bereich der Anlenkung, für einen geraden Hebel. Für gebogene wie ich es gebaut habe nimmt man einfach etwas Material weg.
Das Seitenruder verschliffen.
Das Leitwerk verschliffen.
Und in der Totalen.
So wird die Serienausführung aussehen. Ich find es so toll, ich hab gleich ein neues Höhenleitwerk geordert
Gruß,
Kuni
Kommentar von Alex:
Tach zusammen,
ich schreibe ja nicht viel aber wenn ich mal was sagen möchte dann könnt Ihr euch sicher sein das es mich in irgend einer Form bewegt und anspricht.
Zu nächst möchte ich euch mitteilen das das Projekt eine ganz tolle Sache und schon sehr weit fortgeschritten ist. Alles sieht schlüssig und durchdacht aus! Wenn ich nicht schon so viel zu tun hätte würde ich schwach werden!
Es soll auch noch mal erwähnt werden das der Vogel auch eine ganz stattliche Größe haben wird. Als Vergleich lässt sich hier Kyoshos Macchi heran ziehen bei nur ca. 2/3 Gewicht und einer halben TF mehr.
Es freut mich auch das ich Kuni bekehren konnte und er unseren örtlichen Energieversorger mit seinem HLW unterstützen will. Der Heizwert wird beachtlich sein!
So nun Schluss mit der Werbung sonst fliegen die Initiatoren schon in Vorfeld davon... ich sage nur noch: so weiter machen : !
LG Alex
es gab nur eine S.21, die oben auf dem Photo. Aber es gibt nen japamischen Zeichentrickfilm: "Porco Rosso", und der Filmheld, das Rote Schwein, fliegt dieses andere Flugzeug, das man zu Hauf im Internet findet.
Ausserdem: ich hab den Flieger ja im PC gezeichnet und er ist lasergeschnitten; Deiner von Hand ausgesägt. Das ist nicht weniger beachtenswert! Ausserdem: deswegen mache ich ja die Bauberichte: zum Appetitholen
Gruß,
Kuni
So, Freunde, es geht weiter!
Die Form hat ja nun 24h Zeit gehabt auszuhärten, so dass es einen Versuch wert war zu schauen, ob sich das Urmodell entformen ließ.
Um es kurz zu machen: die Form sprang regelrecht auf! Ich hatte etwas Bammel, ob die Panellines und die Einbuchtungen für die Streben sich sauber ausformen liessen, aber kein Problem:
Ein paar winzige Lackspuren vom Urmodell (1K-Dosensprühlack) liessen sich einfach mit Aceton auswischen, und ein paar kleinste Fehler werde ich mit 2000er Nassschleifpapier ausschleifen.
Hier die geschlossene Form von vorne; durch diese und die Motorspant-öffnung kann man dann später ganz bequem die Gondel-hälften zusammenlaminieren. Man sieht auch zwischen den Passstiften die Löcher für die Formverschraubungen (normale M3-Schrauben).
Ich lass die Form nun noch einige Tage auf der Heizung nachhärten, natürlich in geschlossenem verschraubtem Zustand, damit sie sich nicht verzieht.
Es geht also demnächst mit den Leitwerken weiter.
Gruß und Tschüß,
Kuni
Hallo,
okay, der Kurze schläft, es geht also weiter:
heute zeige ich den Aufbau der Leitwerke. Wir fangen mit dem Höhenleitwerk an.
Wie immer bei den runden Randbögen kommt die Nagelschablone zum Einsatz:
Eigentlich nichts besonderes mehr, oder?
Hier sieht man den 4mm Kohlerohr-holm sowie die Rippen eingefügt. Das Rippenprofil ist bei mir NACA 009, weil es in der Computerrechnung am Besten abschnitt. Wem das zu fiddelig ist beim Bauen, der baut mit ebener Platte.
Ich habe alle Rippen im Blockverfahren hergestellt (na, wer kennt das noch?); dem Teilesatz werden selbstverständlich ausgelaserte Rippen beiliegen.
Die Endleiste besteht aus 10x2mm Kiefer; Balsa wäre hier zu weich und empfindlich. Die Kiefernleiste wird später auf unter 1mm am Ende ausgeschliffen. Es ist von Vorteil, wenn die Rippen aus sehr hartem Balsa sind, das leidet beim Schleifen nicht so.
Die Nasenleiste wird zwischen die schräg abgeschnittenen Randbögen eingepasst und verklebt. Hier nichts besonderes...
Ist der Kleber getrocknet, sägt man mit einem scharfen Eisensägeblatt den Bereich der Rippen aus, wo später die Trennung Dämpfungsfläche/Ruder sein wird. Ist im Plan dargestellt, auch die Leistendicke.
Und die eingesetzten Leisten. Wie man sieht: keine Hexerei.
Hier entstehen die Ausschnitte für das Seitenruder. Auch wieder mit dem Eisensägeblatt (wer will, kann einen Dremel nehmen).
Das rohbaufertige HLW. Auf die Anlenkung werde ich morgen eingehen...
...und fertig verschliffen.
Morgen geht es mit dem SLW weiter.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
die Anlenkung des Höhenruder interessiert mich. Bei meiner Macchi verschwindet dies später im SLW. Hab noch keine Idee wie das wartungsfrei hinkrieg. Kannste noch mal ein Detailbild einfügen ?
Gruß
Dirk
Kommentar von Holger:
Hallo Kuni,
ändere doch mal bitte Deine Unterschrift auf Kuni der Fleißige
Wenn ich daran denke wie lange ich an meiner Holzkiste schon arbeite ?(
Einfach TOLL :
Grüße Holger
Und Allen natürlich noch ein gesundes neues Jahr
Ahhh, jetzt kommen die Fragen
Holger, nö, die andere Signatur gefällt mir besser. Ausserdem: der Vogel soll ja zu Saisonbeginn fertig sein, da muss ich mich schon etwas ranhalten.
Andreas, ist alles keine Zauberei, nur eine Sammlung dessen, was ich an Bausätzen immer gehasst habe, und was ich an meinen anderen Modellen schon probiert habe.
Dirk: so sei es.
Das SLW sieht nackig so aus:
Man sieht den Bowdenzug von unten kommen; die Seele trifft nahezu senkrecht auf diese Mimik:
...und verbindet sich mit dem Gabelkopf.
Es ist im Prinzip einStahldraht-bügel mit (silber-)angelötetem Hebel. Der Hebel ist aus einer Schlachtung einer alten Festplatte; da waren so Edelstahl-blechringe drin und haben die Platten gehalten. Einen hab ich halbiert und bissel beschliffen. Das hat schon an der Macchi prima funktioniert, und sollte auch, so fern man da nicht dauerhaft wässert, lange halten. Ich werd alles wohl noch etwas fetten vor dem finalen Zusammenbau.
So, nun iss aber Schluss. Ab ins Bett :kicher:
Gruß,
Kuni
Kommentar von Alex:
Servus Kuni,
jetzt muss ich auch mal...
Ich hätte die Rippen schon vorher geteilt und dann die Dämpfungsfläche und die Ruder einzeln aufgebaut. Genau so die Einzelteile für die Ruderblätter. Das spart das grob-motorische fummeln mit der Eisensäge und wird ebenso genau.
Auf die Kieferleiste hätte ich auch verzichtet und dafür Balsa "mittel" genommen. Einfach mit dem Cutter an den Entsprechenden stellen die Rippenbreite in die Endleiste eingeschnitten und mit einem Minischraubendreher ausgestochen, Endleiste auf die Rippen aufgeschoben, Leim um fertig. Ohne die Dreiecke und trotzdem stabil.
Die Aufdickung zwischen den Rippen für die Fließscharniere hättest Du auch bis an jene heran führen können. Würde sicher auch die Integrität des HLW verbessern und nach dem bespannen nicht so komisch durchdrücken.
Das sind aber keine wirklichen Probleme sondern nur Lösungsvorschläge.
Prinzipiell für das Projekt bekommst Du aber diesen : von mir!
Bis zur Laminierorgie, LG Alex
...und Tach auch.
Zuerst möchte ich auf Alex' Implikationen antworten.
Die Balsaklötzchen sind schon wieder draussen; da hat der Alex Recht. Baue gerade neue ein:schaem:
Das Vorher-Teilen hat einen Nachteil: man hat lauter winzig kleine Teile (Rippenenden, Leistchen, Randbogen-stücken), die man zu einem Ganzen verbinden muss. Und das soll auch noch gerade sein! Gerade bei einem vollsymmetrischen Profil viel Aufwand und es sind Hilfsleisten, Helling oder was anderes nötig. Wir sprechen hier von einer SPW des HLW von 45cm, bei 14cm Tiefe.
So bleibt alles am Stück, und wird Teil für Teil erweitert, ohne die Symmetrie zu gefährden.
Die Endleiste...ja, ich hab mich schwergetan mit dem Kiefernbalken. Das ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich war auch kurz davor, so ein schickes Kohle-Flachprofil zu kaufen. Aber: es soll nachbausicher sein. Mal die Abmessungen: die Endleiste ist im Querschnitt ein Dreieck 9mm (mittlerweile)x2mm mit 0,6mm Endfahne. Balsa hält nicht im Geringsten! Kohle ist teuer, und nur für das Bischen? Also hab ich das genommen was rumlag.
Die Dreiecke bleiben. Nachdem mir 3x eine Rippe abgebrochen war, hab ich mich entschlossen für etwas mehr Klebefläche zu sorgen. Ein Schlitzen der Endleiste ginge auch, aber dann ist der ganze Bereich vor dem Ende des Schlitzes überflüssiges Gewicht, da er nicht mehr zur Biege- und Torsionsfestigkeit beiträgt. Vielleicht lasse ich mich noch überreden, die Dreiecke etwas auszurunden...
Immer dran denken: das ist noch der Prototyp! In der Serie werden wir sowas dann sicher mit nem schicken Laserteil lösen.
So, nun aber geht es weiter.
Ich habe diese Schablonen gezeichnet, ausgedruckt und auf Pappe geklebt; mit denen wird das HLW ausgerichtet:
Das sieht dann etwa so aus:
Mit dieser Schablone wird die korrekte Lage des Balsa-Klotzes unter dem HLW eingestellt sowie der Einstellwinkel des HLW. Man kann es auch weglassen, wenn man sich selber eine Vorrichtung bauen mag, aber ich fand es ganz bequem so.
Das HLW hat 2 so dicke Balsarippen (8mm sehr leichtes Balsa); diese dienen einerseits als Auflage auf dem Block im SLW, andererseits auch als Fixpunkt für die Bespannung. Sie liegen nur etwa zu 2-3mm auf dem Balsaklotz im SLW auf, der Rest schaut raus:
So habe ich die Seitenruder-Anlenkungs-züge verlegt:
(Bitte mal nicht drauf achten, dass der Klotz für's HLW noch nicht drin ist; ich hab die Bilder thematisch etwas umsortiert)
Das Original hat unter dem HLW so eine "Beule" im SLW; diese diente wahrscheinlich dazu, die Seitenruder-Anlenkmimik zu verkleiden. In Ansätzen hab ich das auch so gemacht:
Hier sieht man nochmal alles in der Perspektive:
Da mir vorher nicht ganz klar war, wie es werden bzw. ob es so funktionieren würde, hab ich erstmal alles aus einzelnen Stückchen verklebt. Und keine Angst: man sieht davon später nix mehr! Auch die Bowdenzug-hüllen hab ich dann noch etwas waagerechter angeordnet (aber kein extra Bild mehr gemacht). Sehr gut zu sehen ist hier der Höhenruder-Bowdenzug, der senkrecht den Hebel erreicht (das untere Ende des Gabelkopfes ist gerade noch zu sehen).
An diesem Punkt ist noch nichts verklebt! Aus Handlinggründen (mein Bastelzimmer ist eben recht klein) hebe ich mir das bis zum letztmöglichen Moment auf.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
Randbögen sehen schön gleichmäßig aus !!!
Mit was klebst du eigentlich alles zusammen, wieder diesn PU Leim wie bei der Curtiss ?
Gruß
Dirk
Hi Dirk,
ist unterschiedlich: die gewässerten Randbogen-teile mit wasserfestem Holzleim; PU würde hier sofort schäumen. Die Rippen etc sowie Kohle-Holz-Verbindungen mit Sekunde dünn oder mittel. PU kommt bei den Holz-Holz-Verbindungen hin, wo ruhig was aufquellen darf, wie Spanten/Leisten, oder dem Akkubrett, später der Beplankung. Die N-Streben werden später eingeharzt (R+G-Laminierharz L); das hält superfest, lässt sich lange korrigieren und das Harz sickert gut ins Holz.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Alexander B:
Hallo Kuni,
phantastische Arbeit.
Kannst Du mir bitte das Biegen von Kieferleisten erläutern. Du hast geschrieben, dass Du das mit Wasserdampf machst. Ganz praktisch gefragt: nimmst du so einen Wasserkocher, läßt ihn laufen und hältst das Holz darüber?
Grüße
Alexander
Tach Alexander,
nee, ich hab mir ne alte Pfanne mit Deckel geschnappt. In der koche ich die Reste vom Hartlöten ab, und in der dämpfe ich auch die Leisten: Wasser in die Pfanne, so ne Fingerbreit. Leisten mit dem Ende das gebogen werden soll rein. Dann Deckel druff (meist schauen die Leisten an einer Seite raus, aber das ist unproblematisch). Herd an und Feuer frei! Nach so 10-20min lassen die sich dann recht gut biegen, jedenfalls besser als trocken. Natürlich wird man keinen 5cm-Ring mit ner 3mm dicken Leiste biegen können... aber für das spannungsfreie Einfügen in die Struktur reicht es dicke.
Schön dass Du jetzt auch hier bist.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Alexander B:
Super vielen Dank. Das werde ich bei meiner DC-6 benötigen.
Klar bin ich jetzt auch hier. Habe ja mit meiner Hype Cessna erste Wasserflug Erfahrungen gesammelt. Wenn ich meine PAF Catalina baue, werde ich hier berichten. Das wird aber noch eine Weile dauern.
Grüße
Alexander
So Freunde, der Kurze ist im Bett, es geht also weiter.
Die Seitenflosse war mir als so nackiges Skellet dann doch zu schwuppig, deshalb habe ich sie bis Unterkante HLW beplankt. Deswegen war es so wichtig das HLW samt seines Sitzes fertig zu stellen.
Apropos HLW: ich habe selten so viele Mails wie wegen der Kiefernleiste bekommen danke für die rege Anteilnahme : wir werden für die Serie schon ne Lösung finden.
Aaaalso: Beplanken. Anders als üblich habe ich die Faser nicht hochkant genommen (um eventuell leichter um den Radius der Rippen herum biegen zu können) sondern waagerecht. Dies wegen der Beule in der Endleiste. Hier sieht man die erste Seite beim Trocknen:
Wieder mal: es gibt nicht genug Klammern!
Wer Angst hat, die filigrane Struktur zu verziehen, klammert einfach auf die Rückseite eine dicke Leiste, Aluwinkel o.ä. Ich hatte aber kein Problem, alles gerade zu bekommen.
Geklebt wurde mit PU.
So sieht die Sache von hinten aus. Geklebt wurde nur bis zur mittleren Rippe; würde man das Balsablatt rumzwingen, würde es sich unten abheben oder einreißen.
Ein Bild vom Kleben der zweiten Seite gibt es nicht; würde auch nicht viel zeigen. Nach Trocknen des Leims wurde der Rest bis zum HLW-Sitz mit Sekunde geklebt, weil sich so das Balsa mit den Fingern besser als mit Klammern fixieren ließ. Persönliche Vorliebe vielleicht; ich mache das seit den RBC-Baukästen so.
Egal: die fertige Seitenflosse sieht dann so aus:
Man sieht deutlich die "Beule" in der Kontur. Ich habe noch eine zweite Nasenleiste vorne dran geklebt, um alles streßfreier zurecht schleifen zu können. Sonst ist man schnell durch das weiche Balsa, wenn man versucht das zu sehr zu verrunden.
Hier ist alles verputzt und die feinen Ritzen mit Leichtspachtel gefüllt.
Morgen geht es weiter mit dem Seitenruder.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Beeindruckend. Wie man das so schnell hin kriegt und dann auch noch Zeit für die Familie hat, weiß ich nicht.
Mein nächster Flieger wird auch aus Holz sein. Ich muss das auch mal versuchen...
Weiter so! :
Mark
Hi Mark,
hm, na ja, ich hab da etwas geschwindelt. Eine GFK-Form ist nicht an 2 Tagen gebaut; das Urmodell erst Recht nicht!
Ich arbeite seit 2 Monaten immer wieder an dem Flieger, und habe jetzt beschlossen den Bau zu beschleunigen, damit hier keine Lücken entstehen.
Einige Dinge wollen ja auch ausprobiert, verworfen, überdacht und neu gebaut werden. Damit euch diese Rumfrickelei erspart bleibt, dampfe ich das eben ein bischen ein; aber das braucht auch Zeit, ebenso wie das Bilder-Aufbereiten.
Momentan schaffe ich Mittags und Abends am Meisten; eben wenn die Kurzen schlafen.
Wenn ich wieder arbeiten gehe (nein, nicht arbeitslos; Urlaub) wird es nicht mehr ganz so schnell gehen...
Also: nur keine Scheu. Aber mach erstmal Deine Short C-Class fertig. Ich willdas Ding mal anständig fliegen sehen!
Gruß,
Kuni
Hi,
und weiter gehts! Im Hintergrund sirrt leise die Fräse...
Thema Seitenruder. Zuerst hab ich wieder mittels Nagelschablone versucht, den Randbogen/Endleiste herzustellen. Das ging diesmal völlig in die Hose! Der Radius war schlicht zu klein für diese Methode.
Da ich aber nicht aus lauter Einzelteilen einen "Bogen" stückeln wollte, griff ich zur Bio-CNC:
Mittels Laubsäge aus 2mm Birkensperrholz ausgesägt, schien brauchbar.
Hier wird gerade der Rahmen Nasenleiste/Deckleiste erstellt, und der Sphz-Randbogen eingepasst. Er wird auf seiner ganzen Länge passend mit Hölzchen unterlegt:
Der Einbau der Rippen und der unteren Abschlussleiste:
Und der Rest:
Ja, sind wieder die unsäglichen Dreiecke da. Bei den Flächen mach ichs anders, versprochen!
So sieht das ganze dann angesteckt aus:
allerdings noch ohne die Scharnier-Klötzchen.
Das Seitenruder-horn:
Und eingebaut:
Ich weiß, die Löcher für die Seile liegen hinter dem Drehpunkt; diesen Offset muss ich am Servohorn (besser -scheibe) auch einstellen, sonst funktioniert es nicht.
Gruß,
Kuni
Hallo,
gestern war der Alex zum Laminieren da:
Na, was der wohl laminiert? Man darf gespannt sein...
Jedenfalls kam die Sprache mal wieder auf das Höhenleitwerk (was auch sonst ), so dass ich kurzerhand Molly angemailt habe. Der war natürlich in der Zwischenzeit alles andere als untätig, und hat mir einen ganzen Sack voll Bilder geschickt, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
So sieht der Teilesatz für das SLW aus,
...und so während des Aufbaus. Man sieht, dass alle Teile sich verzahnen, auch mit dem Rumpfspant, so dass alles automatisch im richtigen Winkel zusammenkommt.
Der Höhenleitwerks-Teilesatz.
...und beim Zusammenbau.
Alles zusammengefügt.
Der etwas sensible Bereich der Anlenkung, für einen geraden Hebel. Für gebogene wie ich es gebaut habe nimmt man einfach etwas Material weg.
Das Seitenruder verschliffen.
Das Leitwerk verschliffen.
Und in der Totalen.
So wird die Serienausführung aussehen. Ich find es so toll, ich hab gleich ein neues Höhenleitwerk geordert
Gruß,
Kuni
Kommentar von Alex:
Tach zusammen,
ich schreibe ja nicht viel aber wenn ich mal was sagen möchte dann könnt Ihr euch sicher sein das es mich in irgend einer Form bewegt und anspricht.
Zu nächst möchte ich euch mitteilen das das Projekt eine ganz tolle Sache und schon sehr weit fortgeschritten ist. Alles sieht schlüssig und durchdacht aus! Wenn ich nicht schon so viel zu tun hätte würde ich schwach werden!
Es soll auch noch mal erwähnt werden das der Vogel auch eine ganz stattliche Größe haben wird. Als Vergleich lässt sich hier Kyoshos Macchi heran ziehen bei nur ca. 2/3 Gewicht und einer halben TF mehr.
Es freut mich auch das ich Kuni bekehren konnte und er unseren örtlichen Energieversorger mit seinem HLW unterstützen will. Der Heizwert wird beachtlich sein!
So nun Schluss mit der Werbung sonst fliegen die Initiatoren schon in Vorfeld davon... ich sage nur noch: so weiter machen : !
LG Alex
Re: Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Hach, der Alex
Danke.
So, wie ihr gesehen habt, waren wir beim Laminieren. Die Form hat nun einige Zeit gehabt, auszuhärten, wenn sie auch noch nicht hundertpro ist (das soll wohl bis zu einigen Monaten dauern), so ist sie doch für eine erste Abformung gut.
Als erstes nach dem mehrfachen Wachsen und der Schicht PVA kam das Gelcoat:
Dem einen oder anderen mag es etwas ... fleckig erscheinen, das liegt zum einen an der schwarzen Form, und zum anderen sträube ich mich dagegen, Gelcoat in der Schichtdicke einzubringen wie die Serienhersteller. Für mich hat das Zeug eine Aufgabe: einen lackierbaren Untergrund zu schaffen (bei Silber bzw. Alu obendrauf gar kein Problem) und der Lunkerbildung vorzubeugen. Gelcoat ist recht schwer, so dass ich lieber etwas sparsamer damit bin.
Nun ruht die Form etwa 2,5-3h, bevor es weitergeht. Im nächsten Schritt müssen nun die Ecken und Kanten, hier speziell die Vertiefungen der Streben mit Harz/Baumwollflockengemisch ausgerundet werden, denn das Gewebe legt sich nicht um und in Ecken. Da gibt es kein Bild von, da durchscheinend auf Weiß eh nix zu sehen wäre.
Ich habe mich entschlossen, eine Art Sandwich einzubauen, wegen der großen flachen Seitenwände der Gondel. Nun habe ich keine Vakuum-Anlage, deshalb konnte ich weder Depron noch Waben in die Kontur einsaugen (muss mir mal sowas bauen). Ich hab aber mal Versuche mit 2mm dickem Styropor, das es auf der Rolle gibt, gemacht und war begeistert. Die Teile werden bocksteif! So sehen sie aus:
Der Lagenaufbau ist wie folgt: erst 2 Lagen 80g Köper-Gewebe auf das Gelcoat und die Ausrundungen, dann, wenn dessen Harz am Gelieren ist, das Styro mit rein und mit Tütchen mit Schrotkugeln beschweren, damit es sich gut einlegt:
Nun wird etwa 5h gewartet, bis das Harz soweit angezogen hat, dass das Styro sich nicht mehr vom Laminat löst. Man darf aber nicht zu lange warten, denn es kommt ja noch eine Lage Glas!
Vorher werden aber noch die Kanten des Styro-teils mit einer gaaaanz lechten Harz-Microballon-Paste ausgespachtelt, damit keine Lufteinschlüsse bleiben:
(viel sieht man nicht).
Und die letzte Lage sowie ein Kohle-roving am Einlass, damit dort nichts anfängt zu flattern:
Wenn wir morgens begonnen haben, ist es durch die Wartezeiten jetzt schon Abendbrotzeit. Damit ist der Tag aber noch nicht zu Ende! Weitere 4h später ist das Laminat so steif, dass man es an den Formkanten beschneiden kann. Nach Versuchen mit geraden und gebogenen Scheren nehme ich mittlerweile lieber eine neue Cutterklinge (ohne Griff). Immer schön gegen den Formrand schneiden, sonst löst sich das Laminat ab.
Ist alles sauber verputzt, kann die Form geschlossen werden. Da das Laminieren so lange gedauert hat, geht aber die Nass-in-Nass-methode mit den auf jeweils einer Seite stehenbleibenden Geweberändern nicht (diese sind schon zu steif, um sie noch antupfen zu können), deshalb hab ich noch Nahtband eingelegt, ebenfalls 80g (3x), aber Leinenbindung:
Und so sieht das nachts um kurz vor Elf aus:
Man sollte nicht zu viel Bier getrunken haben, sonst wird der Pinsel an dem langen Aluröhrchen zu nervös
Die fertige Arbeit:
Dies Werk kommt nun für mindestens 24h an einen hübsch warmen Ort; bei mir auf die Heizung, zum Aushärten.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich... :
Aber lass dich nicht bei der Arbeit von den Kleinen erschrecken. Sonst ist die Zunge ab... hehe... :
Kommentar von Andy:
Hallo Kuni.
Das ist ja ein tolles Projekt. Der Flieger könnte mir auch gefallen, vor Allem wegen der klassischen Bauweise. Wenns da mal ein Kit gibt bin ich dabei.
Gruß Andy
Hi,
Mark: altes Lästermaul
Andy: schön dass er Dir gefällt. Wenn Du einen baust, wird der sicher super aussehen!
So, zurück zum Thema: die Gondel.
Sie hatte nun 24h Zeit, auszuhärten. Das Laminat ist noch nicht hundertpro fest, aber zum Entformen reichts (ja, ja die Ungeduld; ich konnts nicht länger erwarten).
Also: die Verschraubungen öffnen, und dann ganz vorsichtig öffnen:
Ich muss mir noch ein paar passende Keile machen; das Lineal zerkratzt auf Dauer sicher die Form.
Und irgendwann macht es "plopp" und sie ist auf:
Das fusselige ist der Trennlack; den kann man einfach mit klarem Wasser entfernen.
Auf der Waage:
Geht für's erste Mal, finde ich. Im Nachhinein gesehen besteht Einsparpotential: die jeweils äusseren Gewebelagen können sicher aus 49g-Gewebe sein und nehmen dann auch etwas weniger Harz auf. Unter 100g sind bestimmt drin. Aber: die gondel ist enorm druckstabil und kommt so ohne Versteifungen zwischen den Anschlusspunkten der Streben aus.
Die andere Seite:
Die Details sind richtig gut abgebildet worden. Bin begeistert!
Nun gehen die Überlegungen natürlich dahin, wie man am Besten die Einbauten macht: Motor und (bei mir zumindest) den Regler. Ausserdem sollte der Kühlergrill, der nicht in der Rundung saß, sondern ein ganzes Stück hinten in der Gondel, originalgetreu widergegeben werden.
Alex und ich haben einen recht radikalen Plan ausgetüftelt: ich werde die Gondel zerschneiden! Natürlich nicht einfach so, sondern entlang der Stöße. Dann wird ein Schiebesitz gebaut und das Gondelvorderteil wie eine Segler-aufstecknase aufgeschoben und mit Magneten gesichert.
Aber das kommt später...
Die gesäuberte Gondel kam nun erstmal wieder 3 Tage in die Form zurück, damit sie sich nicht verzieht und richtig aushärtet. Derweil wurde der Motorspant gebaut:
Meine kleine zur CNC umgebaute Proxxon leistet hier gute Dienste! Für Alexander: ich nutze DOS und ein Uralt-programm: CNCPROFI:
Dadurch bleiben die Harware-kosten (Rechner, Steuerung etc.) im Rahmen. Der Laptop hat mich ganze 50€ gekostet und tut seid Jahren seinen Dienst.
So muss man sich das Ganze dann fertig vorstellen:
Der Ringspant wird später im Gondelhinterteil eingeharzt, und der Motor dagegen geschraubt. Den Kora könnte man gerade so einsetzen, muss aber die Kabel verlängern. Dünnere Motore wie die 35er Turnigy-Serie machen hier gar keine Probleme.
Aber: ich werde serienmäßig keine Ringspanten einharzen; jeder der diesen Vogel baut hat sowieso seine eigenen Ideen, und ein bischen Tüftelei darf ruhig noch sein. Dazu kommt, dass die kleine Fräse nicht serientauglich ist und das Fräsen von GFK auf Dauer sicher übelnimmt. Sollte sich abzeichnen dass alle DIESEN Ringspant wollen, müssten wir eine Lohnfräserei beauftragen.
So, das war's für heute. Morgen kommt der Einbau der Muttern für die Streben und der Spant.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Andreas:
@ kuni!!
zitat...Ich muss mir noch ein paar passende (trenn)Keile machen...
kleiner tip von mir, FLIESENKEILE verwenden : : ..spitz, weich, preiswert!!
viele grüße der mitleser andreas aus berlin
Andreas: geniale Idee! Werd ich sofort umsetzen! Danke,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
da geht ja was weiter...
Schöne Arbeit!
Gruß
Herbert
Hi Leute,
danke für den Zuspruch. Tut manchmal ganz gut...
So, und weiter geht es mit der Gondel. Heute kommen der Motor-Ringspant rein sowie die Muttern für die Streben.
Zuerst werden die Löcher in die Gondel gebohrt: 3,7mm für M3-Einschlagmuttern. Die Körnungen dafür sind angeformt:
Man kann ja versuchen, die Muttern so einzukleben; der Alex hätte mich dafür fast gelyncht also machen wir uns kleine Holz-vierecke:
...in die wir die mit Harz bestrichenen Muttern per Schraubstock eindrücken. Bitte kein Harz in die Gewinde!
Nun kommt der fummlige Part: die eine Hand plaziert innen das Holz-viereck vor dem Loch, die andere schraubt von aussen die Schraube ein. Hier hilft eine Schnabelzange oder lange Pinzette. Ich hab schon immer angedicktes Harz ans Brettchen gemacht; so bleibt es besser haften.
Wenn alle Schrauben angedreht sind:
...sieht das dann so aus.
Beim Ringspant wird es wieder einfacher: innen in die Gondel Harz rein, von vorne den Spant einfummeln, Gondel mit der Rückseite flach auf das Baubrett stellen und den Spant mit einem Hölzchen vorsichtig in Position drücken.
Nun muss alles wieder 24h aushärten. Man kann/sollte aber nach etwa 8h, wenn das Harz gut angezogen hat, die Schrauben lockern. Wenn eine doch klebt, bekommt man sie jetzt noch gut los; ist das Harz erstmal fest, hat man Probleme...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Martin:
ch lese hier auch ganz fleißig mit.
Ich könnte vielleicht den Tip geben zu verklepten Schrauben. Diese lösen ganz einfach wenn man die Schraubenköpfe mit nem Lötkolben bearbeitet. Die Schraube erwärmen und schon sind alle Klebekräfte hin.
Wenn ich richtig verstanden habe, soll das ganze mal als Bausatz auf den Markt. Habt ihr da schon ne ungefähre Preisvorstellung vom Ganzen?
Hi Martin,
uh, schwere Frage. Erhlich gesagt, haben wir noch keine konkrete Preisvorstellung. Das liegt an verschiedenen Unwägbarkeiten:
die Konstruktion ist ja erst im Entstehen, es kann also sein dass in wesentlichen Teilen die Struktur umkonstruiert werden muss, wenn die Flugerprobung Schwächen oder Versagen aufzeigt. Dazu kommt, dass ich an der einen oder anderen Stelle noch nicht recht glücklich mit den Teilen bin: ist das was ich mache auch für andere nachbausicher? Für mich etwas zu durchdenken ist was anderes als etwas serienreif machen.
Ums mal so zu sagen: die Laserteile die Molly bis jetzt gemacht hat: Rumpf, Leitwerke, Flächenrippen werden sicher unter 100€ netto kosten. Dann kommts drauf an: die Holme mach ich aus Kohlerohren, einfach weil es sehr elegant aufzubauen ist und die Steckung quasi eingebaut ist. Gleich mitbestellen oder selber besorgen? Mancher nimmt Glas, weils billiger ist...
Die Gondel... da muss noch eine Serienlösung gefunden werden (wir arbeiten dran), denn in GFK dauert die Erstellung einfach zu lange. Sollte der Kit ein Renner werden wie Johann weissagt, muss ich bis zum nächsten Winter durchlaminieren. Optional geht das sicher, aber mit Wartezeit eben.
All dies will bedacht sein und muss umsetzbar sein. Dazu muss auch die Flugerprobung zeigen, dass der Vogel keine Tücken hat. Aber das werdet ihr ja auf den Treffen sicher erleben.
Was es sicher nicht werden soll: ein fast-ARF-Modell. So toll die Kyosho-Macchi auch ist, zeigt sie doch auch die Schwächen eines solchen Kozeptes für uns Nischenbewohner auf: der eine will Folie, der andere Gewebe drauf haben, es gibt zig Antriebe, die alle nicht so recht kompatibel sind, jeder mag andere Anlenkungen... dann die Qualität des (zu dünnen) Polyester-Rumpfes, sowie die zu schwachen Spanten. Wenn man all dies nacharbeitet (wir haben es getan) entsteht quasi ein neues Flugzeug. Deshalb vertrete ich die Idee, einen Teilesatz herauszubringen des es dem Modell-BAUER gestattet, ohne Spezialwerkzeug ein schickes Flugzeug selber zu bauen. Dremel und ne Bohrmaschine setze ich jetzt mal vorraus...
So, das war's erstmal dazu. Ihr seht, es ist nicht so leicht. Abwarten und Tee trinken!
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Genau, abwarten! Über ein Kit und Preise würde ich erst nachdenken, wenn der Vogel erfolgreich in der Luft war und heil wieder runter gekommen ist...
Hi Mark,
na ja, ich muss schon wie gesagt ein Augenmerk auf Baubarkeit richten. Die Strukturen, die ich in die ausschließlich für mich gedachten Flieger einbaue, wären mit Sicherheit zu komplex für einen Bausatz. Das sind manchmal 3D-Puzzles vom Feinsten!
Aber das muss hier ja gar nicht sein, da die Form noch recht einfach ist.
Womit wir beim Thema wären!
Um mal ein wenig Motivation für das Große Ganze hervorzubringen, statt ständig in Prozessen und Details zu versinken, habe ich mal Streben, Gondel und Rumpf miteinander verschraubt:
Das Schöne ist: alle Winkel passen auf Anhieb! Der Motor-"sturz" ist genau auf das Höhenleitwerk gerichtet, so wie es (der Theorie nach) sein soll.
Ansicht von hinten:
Die Ausschnitte für die Abgasrohre sowie der Kühlluftauslass sind schon ausgedremelt. Am Besten macht sich hier eine dünne Diamantscheibe; die rupft nicht so. Die Rundungen gehen prima mit den kleinen Schleifwalzen auszuschleifen.
Und was macht man, wenn alles passt? Genau: man sägt es kaputt :
Dies wird die schon oben angesprochene Trennung der Gondel zwecks besserer Erreichbarkeit der Komponenten. Da rein kommt jetzt ein Schiebesitz; ein paar Holzklötzchen und wenige Schrauben halten später alles an Ort und Stelle, und da ich entlang der Panellines gesägt habe, fällt es (hoffentlich) nicht mal auf.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
wird das der Auftakt zu einer Schneider Trophy Short Kit Serie ?
Gruß
Dirk
Hm, wer weiß?
Außerdem: was die Canadier schaffen, können wir doch schon lange, oder? Und aus heimischer Produktion hat viele Vorteile: Änderungen fließen viel schneller ein, Versand ist billiger, auch wenn mal was kaputt geht ist Ersatz nicht weit...
Ich hab schon noch ein paar Ideen, aber es sind nicht alles Schneider-Renner. Abwarten!
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
..wird ja immer besser!!
Shortkit eines Dickschiffes?? :D
Gruß
Herbert
Hallo Herbert,
eher nicht. Die richtig fetten Pötte wie Martin Mars, Spruce Goose etc. taugen nur, wenn sie RICHTIG groß sind, so ab 3 Meter SPW aufwärts. Alles drunter sieht wie Spielzeug aus. Der Aufwand steigt dann richtig ordentlich an, und die Gelegenheiten, so ein Ding zu fliegen nehmen ab.
Mir gefallen schon ein paar der größeren Flugboote, aber das ist eine andere Geschichte...
So, es geht weiter mit der Gondel.
Gestern hab ich diese ja wieder geteilt. Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: das ist so kein Muss! Sonst hätte ich die Form gleich so gemacht dass diese Teile fertig rausfallen. Wer es hinbekommt, alles einzubauen kann sie ganz lassen. Man kann auch eine Seitenklappe ausschneiden...
Der Sitz, den ich gestern angedeutet hatte, besteht aus 0,3mm GFK-Streifen. Die gibt es fix und fertig als Platte im Handel zu kaufen. Kann man mit dem Cutter schneiden, und es lässt sich gut biegen. 2cm breite Streifen davon wurden in den hinteren Teil der Gondel geklebt. Das sieht dann so aus:
Am unteren Gondelende, wo das Vorderteil ansteigt, muss man den Streifen natürlich ausdünnen. Im Bild schon zu sehen die Klötzchen der Verschraubung. Diese hatte ich mit Harz eingeklebt, weil in diesem Bereich Styropor (Sandwichmaterial) ist, das von Sekundenkleber nicht viel halten würde:
Die Verschraubung aus der Nähe:
In die Sperrholzstückchen sind M2-Gewinde geschnitten und mit dünnem Sekundenkleber gehärtet.
Diese scheinbar etwas auftragende Methode der Fixierung des Vorderteils können wir uns hier ohne Punktabzug erlauben, weil an genau denselben Stellen beim Original auch recht große Schrauben saßen, die die einzelnen Blechteile zusammen hielten (siehe erstes Bild in diesem Thread).
So sieht das Ganze dann verschraubt aus. Natürlich nehme ich später andere Schrauben, keine Kreuzschlitz. Die gab es wohl damals noch nicht.
Und von innen:
Die Gewinde sind zu Anschauungszwecken so lang; macht natürlich sonst keinen Sinn.
Die Gondel wird dadurch schön zusammen gezogen; wenn alles lackiert ist sollte es wie echtes Blech aussehen!
So, an diesem Punkt haben wir den Ist-Stand der Dinge erreicht. Ich laminiere gerade eine neue Gondel, um mal zu sehen wie leicht es geht; diese wird aus 49g, 80g, Styro und Decklage wieder 49g Gewebe bestehen. Ausserdem habe ich das Gelcoat auf ein Mindestmaß beschränkt, was das Ganze recht fleckig macht. Um dies auszugleichen hab ich das Harz weiß eingefärbt. Ob es klappt? Mal sehen; morgen wissen wir mehr.
Bis dahin:
Gruß,
Kuni
Kommentar von Marcellus:
@Kuni
Es dankt für all deine Berichte ein stiller Mitleser...
:
In Erfurcht verblassend, 8o
mamalesi
He, jetzt hör aber auf. Ehrfurcht? Lass das blos sein, sonst bekomm ich noch Höhe . Da gibt's ganz andere, vor denen man den Hut ziehen müsste!
Aber es ist an dieser Stelle vielleicht ganz gut, mal die aufzuführen, ohne die speziell dieses Projekt nicht so gedeien würde:
Alex und Thilo, die mir im Hintergrund immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen und nie verlegen sind, Ideen zu spinnen;
Ralph Pegram, ein britischer Historiker, der mir in langen E-mail-sessions eine unglaublich große Hilfe bei der Recherche war und ist und mit viel Bildmaterial aus der Zeit aushilft;
Molly natürlich, der das Risiko, das hier natürlich gegeben ist nicht scheut, sondern sofort "ja" gesagt hat, als ich die Idee von so einem Bausatz aufbrachte;
und last but not least meine Familie, die das Ganze ja ertragen muss! Wenn der Papa abends den Flur blockiert, weil der Flieger im kleinen Kabuffchen nicht aufgebaut werden kann, schleichen alle artig und vor allem vorsichtig! (danke Anton und Hugo, auch wenn ihr das noch nicht lesen könnt) drumrum.
Es ist also wie immer keine Einzeltat, die bewundernswürdig ist, sondern das Ergebnis, wenn man tolle Freunde und Familie hat. Danke...dass ihr genauso verrückt seid wie ich :
Gruß
Kuni
Kommentar von Alex:
Ich freue mich das ich nun auch praktisch eine Kleinigkeit zu diesem Projekt beisteuern darf
Zu sehen gibt es eine Spinnergrundplatte und einen dazu passenden Kegel der als Positivform für die Spinnerkappe diesen soll.
Das ganze konnte ich in unserer Firmeneigenen Werkstatt anfertigen lassen und das nach nur 6 Wochen Betriebszugehörigkeit : ...
Ich dachte, das muss heute noch werden damit der Harzpinsel vom Kuni nicht fest wird.
Gruß Alex
Kommentar von Holger:
Moin Ihr fleißigen Bienchen,
ich staune immer wieder was Du/Ihr da innerhalb einer Woche hinzauberst (bin nur Wochenendleser, gefühlt ist das bei mir immer ein Monat)
Macht weiter so :
Grüße Holger
Danke.
So, wie ihr gesehen habt, waren wir beim Laminieren. Die Form hat nun einige Zeit gehabt, auszuhärten, wenn sie auch noch nicht hundertpro ist (das soll wohl bis zu einigen Monaten dauern), so ist sie doch für eine erste Abformung gut.
Als erstes nach dem mehrfachen Wachsen und der Schicht PVA kam das Gelcoat:
Dem einen oder anderen mag es etwas ... fleckig erscheinen, das liegt zum einen an der schwarzen Form, und zum anderen sträube ich mich dagegen, Gelcoat in der Schichtdicke einzubringen wie die Serienhersteller. Für mich hat das Zeug eine Aufgabe: einen lackierbaren Untergrund zu schaffen (bei Silber bzw. Alu obendrauf gar kein Problem) und der Lunkerbildung vorzubeugen. Gelcoat ist recht schwer, so dass ich lieber etwas sparsamer damit bin.
Nun ruht die Form etwa 2,5-3h, bevor es weitergeht. Im nächsten Schritt müssen nun die Ecken und Kanten, hier speziell die Vertiefungen der Streben mit Harz/Baumwollflockengemisch ausgerundet werden, denn das Gewebe legt sich nicht um und in Ecken. Da gibt es kein Bild von, da durchscheinend auf Weiß eh nix zu sehen wäre.
Ich habe mich entschlossen, eine Art Sandwich einzubauen, wegen der großen flachen Seitenwände der Gondel. Nun habe ich keine Vakuum-Anlage, deshalb konnte ich weder Depron noch Waben in die Kontur einsaugen (muss mir mal sowas bauen). Ich hab aber mal Versuche mit 2mm dickem Styropor, das es auf der Rolle gibt, gemacht und war begeistert. Die Teile werden bocksteif! So sehen sie aus:
Der Lagenaufbau ist wie folgt: erst 2 Lagen 80g Köper-Gewebe auf das Gelcoat und die Ausrundungen, dann, wenn dessen Harz am Gelieren ist, das Styro mit rein und mit Tütchen mit Schrotkugeln beschweren, damit es sich gut einlegt:
Nun wird etwa 5h gewartet, bis das Harz soweit angezogen hat, dass das Styro sich nicht mehr vom Laminat löst. Man darf aber nicht zu lange warten, denn es kommt ja noch eine Lage Glas!
Vorher werden aber noch die Kanten des Styro-teils mit einer gaaaanz lechten Harz-Microballon-Paste ausgespachtelt, damit keine Lufteinschlüsse bleiben:
(viel sieht man nicht).
Und die letzte Lage sowie ein Kohle-roving am Einlass, damit dort nichts anfängt zu flattern:
Wenn wir morgens begonnen haben, ist es durch die Wartezeiten jetzt schon Abendbrotzeit. Damit ist der Tag aber noch nicht zu Ende! Weitere 4h später ist das Laminat so steif, dass man es an den Formkanten beschneiden kann. Nach Versuchen mit geraden und gebogenen Scheren nehme ich mittlerweile lieber eine neue Cutterklinge (ohne Griff). Immer schön gegen den Formrand schneiden, sonst löst sich das Laminat ab.
Ist alles sauber verputzt, kann die Form geschlossen werden. Da das Laminieren so lange gedauert hat, geht aber die Nass-in-Nass-methode mit den auf jeweils einer Seite stehenbleibenden Geweberändern nicht (diese sind schon zu steif, um sie noch antupfen zu können), deshalb hab ich noch Nahtband eingelegt, ebenfalls 80g (3x), aber Leinenbindung:
Und so sieht das nachts um kurz vor Elf aus:
Man sollte nicht zu viel Bier getrunken haben, sonst wird der Pinsel an dem langen Aluröhrchen zu nervös
Die fertige Arbeit:
Dies Werk kommt nun für mindestens 24h an einen hübsch warmen Ort; bei mir auf die Heizung, zum Aushärten.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich... :
Aber lass dich nicht bei der Arbeit von den Kleinen erschrecken. Sonst ist die Zunge ab... hehe... :
Kommentar von Andy:
Hallo Kuni.
Das ist ja ein tolles Projekt. Der Flieger könnte mir auch gefallen, vor Allem wegen der klassischen Bauweise. Wenns da mal ein Kit gibt bin ich dabei.
Gruß Andy
Hi,
Mark: altes Lästermaul
Andy: schön dass er Dir gefällt. Wenn Du einen baust, wird der sicher super aussehen!
So, zurück zum Thema: die Gondel.
Sie hatte nun 24h Zeit, auszuhärten. Das Laminat ist noch nicht hundertpro fest, aber zum Entformen reichts (ja, ja die Ungeduld; ich konnts nicht länger erwarten).
Also: die Verschraubungen öffnen, und dann ganz vorsichtig öffnen:
Ich muss mir noch ein paar passende Keile machen; das Lineal zerkratzt auf Dauer sicher die Form.
Und irgendwann macht es "plopp" und sie ist auf:
Das fusselige ist der Trennlack; den kann man einfach mit klarem Wasser entfernen.
Auf der Waage:
Geht für's erste Mal, finde ich. Im Nachhinein gesehen besteht Einsparpotential: die jeweils äusseren Gewebelagen können sicher aus 49g-Gewebe sein und nehmen dann auch etwas weniger Harz auf. Unter 100g sind bestimmt drin. Aber: die gondel ist enorm druckstabil und kommt so ohne Versteifungen zwischen den Anschlusspunkten der Streben aus.
Die andere Seite:
Die Details sind richtig gut abgebildet worden. Bin begeistert!
Nun gehen die Überlegungen natürlich dahin, wie man am Besten die Einbauten macht: Motor und (bei mir zumindest) den Regler. Ausserdem sollte der Kühlergrill, der nicht in der Rundung saß, sondern ein ganzes Stück hinten in der Gondel, originalgetreu widergegeben werden.
Alex und ich haben einen recht radikalen Plan ausgetüftelt: ich werde die Gondel zerschneiden! Natürlich nicht einfach so, sondern entlang der Stöße. Dann wird ein Schiebesitz gebaut und das Gondelvorderteil wie eine Segler-aufstecknase aufgeschoben und mit Magneten gesichert.
Aber das kommt später...
Die gesäuberte Gondel kam nun erstmal wieder 3 Tage in die Form zurück, damit sie sich nicht verzieht und richtig aushärtet. Derweil wurde der Motorspant gebaut:
Meine kleine zur CNC umgebaute Proxxon leistet hier gute Dienste! Für Alexander: ich nutze DOS und ein Uralt-programm: CNCPROFI:
Dadurch bleiben die Harware-kosten (Rechner, Steuerung etc.) im Rahmen. Der Laptop hat mich ganze 50€ gekostet und tut seid Jahren seinen Dienst.
So muss man sich das Ganze dann fertig vorstellen:
Der Ringspant wird später im Gondelhinterteil eingeharzt, und der Motor dagegen geschraubt. Den Kora könnte man gerade so einsetzen, muss aber die Kabel verlängern. Dünnere Motore wie die 35er Turnigy-Serie machen hier gar keine Probleme.
Aber: ich werde serienmäßig keine Ringspanten einharzen; jeder der diesen Vogel baut hat sowieso seine eigenen Ideen, und ein bischen Tüftelei darf ruhig noch sein. Dazu kommt, dass die kleine Fräse nicht serientauglich ist und das Fräsen von GFK auf Dauer sicher übelnimmt. Sollte sich abzeichnen dass alle DIESEN Ringspant wollen, müssten wir eine Lohnfräserei beauftragen.
So, das war's für heute. Morgen kommt der Einbau der Muttern für die Streben und der Spant.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Andreas:
@ kuni!!
zitat...Ich muss mir noch ein paar passende (trenn)Keile machen...
kleiner tip von mir, FLIESENKEILE verwenden : : ..spitz, weich, preiswert!!
viele grüße der mitleser andreas aus berlin
Andreas: geniale Idee! Werd ich sofort umsetzen! Danke,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
da geht ja was weiter...
Schöne Arbeit!
Gruß
Herbert
Hi Leute,
danke für den Zuspruch. Tut manchmal ganz gut...
So, und weiter geht es mit der Gondel. Heute kommen der Motor-Ringspant rein sowie die Muttern für die Streben.
Zuerst werden die Löcher in die Gondel gebohrt: 3,7mm für M3-Einschlagmuttern. Die Körnungen dafür sind angeformt:
Man kann ja versuchen, die Muttern so einzukleben; der Alex hätte mich dafür fast gelyncht also machen wir uns kleine Holz-vierecke:
...in die wir die mit Harz bestrichenen Muttern per Schraubstock eindrücken. Bitte kein Harz in die Gewinde!
Nun kommt der fummlige Part: die eine Hand plaziert innen das Holz-viereck vor dem Loch, die andere schraubt von aussen die Schraube ein. Hier hilft eine Schnabelzange oder lange Pinzette. Ich hab schon immer angedicktes Harz ans Brettchen gemacht; so bleibt es besser haften.
Wenn alle Schrauben angedreht sind:
...sieht das dann so aus.
Beim Ringspant wird es wieder einfacher: innen in die Gondel Harz rein, von vorne den Spant einfummeln, Gondel mit der Rückseite flach auf das Baubrett stellen und den Spant mit einem Hölzchen vorsichtig in Position drücken.
Nun muss alles wieder 24h aushärten. Man kann/sollte aber nach etwa 8h, wenn das Harz gut angezogen hat, die Schrauben lockern. Wenn eine doch klebt, bekommt man sie jetzt noch gut los; ist das Harz erstmal fest, hat man Probleme...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Martin:
ch lese hier auch ganz fleißig mit.
Ich könnte vielleicht den Tip geben zu verklepten Schrauben. Diese lösen ganz einfach wenn man die Schraubenköpfe mit nem Lötkolben bearbeitet. Die Schraube erwärmen und schon sind alle Klebekräfte hin.
Wenn ich richtig verstanden habe, soll das ganze mal als Bausatz auf den Markt. Habt ihr da schon ne ungefähre Preisvorstellung vom Ganzen?
Hi Martin,
uh, schwere Frage. Erhlich gesagt, haben wir noch keine konkrete Preisvorstellung. Das liegt an verschiedenen Unwägbarkeiten:
die Konstruktion ist ja erst im Entstehen, es kann also sein dass in wesentlichen Teilen die Struktur umkonstruiert werden muss, wenn die Flugerprobung Schwächen oder Versagen aufzeigt. Dazu kommt, dass ich an der einen oder anderen Stelle noch nicht recht glücklich mit den Teilen bin: ist das was ich mache auch für andere nachbausicher? Für mich etwas zu durchdenken ist was anderes als etwas serienreif machen.
Ums mal so zu sagen: die Laserteile die Molly bis jetzt gemacht hat: Rumpf, Leitwerke, Flächenrippen werden sicher unter 100€ netto kosten. Dann kommts drauf an: die Holme mach ich aus Kohlerohren, einfach weil es sehr elegant aufzubauen ist und die Steckung quasi eingebaut ist. Gleich mitbestellen oder selber besorgen? Mancher nimmt Glas, weils billiger ist...
Die Gondel... da muss noch eine Serienlösung gefunden werden (wir arbeiten dran), denn in GFK dauert die Erstellung einfach zu lange. Sollte der Kit ein Renner werden wie Johann weissagt, muss ich bis zum nächsten Winter durchlaminieren. Optional geht das sicher, aber mit Wartezeit eben.
All dies will bedacht sein und muss umsetzbar sein. Dazu muss auch die Flugerprobung zeigen, dass der Vogel keine Tücken hat. Aber das werdet ihr ja auf den Treffen sicher erleben.
Was es sicher nicht werden soll: ein fast-ARF-Modell. So toll die Kyosho-Macchi auch ist, zeigt sie doch auch die Schwächen eines solchen Kozeptes für uns Nischenbewohner auf: der eine will Folie, der andere Gewebe drauf haben, es gibt zig Antriebe, die alle nicht so recht kompatibel sind, jeder mag andere Anlenkungen... dann die Qualität des (zu dünnen) Polyester-Rumpfes, sowie die zu schwachen Spanten. Wenn man all dies nacharbeitet (wir haben es getan) entsteht quasi ein neues Flugzeug. Deshalb vertrete ich die Idee, einen Teilesatz herauszubringen des es dem Modell-BAUER gestattet, ohne Spezialwerkzeug ein schickes Flugzeug selber zu bauen. Dremel und ne Bohrmaschine setze ich jetzt mal vorraus...
So, das war's erstmal dazu. Ihr seht, es ist nicht so leicht. Abwarten und Tee trinken!
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Genau, abwarten! Über ein Kit und Preise würde ich erst nachdenken, wenn der Vogel erfolgreich in der Luft war und heil wieder runter gekommen ist...
Hi Mark,
na ja, ich muss schon wie gesagt ein Augenmerk auf Baubarkeit richten. Die Strukturen, die ich in die ausschließlich für mich gedachten Flieger einbaue, wären mit Sicherheit zu komplex für einen Bausatz. Das sind manchmal 3D-Puzzles vom Feinsten!
Aber das muss hier ja gar nicht sein, da die Form noch recht einfach ist.
Womit wir beim Thema wären!
Um mal ein wenig Motivation für das Große Ganze hervorzubringen, statt ständig in Prozessen und Details zu versinken, habe ich mal Streben, Gondel und Rumpf miteinander verschraubt:
Das Schöne ist: alle Winkel passen auf Anhieb! Der Motor-"sturz" ist genau auf das Höhenleitwerk gerichtet, so wie es (der Theorie nach) sein soll.
Ansicht von hinten:
Die Ausschnitte für die Abgasrohre sowie der Kühlluftauslass sind schon ausgedremelt. Am Besten macht sich hier eine dünne Diamantscheibe; die rupft nicht so. Die Rundungen gehen prima mit den kleinen Schleifwalzen auszuschleifen.
Und was macht man, wenn alles passt? Genau: man sägt es kaputt :
Dies wird die schon oben angesprochene Trennung der Gondel zwecks besserer Erreichbarkeit der Komponenten. Da rein kommt jetzt ein Schiebesitz; ein paar Holzklötzchen und wenige Schrauben halten später alles an Ort und Stelle, und da ich entlang der Panellines gesägt habe, fällt es (hoffentlich) nicht mal auf.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
wird das der Auftakt zu einer Schneider Trophy Short Kit Serie ?
Gruß
Dirk
Hm, wer weiß?
Außerdem: was die Canadier schaffen, können wir doch schon lange, oder? Und aus heimischer Produktion hat viele Vorteile: Änderungen fließen viel schneller ein, Versand ist billiger, auch wenn mal was kaputt geht ist Ersatz nicht weit...
Ich hab schon noch ein paar Ideen, aber es sind nicht alles Schneider-Renner. Abwarten!
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
..wird ja immer besser!!
Shortkit eines Dickschiffes?? :D
Gruß
Herbert
Hallo Herbert,
eher nicht. Die richtig fetten Pötte wie Martin Mars, Spruce Goose etc. taugen nur, wenn sie RICHTIG groß sind, so ab 3 Meter SPW aufwärts. Alles drunter sieht wie Spielzeug aus. Der Aufwand steigt dann richtig ordentlich an, und die Gelegenheiten, so ein Ding zu fliegen nehmen ab.
Mir gefallen schon ein paar der größeren Flugboote, aber das ist eine andere Geschichte...
So, es geht weiter mit der Gondel.
Gestern hab ich diese ja wieder geteilt. Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: das ist so kein Muss! Sonst hätte ich die Form gleich so gemacht dass diese Teile fertig rausfallen. Wer es hinbekommt, alles einzubauen kann sie ganz lassen. Man kann auch eine Seitenklappe ausschneiden...
Der Sitz, den ich gestern angedeutet hatte, besteht aus 0,3mm GFK-Streifen. Die gibt es fix und fertig als Platte im Handel zu kaufen. Kann man mit dem Cutter schneiden, und es lässt sich gut biegen. 2cm breite Streifen davon wurden in den hinteren Teil der Gondel geklebt. Das sieht dann so aus:
Am unteren Gondelende, wo das Vorderteil ansteigt, muss man den Streifen natürlich ausdünnen. Im Bild schon zu sehen die Klötzchen der Verschraubung. Diese hatte ich mit Harz eingeklebt, weil in diesem Bereich Styropor (Sandwichmaterial) ist, das von Sekundenkleber nicht viel halten würde:
Die Verschraubung aus der Nähe:
In die Sperrholzstückchen sind M2-Gewinde geschnitten und mit dünnem Sekundenkleber gehärtet.
Diese scheinbar etwas auftragende Methode der Fixierung des Vorderteils können wir uns hier ohne Punktabzug erlauben, weil an genau denselben Stellen beim Original auch recht große Schrauben saßen, die die einzelnen Blechteile zusammen hielten (siehe erstes Bild in diesem Thread).
So sieht das Ganze dann verschraubt aus. Natürlich nehme ich später andere Schrauben, keine Kreuzschlitz. Die gab es wohl damals noch nicht.
Und von innen:
Die Gewinde sind zu Anschauungszwecken so lang; macht natürlich sonst keinen Sinn.
Die Gondel wird dadurch schön zusammen gezogen; wenn alles lackiert ist sollte es wie echtes Blech aussehen!
So, an diesem Punkt haben wir den Ist-Stand der Dinge erreicht. Ich laminiere gerade eine neue Gondel, um mal zu sehen wie leicht es geht; diese wird aus 49g, 80g, Styro und Decklage wieder 49g Gewebe bestehen. Ausserdem habe ich das Gelcoat auf ein Mindestmaß beschränkt, was das Ganze recht fleckig macht. Um dies auszugleichen hab ich das Harz weiß eingefärbt. Ob es klappt? Mal sehen; morgen wissen wir mehr.
Bis dahin:
Gruß,
Kuni
Kommentar von Marcellus:
@Kuni
Es dankt für all deine Berichte ein stiller Mitleser...
:
In Erfurcht verblassend, 8o
mamalesi
He, jetzt hör aber auf. Ehrfurcht? Lass das blos sein, sonst bekomm ich noch Höhe . Da gibt's ganz andere, vor denen man den Hut ziehen müsste!
Aber es ist an dieser Stelle vielleicht ganz gut, mal die aufzuführen, ohne die speziell dieses Projekt nicht so gedeien würde:
Alex und Thilo, die mir im Hintergrund immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen und nie verlegen sind, Ideen zu spinnen;
Ralph Pegram, ein britischer Historiker, der mir in langen E-mail-sessions eine unglaublich große Hilfe bei der Recherche war und ist und mit viel Bildmaterial aus der Zeit aushilft;
Molly natürlich, der das Risiko, das hier natürlich gegeben ist nicht scheut, sondern sofort "ja" gesagt hat, als ich die Idee von so einem Bausatz aufbrachte;
und last but not least meine Familie, die das Ganze ja ertragen muss! Wenn der Papa abends den Flur blockiert, weil der Flieger im kleinen Kabuffchen nicht aufgebaut werden kann, schleichen alle artig und vor allem vorsichtig! (danke Anton und Hugo, auch wenn ihr das noch nicht lesen könnt) drumrum.
Es ist also wie immer keine Einzeltat, die bewundernswürdig ist, sondern das Ergebnis, wenn man tolle Freunde und Familie hat. Danke...dass ihr genauso verrückt seid wie ich :
Gruß
Kuni
Kommentar von Alex:
Ich freue mich das ich nun auch praktisch eine Kleinigkeit zu diesem Projekt beisteuern darf
Zu sehen gibt es eine Spinnergrundplatte und einen dazu passenden Kegel der als Positivform für die Spinnerkappe diesen soll.
Das ganze konnte ich in unserer Firmeneigenen Werkstatt anfertigen lassen und das nach nur 6 Wochen Betriebszugehörigkeit : ...
Ich dachte, das muss heute noch werden damit der Harzpinsel vom Kuni nicht fest wird.
Gruß Alex
Kommentar von Holger:
Moin Ihr fleißigen Bienchen,
ich staune immer wieder was Du/Ihr da innerhalb einer Woche hinzauberst (bin nur Wochenendleser, gefühlt ist das bei mir immer ein Monat)
Macht weiter so :
Grüße Holger
Re: Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Hi,
Alex: gaaaanz großes Kino! Ich freu mich schon...
Holger,
nicht alles was hier an einem Tag passiert hab ich auch an einem Tag gemacht. Vieles läuft parallel, aber ich muss ja irgendwie einen Faden reinbekommen, damit es einen Sinn ergibt was ich zeige.
Nächste Woche gehe ich auch wieder arbeiten, da werden die Pausen etwas länger werden.
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
na, ward ihr schon ungeduldig :kicher:
Hab heute Gondel Nummer zwei aus der Form genommen:
Die Rechnung ist also voll aufgegangen! Zwar ist die neue Gondel nicht mehr ganz so knochenhart wie die erste; der Ringspant hinten und ein zwei kleine Holzleisten im Innern werden aber die alte Festigkeit wieder herstellen. Alles in allem ein sattes Plus!
Damit kommen wir zu einem Punkt, an dem ich lange geknobelt habe, weil mir alles nicht so gefallen hat: die oberen Streben. Also die von der Gondel zum Oberflügel.
Original vorgesehen ist eine Holzstrebe, die auch fiúnktioniert. Nur so sehr Scale sieht es nicht aus, da im Original profilierte Stahlrohr-streben verbaut waren.
Es hieß also, filigran bauen und dabei fest, sowie die Nachbausicherheit gewährleisten. Edelstahl-tropfenprofilrohre von Toni Clark fielen also aus, obwohl meine erste Wahl. Originalgetreuer geht es nunmal nicht! Also muste ein Plan B her.
Die Idee brachte Ralph Pegram aufs Tableau: Kohlerohre!
Also fix die Zeichnung ändern, ausdrucken und die Fräse anwerfen:
Nun muss man die kleinen Aluteile nicht ausfräsen; die Laub- oder Dekupiersäge tut es genauso, sowie Feile und Akkuschrauber oder Dremel.
Beim Fügen:
Die Schlitze in den Rohren werden mit dem Dremel und einer großen Trennscheibe eingeschnitten:
...und mit einer Schlüsselfeile auf Maß gebracht:
Eine über der Zeichnung gefertigte Strebe:
...und an der Gondel:
Die Alu-Kohlefügungen werden am Besten mit Harz oder UHU-Endfest geklebt. Mit gutem Anrauhen des Alu geht aber auch Sekundenkleber (hab ich genommen).
Ein Auge hält im Übrigen locker 2,6kg aus; alle vier Streben halten also 10kg! Das reicht auch für die zügige Gangart...
Morgen werden die Streben mit Balsa verkleidet und stromlinienförmig verschliffen.
Für die, die sich mit diesen Aluteilen überhaupt nicht anfreunden können, gibt es im Elektro-/Elektronik-fachhandel solche Ringösen:
diese kann man auf die Kohleröhrchen kleben, und somit aus einzelnen Teilen eine N-Strebe zusammensetzen. Oder eben Edelstahl für den der mit Silberlot umgehen kann.
Gruß,
Kuni
Hi ihr stillen Mitleser,
es geht weiter, heute mit dem Profilieren der oberen Streben.
Die Streben haben 4mm Durchmesser, also wird eine Leiste mit 4mmDicke und 7mm Breite geschnitten:
In diese wird auf einer der schmalen Seiten mit der Schlüssel-Rundfeile eine Nut eingekratzt/-gefeilt. Anschliessend mit einem Stückchen 4mm Kohlerohr die Halbrundnut passend gestoßen:
In den Bereichen der Aluteile mittels Dremel und Trennscheibe ausgenommen...
...und alles mit Sekundenkleber verklebt. Anschließend mit Feile und Sandpapier tropfenförmig profilieren, eventuelle Ritzen verspachteln und Porenfüller über alles. Der Perfektionist pinselt jetzt noch Papier drauf, um es gaaaaanz glatt zu bekommen. Das kann aber auch später erfolgen.
So, jetzt kommen wir nicht mehr dran vorbei: Flächenbau. Da ich ja den ersten Prototyp baue, gab es noch keine gelaserten Rippen. Also klassisch im Blockverfahren:
Der Rippensatz für die obere Tragfläche:
Natürlich wird es später gelaserte Rippen geben; ich wollts nur mal gezeigt haben...
Anschliessend werden die Kohleholme 6 und 4mm über dem Plan abgelängt:
Hier ist an einer Stelle Obacht geboten: nicht aus einem 1m-Rohr beide Hälften für den Oberflügel schneiden; ein Rohr reicht für 1 Ober- und Unterflügel. Da ein Unterflügel aber mehr als 57 cm SPW hat, bräuchte man sonst 3 Rohre nur für die Holme!
Aus 4mm Rohrstückchen werden Einsätze für die 6mm Rohre hergestellt:
...und eingeklebt. Dünnflüssiger Sekundenkleber geht hier gut. Die Rohrstückchen sollten schon mindestens über einen Rippenabstand gehen!
Ich hatte 4mm Rohre von R+G gekauft, die einen Innendurchmesser von 2,5mm haben. Also einen passenden Draht als Verbinder suchen...
...ablängen und biegen:
Der Holm muss, wenn am Ende 19,3mm ( ) unterlegt sind, mit der anderen Hälfte plan aufliegen:
Beide Holme sollten natürlich die selbe V-Form haben:
Aber nach 2 oder 3 Versuchen mit der Zange bekommt man das prima hin.
Die Verbinder habe ich mit Uhu Endfest eingeklebt, und die Kohlerohre sauber aneinander gefügt. Der Kleber muss natürlich 12h trocknen, deshalb ist an dieser Stelle Schluss für heute.
Tschüß
Kuni
Hi,
gestern war Vater-Sohn-Basteltag, deshalb geht's erst heute weiter.
Die Holme sind ausgehärtet, also können wir die Rippen auffädeln. Der Plan ist ja schon auf das Baubrett geheftet, also sind die Rippenabstände klar.
Da die Holme V-Form haben, muss als erstes die Mittelrippe drauf, und an die Seite die in der Luft hängt stecken wir auch eine Rippe, damit alles sitzt und nicht rumschlackert:
Es wird immer abwechselnd eine Halb- und eine Vollrippe gefädelt. Vorerst wird nichts geklebt!
In der oberen Fläche sind 4 Sperrholz-rippen, die die Augenschrauben zur Befestigung der Streben aufnehmen:
Die Schrauben habe ich von Toni Clark; durch die flachen Laschen lassen sie sich besser miteinander verbinden als breite Messing-schrauben, außerdem sind sie leichter als diese.
Die Pappel-sperrholz-teile werden beidseitig mit 0,8mm Birkensperrholz beschichtet:
Nachdem eine Seite aufgeklebt wurde, werden die Löcher für die Holme wieder freigebohrt, sonst findet man diese nicht mehr.
Anschließend werden auf der Unterseite die Stellen markiert, wo die 2,45mm-Kernlöcher für die M3-Gewinde gebohrt werden, und diese möglichst senkrecht gebohrt:
Alle Löcher gebohrt:
... und Gewinde geschnitten. Zwischen Vor- und Endgang kommt dünnflüssiger Sekundenkleber in die Gewindegänge, um diese zu härten.
Das Ergebnis sieht dann so aus:
So ein Gewinde hält mehr als man denkt.
Nun werden alle übrigen Rippen laut Plan aufgefädelt:
...und ausgerichtet. Nun werden alle Vollrippen verklebt (die Halbrippen noch nicht).
Als nächstes kommt die Nasenleiste dran:
Nun können auch die Halbrippen ausgerichtet und verklebt werden. Sie richten sich höhenmäßig an der Nasenleiste aus; ohne diese ist also kein eindeutiger Sitz möglich.
Ein Wort noch zum Kleben: natürlich gehören die Holme ordentlich beschwert, damit der Flügel sich nicht verzieht; ich habe lediglich für die Photos die Gewichte entfernt.
Die Rippen werden mit dünnflüssigem Sekundenkleber geklebt; dieser sickert gut in den Spalt zwischen Holm und Rippe und verklebt beide zuverlässig. Dickerer Kleber zieht einfach nicht so gut ein...
Das wars für heute.
Bis bald,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Kuni,
wo gibts den einen 2,45mm Bohrer?
Oder kenn ich nur sowas nicht?
MfG
Herbert
Hallo Herbert,
Den/die hab ich von einer befreundeten Zahnlabor-technikerin bekommen.
Ich denke Du kannst ohne Gewissensbisse auch einen 2,4er oder 2,5er nehmen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
..na bei deiner Genauigkeit wär ja alles möglich...
Gruß
Herbert
Okay denn, hier ist der Grund für das krumme Bohrer-Maß:
der 2,4er Bohrer spannt nicht richtig im Proxxon-Futter, läuft also unrund. Vielleicht hat auch der Bohrer einen weg; jedenfalls im Dremel geht es. Und eine 2,5er Spannzange hab ich nicht. Der 2,45er geht mit Hängen und Würgen noch in die Spannzange und läuft rund. Das ist das ganze Geheimnis.
Heute ist der Randbogen und die Endleiste dran.
Mir gefallen die Randbögen am Clark-Y und anderen vergleichbaren Profilen nicht; meist sind sie entweder plumpe Balsastämme, oder einfach flach, was einen riesen Knick in der Bespannung der Oberseite zur Folge hat.
Deshalb habe ich grob die Profilsehne auf Balsa gemalt und ein bischen was dazu gewünscht:
So sieht das aus, wenns grob ausgeschnitten ist:
Bei der Endleiste gibt es erfreuliches: es passt zur Abwechslung mal ein Standard-teil, und zwar die Graupner Endleiste Blau:
Diese bekommt Einschnitte entsprechend der Rippen (erst mit dem Eisensägeblatt, dann mit der Schlüsselfeile auf Maß bringen), und an der Hinterkante entsprechend der Zeichnung die runden Ausnehmungen (das Original hatte eine Draht-Endfahne, keine Leiste). Nur die Mittelsektion hat eine gerade Endfahne.
Ich habe diese Rundungen eingeschliffen; die Leichtspachtel-Becher haben den richtigen Durchmesser. Doppelklebeband und Schleifpapier drauf, und schon kann es losgehen.
Wenn das alles hinhaut und verzugsfrei ist, kann man sich der anderen Flügelhälfte widmen.
Gruß,
Kuni
Hi,
... und wenn man sich der anderen Flügelhälfte genauso sorgsam gewidmet hat, und alles verschliffen ist, kann man es nicht erwarten und setzt mal alle bestehenden Teile zusammen, richtig?
Genau:
Für diese Photos wurde nichts extra ausgerichtet oder eingestellt; der Oberflügel hat samt Motorgondel eine winzige Verdrehung nach rechts-hinten (etwa 2mm an der äusserste Spitze Nasenleiste) gegenüber dem Rechten Winkel der Längsachse. Das wird bei Einbau der unteren Streben korrigiert, indem die Montagelöcher der Streben leicht nachgefeilt werden.
Die Fläche ist mittels der 4 Ösenschrauben in der Höhe und im Einstellwinkel einstellbar.
Auf den Bildern auch schon zu sehen: Mollys Höhenleitwerk. Das baut sich im Übrigen fast von selbst auf. Es gibt ein A4-Blatt mit Explosionszeichnung dazu, und alle Teile sind per Laser durchnummeriert:
Man kann also nichts falsch einbauen.
Auf ein, zwei Punkte sollte dennoch geachtet werden:
die Endleiste der HöhenFLOSSE sollte mit der jeweils ersten Rippe jeder Seite mittels Winkel verklebt werden, damit alles folgende rechtwinklig wird:
Die Nasenleiste und der Randbogen verzapfen, und sollten erst zusammengeklebt und dann erst in die Struktur eingesetzt werden. Auch hier hilft ein Winkel:
Beim Aufbau der zweiten Hälfte der HLW-Flosse sollte diese auf dem Baubrett liegen (bis dahin geht es auch freischwebend); beide Hälften haben keine Verbindung ausser dem Kohleholm. Ist aber kein Problem.
Die Ruderflächen bauen sich dann wie von selbst:
Ich habe dann noch aus Balsaresten Füllstücke eingesetzt (sieht man auf den obersten Bildern), zwischen denen der Draht des Anlenkbügels sitzt. So werden die Kräfte großflächig eingeleitet.
Zusätzlich habe ich kurz hinter der Nasenleiste ein Balsaklötzchen zwischen die beiden Flossenhälften gefüttert, um diese etwas zu stabilisieren und die Verklebung mit der Seitenflosse einfacher zu gestalten (bis jetzt ist das HLW noch nicht verklebt; das geschieht erst nach dem Bespannen!)
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Meister Kuni und Gesellen,
das sieht ja cool aus. Sag mal, wie hoch ist den das?
Gruß
Herbert
Hi Herbert,
52cm von der Nasenleiste bis zum Baubrett runter. Ist für ihre 130cm SPW ne stattliche Erscheinung...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
tolle Arbeit ! Hab mir nach dem Betrachten der GFK Motorgondel Herstellung erstmal das Buch "GFK Rumpf- und Bauteileherstellung im Flugmodellbau" und die DVD "GFK im Modellbau" besorgt. Sieht auf deinen Baubildern ganz einfach aus. Liest sich im Buch aber deutlich schwieriger. Muß ich auch unbedingt ausprobieren, vielleicht mal ein Schwimmer abformen und laminieren.
Gruß
Dirk
Hi Dirk,
Schwimmer werden deutlich schwieriger, da Du keine Öffnung hast, durch die Du beide Hälften zusammen laminieren kannst. Mach erstmal einfache Sachen: Motorhauben (Macchi und Curtiss), Flügel-Rumpf-Übergänge und so. Das übt!
Ich hab alles wesentliche aus den DVD's "GFK im Modellbau" und "Leichtbau mit Faserverbundstoffen" von R+G. Der Rest ist üben (ich übe auch noch!)... irgendwann will ich auch mal einen GFK-Flugboot-rumpf in der Form machen. Mal sehen welches -boot sich da anbietet
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Kuni, das sieht ja mächtig aus!
Die Verstrebung zwischen Rumpf und Motorgondel ist aber noch ein Provisorium - richtig?
Gruß
Johann
Hallo Johann,
na ja, es ist der Kern der richtigen Streben: 3mm Birkensperrholz. Wird noch mit je 3mm Balsa aufgefüttert (die Kabel für den Regler werden vorher eingelassen) und ins Profil geschliffen. Dann kommt noch Papier oder dünnes Glas drauf. Aber mehr wird nicht passieren...
Ich habe den Vogel samt Baubrett an der oberen Fläche angehoben; da hat nichts nachgegeben oder geächzt. Das Ganze ist trotz nur-stecken schon jetzt enorm stabil. Und bedenkt: es wird kein 200 km/h-Racer, sondern was etwas gemütlicheres für so um die 80 km/h. Der Motor wird 400W haben und etwa 1,5kg Schub machen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Stephan:
Hallo Stephan,
darum ja! Den Rest bzw. die Feinheiten kann man wahrscheinlich mit DVD-Material sowieso nicht vermitteln; da muss man daneben stehen und mit den Augen klauen!
Vielen Dank übrigens noch für Deine Worte in RCN; klar sehen wir uns dieses Jahr im Anker.
So, back to Topic:
die Streben für das HLW stehen an. Gibt es natürlich dann gelasert mit dazu, ich hab sie mir aus 2mm Birkensperrholz ausgesägt:
Profiliert wurden sie mit Dremel und Schlüsselfeilen sowie etwas Sandpapier; hier sind sie schon an Ort und Stelle:
Natürlich geht das so nicht; eine Krafteinleitung muss her, sowie eine Auflagefläche für die Bespannung. Also eines dieser unsäglichen Klötzchen (ich kanns nunmal nicht ändern):
Anpassen:
...und die Schlitze machen:
und zwar erst mit dem Cutter, dann mit Messerfeile etwas weiten. Die Strebe wird dann scharf geschliffen an der Stirnseite:
... und kann problemlos eingesteckt werden:
Alles an Ort und Stelle:
Unten, wo die Streben gerade in der Luft hängen, kommt auch ein kleines Klötzchen hin, damit die Beplankung die Zugkräfte nicht alleine tragen muss.
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
es geht weiter, und zwar mit der Erstellung der unteren Flächen.
Diese werden ja an den Rumpf angesteckt, dazu werden die Rohrholme als Aufnahmen für die Steckungsdrähte benutzt.
Los geht es wieder mit den Rippen:
Diese werden mit den abgelängten Kohlerohren zusammen über dem Plan zusammengesteckt:
Eine Besonderheit der unteren Fläche ist einerseits das Sperrholzteil, das neben den Ösenschrauben für die Strebenbefestigung auch das Querruderservo aufnimmt. Der Ausschnitt passt für Hitec HS-81 und baugleiche; das GWS 140 das ich genommen habe ist geringfügig dicker, so dass man mit der Feile Platz schaffen muss.
Das Sperrholzteil wird wieder genauso behandelt wie die in der oberen Fläche: beidseitig mit Sperrholz beschichten und Löcher bohren sowie Gewinde einschneiden. Nur diesmal muss das Gewinde auf der Oberseite sitzen!
Die Schraubenlöcher zur Servobefestigung nicht vergessen.
Gut zu sehen auch, dass ich die Rippen im Querruderbereich coupiert habe. In der Serie ist dies natürlich schon fertig:
Anschliessend wird die Querruder-Endleiste eingebaut:
Ich musste die Querruder-Rippen noch bearbeiten:
Die Querruder-Nasenleiste wird angesetzt und mit Klammern und Nadeln fixiert:
... und die Querruder-Rippen angeklebt.
Das Thema Endleiste hatten wir schon; auch hier passt die Blaue von Graupner:
Und zum Schluss die Nasenleiste:
Das kann nun erstmal alles gut verschliffen werden; morgen kommen die Randbögen und die Steckung dran.
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
also weiter im Text:
die Randbögen bestehen wieder im Prinzip aus Klötzchen, aber auf der Unterseite hohl geschliffen, um die ganze Sache etwas weniger klobig zu gestalten.
Ich habe bewusst die Querruder so massiv am Randbogen ausgeführt; das hier doch dünne Holz wiegt nicht viel, ist aber stabiler als wenn man die Leisten bis ganz nach aussen führt. Kann aber jeder anders machen...
Das Ganze wird dann vorne mit einem dreieckigen Klötzchen ergänzt und nach Plan in Form geschnitzt/geschliffen. Die Querruder werden erst später herausgetrennt, wenn die Ruderhörner eingebaut sind.
Zur Steckung: Diese ist in die Rohrholme integriert, und deshalb kommt es drauf an, welches Rohr verbaut wurde. Der Hauptholm ist 6/4er Rohr; ich habe dazu 4/2,5er Rohr besorgt, das prima in das große geschoben werden kann:
Davon wird ein Stückchen so abgelängt, dass es über 2 ganze Rippen reicht, und im 6er Rohr verklebt.
Der hintere Holm ist ein 4/2er Kohlerohr; hier reicht ein kurzer Stahlpin als Verdrehsicherung aus. Stahl (und nicht Kohle) deshalb, weil die V-Form noch hinein gebogen werden muss. Dazu gibt es eine Schablone:
Flügelseitig habe ich den Draht lang genug gelassen um über beide Vollrippen zu langen, Rumpfseitig halt die halbe Rumpfbreite. Ist vielleicht zu lang und zu unhandlich, aber Abknipsen geht immer noch, Anstückeln eher nicht.
Na ja, und so sieht es aus, wenn der erste Flügel dann dransteckt am Rest:
So, und nun wird erstmal der andere Flügel gebaut.
Tschüss,
Kuni
Hi Leute,
so, es ist Zeit ein paar Bilder vom Gesamtzustand zu zeigen:
Die Holzleisten simulieren die späteren Streben. Das war auch so ein Thema, auf dem ich lange rumgekaut habe: Kohlerohre plus Balsa-Endfahne wären sicher am leichtesten, aber sehr empfindlich was Transportschäden angeht, und sehen dann nicht mehr schön aus (die Streben sind sicher später immer im Weg). Edelstahl-profilrohre vom Toni Clark wiegen in der Größe 16x5 (ungefähr) so 65g der Meter.
Thoma Balsa hat profilgefräste Kiefernleisten in der Größe, also war eine Bestellung dran:
Das sieht dann so aus:
Der reichliche Meter kommt 46g. Also Kiefer...
Erst aber widmen wir uns der Hauptstreben, die Johann ansprach:
Diese nehmen die Stromkabel für den Regler und auf der anderen Rumpfseite das Servokabel des Reglers auf.
Als Leiter habe ich Flachkupfer 4x1mm genommen (Martin Steger hat mir freundlicherweise ein paar Streifen geschnitten). Das reicht vom Querschnitt dicke und geht noch gut unter die spätere Balsa-verblendung:
Geklebt wird mit angedicktem Harz:
Das Servokabel kommt innen an die andere Strebe:
Und weil noch Harz übrig war, habe ich gleich noch die Kühler-attrappe in das Gondel-vorderteil eingeklebt:
Das Material ist Streckmetall, gibt es bei den Metallverarbeitern, oder man kauft sich eine dieser billigen Fettauffang-siebe, die man auf die Bratpfanne legt, damit es nicht so spritzt. Diese sind allerdings sehr fein; ob da genug Kühlluft durchkommt wäre herauszufinden.
Das Teil wird gerade eingeklebt, nicht biegen! Schablone liegt dem Plan bei...
So, nun wieder die Heizung auf Stufe 4 und bis morgen warten...
Tschüss,
Kuni
Alex: gaaaanz großes Kino! Ich freu mich schon...
Holger,
nicht alles was hier an einem Tag passiert hab ich auch an einem Tag gemacht. Vieles läuft parallel, aber ich muss ja irgendwie einen Faden reinbekommen, damit es einen Sinn ergibt was ich zeige.
Nächste Woche gehe ich auch wieder arbeiten, da werden die Pausen etwas länger werden.
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
na, ward ihr schon ungeduldig :kicher:
Hab heute Gondel Nummer zwei aus der Form genommen:
Die Rechnung ist also voll aufgegangen! Zwar ist die neue Gondel nicht mehr ganz so knochenhart wie die erste; der Ringspant hinten und ein zwei kleine Holzleisten im Innern werden aber die alte Festigkeit wieder herstellen. Alles in allem ein sattes Plus!
Damit kommen wir zu einem Punkt, an dem ich lange geknobelt habe, weil mir alles nicht so gefallen hat: die oberen Streben. Also die von der Gondel zum Oberflügel.
Original vorgesehen ist eine Holzstrebe, die auch fiúnktioniert. Nur so sehr Scale sieht es nicht aus, da im Original profilierte Stahlrohr-streben verbaut waren.
Es hieß also, filigran bauen und dabei fest, sowie die Nachbausicherheit gewährleisten. Edelstahl-tropfenprofilrohre von Toni Clark fielen also aus, obwohl meine erste Wahl. Originalgetreuer geht es nunmal nicht! Also muste ein Plan B her.
Die Idee brachte Ralph Pegram aufs Tableau: Kohlerohre!
Also fix die Zeichnung ändern, ausdrucken und die Fräse anwerfen:
Nun muss man die kleinen Aluteile nicht ausfräsen; die Laub- oder Dekupiersäge tut es genauso, sowie Feile und Akkuschrauber oder Dremel.
Beim Fügen:
Die Schlitze in den Rohren werden mit dem Dremel und einer großen Trennscheibe eingeschnitten:
...und mit einer Schlüsselfeile auf Maß gebracht:
Eine über der Zeichnung gefertigte Strebe:
...und an der Gondel:
Die Alu-Kohlefügungen werden am Besten mit Harz oder UHU-Endfest geklebt. Mit gutem Anrauhen des Alu geht aber auch Sekundenkleber (hab ich genommen).
Ein Auge hält im Übrigen locker 2,6kg aus; alle vier Streben halten also 10kg! Das reicht auch für die zügige Gangart...
Morgen werden die Streben mit Balsa verkleidet und stromlinienförmig verschliffen.
Für die, die sich mit diesen Aluteilen überhaupt nicht anfreunden können, gibt es im Elektro-/Elektronik-fachhandel solche Ringösen:
diese kann man auf die Kohleröhrchen kleben, und somit aus einzelnen Teilen eine N-Strebe zusammensetzen. Oder eben Edelstahl für den der mit Silberlot umgehen kann.
Gruß,
Kuni
Hi ihr stillen Mitleser,
es geht weiter, heute mit dem Profilieren der oberen Streben.
Die Streben haben 4mm Durchmesser, also wird eine Leiste mit 4mmDicke und 7mm Breite geschnitten:
In diese wird auf einer der schmalen Seiten mit der Schlüssel-Rundfeile eine Nut eingekratzt/-gefeilt. Anschliessend mit einem Stückchen 4mm Kohlerohr die Halbrundnut passend gestoßen:
In den Bereichen der Aluteile mittels Dremel und Trennscheibe ausgenommen...
...und alles mit Sekundenkleber verklebt. Anschließend mit Feile und Sandpapier tropfenförmig profilieren, eventuelle Ritzen verspachteln und Porenfüller über alles. Der Perfektionist pinselt jetzt noch Papier drauf, um es gaaaaanz glatt zu bekommen. Das kann aber auch später erfolgen.
So, jetzt kommen wir nicht mehr dran vorbei: Flächenbau. Da ich ja den ersten Prototyp baue, gab es noch keine gelaserten Rippen. Also klassisch im Blockverfahren:
Der Rippensatz für die obere Tragfläche:
Natürlich wird es später gelaserte Rippen geben; ich wollts nur mal gezeigt haben...
Anschliessend werden die Kohleholme 6 und 4mm über dem Plan abgelängt:
Hier ist an einer Stelle Obacht geboten: nicht aus einem 1m-Rohr beide Hälften für den Oberflügel schneiden; ein Rohr reicht für 1 Ober- und Unterflügel. Da ein Unterflügel aber mehr als 57 cm SPW hat, bräuchte man sonst 3 Rohre nur für die Holme!
Aus 4mm Rohrstückchen werden Einsätze für die 6mm Rohre hergestellt:
...und eingeklebt. Dünnflüssiger Sekundenkleber geht hier gut. Die Rohrstückchen sollten schon mindestens über einen Rippenabstand gehen!
Ich hatte 4mm Rohre von R+G gekauft, die einen Innendurchmesser von 2,5mm haben. Also einen passenden Draht als Verbinder suchen...
...ablängen und biegen:
Der Holm muss, wenn am Ende 19,3mm ( ) unterlegt sind, mit der anderen Hälfte plan aufliegen:
Beide Holme sollten natürlich die selbe V-Form haben:
Aber nach 2 oder 3 Versuchen mit der Zange bekommt man das prima hin.
Die Verbinder habe ich mit Uhu Endfest eingeklebt, und die Kohlerohre sauber aneinander gefügt. Der Kleber muss natürlich 12h trocknen, deshalb ist an dieser Stelle Schluss für heute.
Tschüß
Kuni
Hi,
gestern war Vater-Sohn-Basteltag, deshalb geht's erst heute weiter.
Die Holme sind ausgehärtet, also können wir die Rippen auffädeln. Der Plan ist ja schon auf das Baubrett geheftet, also sind die Rippenabstände klar.
Da die Holme V-Form haben, muss als erstes die Mittelrippe drauf, und an die Seite die in der Luft hängt stecken wir auch eine Rippe, damit alles sitzt und nicht rumschlackert:
Es wird immer abwechselnd eine Halb- und eine Vollrippe gefädelt. Vorerst wird nichts geklebt!
In der oberen Fläche sind 4 Sperrholz-rippen, die die Augenschrauben zur Befestigung der Streben aufnehmen:
Die Schrauben habe ich von Toni Clark; durch die flachen Laschen lassen sie sich besser miteinander verbinden als breite Messing-schrauben, außerdem sind sie leichter als diese.
Die Pappel-sperrholz-teile werden beidseitig mit 0,8mm Birkensperrholz beschichtet:
Nachdem eine Seite aufgeklebt wurde, werden die Löcher für die Holme wieder freigebohrt, sonst findet man diese nicht mehr.
Anschließend werden auf der Unterseite die Stellen markiert, wo die 2,45mm-Kernlöcher für die M3-Gewinde gebohrt werden, und diese möglichst senkrecht gebohrt:
Alle Löcher gebohrt:
... und Gewinde geschnitten. Zwischen Vor- und Endgang kommt dünnflüssiger Sekundenkleber in die Gewindegänge, um diese zu härten.
Das Ergebnis sieht dann so aus:
So ein Gewinde hält mehr als man denkt.
Nun werden alle übrigen Rippen laut Plan aufgefädelt:
...und ausgerichtet. Nun werden alle Vollrippen verklebt (die Halbrippen noch nicht).
Als nächstes kommt die Nasenleiste dran:
Nun können auch die Halbrippen ausgerichtet und verklebt werden. Sie richten sich höhenmäßig an der Nasenleiste aus; ohne diese ist also kein eindeutiger Sitz möglich.
Ein Wort noch zum Kleben: natürlich gehören die Holme ordentlich beschwert, damit der Flügel sich nicht verzieht; ich habe lediglich für die Photos die Gewichte entfernt.
Die Rippen werden mit dünnflüssigem Sekundenkleber geklebt; dieser sickert gut in den Spalt zwischen Holm und Rippe und verklebt beide zuverlässig. Dickerer Kleber zieht einfach nicht so gut ein...
Das wars für heute.
Bis bald,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Kuni,
wo gibts den einen 2,45mm Bohrer?
Oder kenn ich nur sowas nicht?
MfG
Herbert
Hallo Herbert,
Den/die hab ich von einer befreundeten Zahnlabor-technikerin bekommen.
Ich denke Du kannst ohne Gewissensbisse auch einen 2,4er oder 2,5er nehmen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
..na bei deiner Genauigkeit wär ja alles möglich...
Gruß
Herbert
Okay denn, hier ist der Grund für das krumme Bohrer-Maß:
der 2,4er Bohrer spannt nicht richtig im Proxxon-Futter, läuft also unrund. Vielleicht hat auch der Bohrer einen weg; jedenfalls im Dremel geht es. Und eine 2,5er Spannzange hab ich nicht. Der 2,45er geht mit Hängen und Würgen noch in die Spannzange und läuft rund. Das ist das ganze Geheimnis.
Heute ist der Randbogen und die Endleiste dran.
Mir gefallen die Randbögen am Clark-Y und anderen vergleichbaren Profilen nicht; meist sind sie entweder plumpe Balsastämme, oder einfach flach, was einen riesen Knick in der Bespannung der Oberseite zur Folge hat.
Deshalb habe ich grob die Profilsehne auf Balsa gemalt und ein bischen was dazu gewünscht:
So sieht das aus, wenns grob ausgeschnitten ist:
Bei der Endleiste gibt es erfreuliches: es passt zur Abwechslung mal ein Standard-teil, und zwar die Graupner Endleiste Blau:
Diese bekommt Einschnitte entsprechend der Rippen (erst mit dem Eisensägeblatt, dann mit der Schlüsselfeile auf Maß bringen), und an der Hinterkante entsprechend der Zeichnung die runden Ausnehmungen (das Original hatte eine Draht-Endfahne, keine Leiste). Nur die Mittelsektion hat eine gerade Endfahne.
Ich habe diese Rundungen eingeschliffen; die Leichtspachtel-Becher haben den richtigen Durchmesser. Doppelklebeband und Schleifpapier drauf, und schon kann es losgehen.
Wenn das alles hinhaut und verzugsfrei ist, kann man sich der anderen Flügelhälfte widmen.
Gruß,
Kuni
Hi,
... und wenn man sich der anderen Flügelhälfte genauso sorgsam gewidmet hat, und alles verschliffen ist, kann man es nicht erwarten und setzt mal alle bestehenden Teile zusammen, richtig?
Genau:
Für diese Photos wurde nichts extra ausgerichtet oder eingestellt; der Oberflügel hat samt Motorgondel eine winzige Verdrehung nach rechts-hinten (etwa 2mm an der äusserste Spitze Nasenleiste) gegenüber dem Rechten Winkel der Längsachse. Das wird bei Einbau der unteren Streben korrigiert, indem die Montagelöcher der Streben leicht nachgefeilt werden.
Die Fläche ist mittels der 4 Ösenschrauben in der Höhe und im Einstellwinkel einstellbar.
Auf den Bildern auch schon zu sehen: Mollys Höhenleitwerk. Das baut sich im Übrigen fast von selbst auf. Es gibt ein A4-Blatt mit Explosionszeichnung dazu, und alle Teile sind per Laser durchnummeriert:
Man kann also nichts falsch einbauen.
Auf ein, zwei Punkte sollte dennoch geachtet werden:
die Endleiste der HöhenFLOSSE sollte mit der jeweils ersten Rippe jeder Seite mittels Winkel verklebt werden, damit alles folgende rechtwinklig wird:
Die Nasenleiste und der Randbogen verzapfen, und sollten erst zusammengeklebt und dann erst in die Struktur eingesetzt werden. Auch hier hilft ein Winkel:
Beim Aufbau der zweiten Hälfte der HLW-Flosse sollte diese auf dem Baubrett liegen (bis dahin geht es auch freischwebend); beide Hälften haben keine Verbindung ausser dem Kohleholm. Ist aber kein Problem.
Die Ruderflächen bauen sich dann wie von selbst:
Ich habe dann noch aus Balsaresten Füllstücke eingesetzt (sieht man auf den obersten Bildern), zwischen denen der Draht des Anlenkbügels sitzt. So werden die Kräfte großflächig eingeleitet.
Zusätzlich habe ich kurz hinter der Nasenleiste ein Balsaklötzchen zwischen die beiden Flossenhälften gefüttert, um diese etwas zu stabilisieren und die Verklebung mit der Seitenflosse einfacher zu gestalten (bis jetzt ist das HLW noch nicht verklebt; das geschieht erst nach dem Bespannen!)
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Meister Kuni und Gesellen,
das sieht ja cool aus. Sag mal, wie hoch ist den das?
Gruß
Herbert
Hi Herbert,
52cm von der Nasenleiste bis zum Baubrett runter. Ist für ihre 130cm SPW ne stattliche Erscheinung...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
tolle Arbeit ! Hab mir nach dem Betrachten der GFK Motorgondel Herstellung erstmal das Buch "GFK Rumpf- und Bauteileherstellung im Flugmodellbau" und die DVD "GFK im Modellbau" besorgt. Sieht auf deinen Baubildern ganz einfach aus. Liest sich im Buch aber deutlich schwieriger. Muß ich auch unbedingt ausprobieren, vielleicht mal ein Schwimmer abformen und laminieren.
Gruß
Dirk
Hi Dirk,
Schwimmer werden deutlich schwieriger, da Du keine Öffnung hast, durch die Du beide Hälften zusammen laminieren kannst. Mach erstmal einfache Sachen: Motorhauben (Macchi und Curtiss), Flügel-Rumpf-Übergänge und so. Das übt!
Ich hab alles wesentliche aus den DVD's "GFK im Modellbau" und "Leichtbau mit Faserverbundstoffen" von R+G. Der Rest ist üben (ich übe auch noch!)... irgendwann will ich auch mal einen GFK-Flugboot-rumpf in der Form machen. Mal sehen welches -boot sich da anbietet
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Kuni, das sieht ja mächtig aus!
Die Verstrebung zwischen Rumpf und Motorgondel ist aber noch ein Provisorium - richtig?
Gruß
Johann
Hallo Johann,
na ja, es ist der Kern der richtigen Streben: 3mm Birkensperrholz. Wird noch mit je 3mm Balsa aufgefüttert (die Kabel für den Regler werden vorher eingelassen) und ins Profil geschliffen. Dann kommt noch Papier oder dünnes Glas drauf. Aber mehr wird nicht passieren...
Ich habe den Vogel samt Baubrett an der oberen Fläche angehoben; da hat nichts nachgegeben oder geächzt. Das Ganze ist trotz nur-stecken schon jetzt enorm stabil. Und bedenkt: es wird kein 200 km/h-Racer, sondern was etwas gemütlicheres für so um die 80 km/h. Der Motor wird 400W haben und etwa 1,5kg Schub machen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Stephan:
Das freut mich aber!Original von Kuni
Ich hab alles wesentliche aus den DVD's "GFK im Modellbau" und "Leichtbau mit Faserverbundstoffen" von R+G.
Gruß,
Kuni
Hallo Stephan,
darum ja! Den Rest bzw. die Feinheiten kann man wahrscheinlich mit DVD-Material sowieso nicht vermitteln; da muss man daneben stehen und mit den Augen klauen!
Vielen Dank übrigens noch für Deine Worte in RCN; klar sehen wir uns dieses Jahr im Anker.
So, back to Topic:
die Streben für das HLW stehen an. Gibt es natürlich dann gelasert mit dazu, ich hab sie mir aus 2mm Birkensperrholz ausgesägt:
Profiliert wurden sie mit Dremel und Schlüsselfeilen sowie etwas Sandpapier; hier sind sie schon an Ort und Stelle:
Natürlich geht das so nicht; eine Krafteinleitung muss her, sowie eine Auflagefläche für die Bespannung. Also eines dieser unsäglichen Klötzchen (ich kanns nunmal nicht ändern):
Anpassen:
...und die Schlitze machen:
und zwar erst mit dem Cutter, dann mit Messerfeile etwas weiten. Die Strebe wird dann scharf geschliffen an der Stirnseite:
... und kann problemlos eingesteckt werden:
Alles an Ort und Stelle:
Unten, wo die Streben gerade in der Luft hängen, kommt auch ein kleines Klötzchen hin, damit die Beplankung die Zugkräfte nicht alleine tragen muss.
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
es geht weiter, und zwar mit der Erstellung der unteren Flächen.
Diese werden ja an den Rumpf angesteckt, dazu werden die Rohrholme als Aufnahmen für die Steckungsdrähte benutzt.
Los geht es wieder mit den Rippen:
Diese werden mit den abgelängten Kohlerohren zusammen über dem Plan zusammengesteckt:
Eine Besonderheit der unteren Fläche ist einerseits das Sperrholzteil, das neben den Ösenschrauben für die Strebenbefestigung auch das Querruderservo aufnimmt. Der Ausschnitt passt für Hitec HS-81 und baugleiche; das GWS 140 das ich genommen habe ist geringfügig dicker, so dass man mit der Feile Platz schaffen muss.
Das Sperrholzteil wird wieder genauso behandelt wie die in der oberen Fläche: beidseitig mit Sperrholz beschichten und Löcher bohren sowie Gewinde einschneiden. Nur diesmal muss das Gewinde auf der Oberseite sitzen!
Die Schraubenlöcher zur Servobefestigung nicht vergessen.
Gut zu sehen auch, dass ich die Rippen im Querruderbereich coupiert habe. In der Serie ist dies natürlich schon fertig:
Anschliessend wird die Querruder-Endleiste eingebaut:
Ich musste die Querruder-Rippen noch bearbeiten:
Die Querruder-Nasenleiste wird angesetzt und mit Klammern und Nadeln fixiert:
... und die Querruder-Rippen angeklebt.
Das Thema Endleiste hatten wir schon; auch hier passt die Blaue von Graupner:
Und zum Schluss die Nasenleiste:
Das kann nun erstmal alles gut verschliffen werden; morgen kommen die Randbögen und die Steckung dran.
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
also weiter im Text:
die Randbögen bestehen wieder im Prinzip aus Klötzchen, aber auf der Unterseite hohl geschliffen, um die ganze Sache etwas weniger klobig zu gestalten.
Ich habe bewusst die Querruder so massiv am Randbogen ausgeführt; das hier doch dünne Holz wiegt nicht viel, ist aber stabiler als wenn man die Leisten bis ganz nach aussen führt. Kann aber jeder anders machen...
Das Ganze wird dann vorne mit einem dreieckigen Klötzchen ergänzt und nach Plan in Form geschnitzt/geschliffen. Die Querruder werden erst später herausgetrennt, wenn die Ruderhörner eingebaut sind.
Zur Steckung: Diese ist in die Rohrholme integriert, und deshalb kommt es drauf an, welches Rohr verbaut wurde. Der Hauptholm ist 6/4er Rohr; ich habe dazu 4/2,5er Rohr besorgt, das prima in das große geschoben werden kann:
Davon wird ein Stückchen so abgelängt, dass es über 2 ganze Rippen reicht, und im 6er Rohr verklebt.
Der hintere Holm ist ein 4/2er Kohlerohr; hier reicht ein kurzer Stahlpin als Verdrehsicherung aus. Stahl (und nicht Kohle) deshalb, weil die V-Form noch hinein gebogen werden muss. Dazu gibt es eine Schablone:
Flügelseitig habe ich den Draht lang genug gelassen um über beide Vollrippen zu langen, Rumpfseitig halt die halbe Rumpfbreite. Ist vielleicht zu lang und zu unhandlich, aber Abknipsen geht immer noch, Anstückeln eher nicht.
Na ja, und so sieht es aus, wenn der erste Flügel dann dransteckt am Rest:
So, und nun wird erstmal der andere Flügel gebaut.
Tschüss,
Kuni
Hi Leute,
so, es ist Zeit ein paar Bilder vom Gesamtzustand zu zeigen:
Die Holzleisten simulieren die späteren Streben. Das war auch so ein Thema, auf dem ich lange rumgekaut habe: Kohlerohre plus Balsa-Endfahne wären sicher am leichtesten, aber sehr empfindlich was Transportschäden angeht, und sehen dann nicht mehr schön aus (die Streben sind sicher später immer im Weg). Edelstahl-profilrohre vom Toni Clark wiegen in der Größe 16x5 (ungefähr) so 65g der Meter.
Thoma Balsa hat profilgefräste Kiefernleisten in der Größe, also war eine Bestellung dran:
Das sieht dann so aus:
Der reichliche Meter kommt 46g. Also Kiefer...
Erst aber widmen wir uns der Hauptstreben, die Johann ansprach:
Diese nehmen die Stromkabel für den Regler und auf der anderen Rumpfseite das Servokabel des Reglers auf.
Als Leiter habe ich Flachkupfer 4x1mm genommen (Martin Steger hat mir freundlicherweise ein paar Streifen geschnitten). Das reicht vom Querschnitt dicke und geht noch gut unter die spätere Balsa-verblendung:
Geklebt wird mit angedicktem Harz:
Das Servokabel kommt innen an die andere Strebe:
Und weil noch Harz übrig war, habe ich gleich noch die Kühler-attrappe in das Gondel-vorderteil eingeklebt:
Das Material ist Streckmetall, gibt es bei den Metallverarbeitern, oder man kauft sich eine dieser billigen Fettauffang-siebe, die man auf die Bratpfanne legt, damit es nicht so spritzt. Diese sind allerdings sehr fein; ob da genug Kühlluft durchkommt wäre herauszufinden.
Das Teil wird gerade eingeklebt, nicht biegen! Schablone liegt dem Plan bei...
So, nun wieder die Heizung auf Stufe 4 und bis morgen warten...
Tschüss,
Kuni
Re: Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Kommentar von fly-bert:
Puhh, das gibt Kleinholz... :
Aber wird immer besser aussehend.
Gruß
Herbert
Herbert,
na ich hoffe doch nicht!
Die Streben werden nun, da das Harz getrocknet ist, mit 3mm Balsaleisten belegt. In die Leisten wo die Kabel drunter sind, muss man mit dem Dremel eine Nut einschleifen. Nicht zu viel wegnehmen, damit man später nicht durchkommt, wenn das Profil eingeschliffen wird!
Die Leisten über den Kabeln hab ich mit UHU PU-Max (Goldstaub!) geklebt, den Rest mit Sekundenkleber.
Vom Bekleben hab ich keine Bilder gemacht; es kann sich sicher jeder vorstellen wie das aussieht.
Aber es gibt Bilder von den fertig geschliffenen Streben:
Die Rechte ist schon mit Papier belegt, dieLinke ist noch roh.
So sehen sie am Modell aus:
... und da man wegen des Blitzes so wenig sieht, noch ein Bild ohne (wegen dem Schattenwurf):
Die Kupfer-Flachleiter kommen in der Gondel direkt unterhalb der Einschlagmutter an:
Sieht eng aus; ist es auch, aber es gibt keinen Kontakt zum Eisen der Mutter. Auf die Enden der Kupfer-Leiter werden später die Stecker/Buchsen gelötet, um den Regler anschliessen zu können. Ein Kondensator, der wegen der Verlängerung der Leitung nötig ist (andernfalls bestünde Gefahr, dass der Regler abraucht), wird parallel dazu angelötet.
Im Rumpf sieht das andere Ende so aus:
Die Enden kann man sich noch nach Gusto zurecht biegen. Das kann dann so aussehen:
Auch hier kommen passende Stecker/Buchsen dran, um den Akku anstecken zu können.
Ein Bild der Streben von vorne:
Die Streben werden später im Rumpf eingeharzt; damit alles richtig sitzt wird durch alles je ein 4mm Kohlerohr gesteckt. Das hält! Ich habe das Modell samt Baubrett mehrmals an der oberen Tragfläche hochgehoben...
Gruß,
Kuni
Hallo ihr lieben stillen Mitleser
es geht weiter, und zwar mit den Ösenschrauben, an denen die W-förmigen Flächenverstrebungen befestigt werden.
Den rumpfseitigen Anschluss dieser Streben habe ich in die Wurzel der N-Streben gelegt, die die Gondel tragen. Da werden sowieso die Schubkräfte durchgeleitet; da können sie auch die Auftriebskräfte der Fläche, die als Zug über die Streben kommen, aufnehmen.
In den Bildern weiter oben waren ja w-förmige Holzleisten zu sehen, die ich lose zwischen die Flächen gesteckt hatte. Bei der Gelegenheit kann man gleich die Punkte knapp über der Fläche markieren, wo die Leisten die N-Strebe treffen. Hier wird nun im passenden Winkel je ein 2,4-2,5mm ( ) Loch gebohrt:
Anschliessend werden die M3-Gewinde geschnitten:
Die Gewinde schneiden sich am Besten, wenn die Gondel samt Oberflügel auf dem Kopf steht.
Die Gewindegänge wieder mit dünnflüssigem Sekundenkleber härten, trocknen lassen und nachschneiden.
Man sollte darauf achten, keines der Kabel in den Streben zu verletzen. Es geht mitunter eng zu, aber es geht:
<img src="http://www.rc-wasserflieger.at/fotos/IMG8764Netz.jpg" width=950>
Ösenschrauben rein, und Anprobieren sind die nächsten Schritte. Eventuell muss man etwas Holz an der Sperrholz-wurzelrippe wegfeilen, damit alles sauber passt (die Streben müssen ja im richtigen Winkel und richtiger Höhe sitzen, damit die Kohlestifte durchpassen).
Nun zu den Streben: wir brauchen 16 solche Laschen:
Die Streben werden sauber in der Länge ausgemessen; ich nehme dafür eine Balsaleiste, die grob die richtige Länge hat, und markiere den Abstand Schraubenloch-Schraubenloch. Die Laschen gucken so weit aus der Holzstrebe, dass der Schraubenkopf gerade am Holz frei geht.
In die Holzstrebe wird ein Schlitz eingesägt, auf einer Seite die Lasche eingeklebt, mit der Öse verschraubt, und das andere Ende feinangepasst:
Von der Seite (hier sieht man auch schön den Kohlestift links von dem Steckungsrohr):
Von vorne:
Das andere Ende an der oberen Fläche:
Alle Streben sitzen:
Für diese Arbeiten sollte man sich Zeit lassen: es gibt recht viele Ein- und auch Verstellmöglichkeiten. Man sollte die Streben genau abmessen, damit ein regelmäßiger Abstand zu den angrenzenden Teilen entsteht; Unregelmäßigkeiten fallen hier schnell auf.
Warum ich auf die Ösenschrauben setze? Man kann damit V-Form und Einstellwinkel sowie in Grenzen die Verwindung der Flächen einstellen, also die Flugeigenschaften beeinflussen. Wenn alle Einstellungen stimmen, können die Ösenschrauben mit einem Tropfen Sekundenkleber gesichert werden, und nichts verstellt sich mehr ungewollt.
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
ich würde gerne weiter macen mit dem Bericht, aber mein Rechner hat gestern die weiße Fahne gehisst. Das heißt ich habe keinen Zugriff auf die Bilder und die Zeichnungen. Drückt die Daumen dass die Platte heil geblieben ist...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
...ach du Sch... :wall:
Ganz fest die Daumen drück ich :
Gruß
Herbert
Hallo Herbert,
wir werden sehen. Heute haben sie als Primär-störenfried den Grafikkarten-lüfter getauscht. Der fiel aus und ließ die Karte überhitzen. Ob der Rest noch heile ist werden sie morgen versuchen rauszufinden...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Oh weh, was muß ich da lesen? 8o
Eine kaputte Grafikkarte ist zwar alles andere als toll, läßt aber andererseits den Umkehrschluß zu, daß die Festplatte mit hoher Wahrscheinlichkeit heil geblieben ist - also alle Daten gerettet! :
Gruß
Johann
Hi,
geht wieder alles. Nun muss ich nur einiges aufholen. Ich denke gegen Ende der Woche geht es weiter.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
... wenn die Festplatte heil geblieben ist, kannste ja garnicht so tolle Umlenkhebel bauen...
Grüsse
Dirk
Hi Dirk,
na ja, dann lass ich mir was Neues einfallen. Das wird hier vielleicht auch noch nötig, aber davon später mehr.
Was uns für das Verkleben der Streben/Gondel-einheit noch fehlt, sind die Spanndrähte, die die Streben auskreuzen. Diese haben hier mehr dekorativen Zweck; die Holzstreben sind sehr fest und durch die W-förmigen äusseren Streben bewegt sich seitlich eigentlich nichts. Also muss hier nix ge- oder verspannt werden. Es reicht also, beim Verharzen der Streben mit Gondel und Rumpf passend gebogene Stahldraht-stückchen mit zu verkleben.
Dies sieht dann so aus:
So, nun können die unteren Flächen zwecks genauer Ausrichtung der oberen angesteckt und alles verhar... moment, es fehlt doch noch was! Es ist leichter, jetzt die Servo-steckverbindung einzubauen, da die Mittelsektion des Rumpfes danach recht voll ist.
Ich habe mich für Multiplex grün entschieden; die "übrigen" Kontakte wurden zwecks Redundanz parallel beschaltet.
Die Buchse sitzt bündig in der Anschlussrippe am Rumpf:
Das Gegenstück im Flügel bekommt später ein Balsabrettchen, das Übermaß hat und nach Anpassen und Stecken der Verbindung mit der Wurzelrippe verklebt wird. So hat man eine hundertpro passende Verbindung.
So, nun wird aber alles zusammen gebaut, die Streben mit der in den Taschen angerauhten Gondel verschraubt und verharzt (Überschuss mit Aceton-feuchtem Lappen abwischen); ich habe mit Baumwollflocken angedicktes Laminierharz genommen. Dann wird diese Einheit mit der oberen Fläche verschraubt; auch die äusseren Streben kann man schon montieren, da sie ja an den N-Streben und nicht am Rumpf sitzen. Diese Einheit wird, nachdem die Strebenfüsschen mit eingedicktem Harz bestrichen wurden, auf den Rumpf gesetzt und die Kohlestifte zur Fixierung und Lastaufnahme quer durch den Rumpf von einer Strebe zur anderen geschoben. Die unteren Flächen anstecken, aber nicht ganz an den Rumpf drücken; die Gefahr, dass sie mit kleben bleiben ist recht groß. Nun die obere Fläche nach den unteren ausrichten. Man sollte dies schon vorab mal trocken geübt haben; unter Umständen muss das eine oder andere Kohlestift-loch nachgefeilt werden.
So, wieder ein Stück geschafft. Zurücklehnen und genießen
Gruß,
Kuni
So, es geht mal wieder weiter.
Bevor wir die untere Fläche fertig machen können, fehlen noch die Stützschwimmer. Erst wollte mir so recht keine nachbausichere Lösung einfallen, von wegen Anstellwinkel, Streben und so weiter. Die Lösung von Kyosho an deren Macchi (Schablone) gefiel mir gar nicht. Ich wollte einen definierten Sitz, am besten integral.
So sieht meine Lösung aus:
Der Sperrholz-kiel sitzt mittig im Schwimmer, bekommt drei Spanten:
... und Seitenteile aus 2,5mm Balsa:
... die mit dem Rest verklebt werden:
Die Streben am Mittelteil greifen direkt in die Rohrholme:
So sieht das ganze (Boden mit 1,5mm Balsa beplankt) am Flügel aus:
Die Deckel-Balsabretter. Bevor diese aufgeklebt werden, wird alles (auch diese Brettchen) einmal mit Porenfüller gestrichen:
Da wo die Holzleisten in die Schwimmer gehen (die losen oben in den Bildern) werden Holzklötzchen innen oben an die Schwimmerseiten geklebt. Dort werden später die kleinen diagonalen Stützstreben eingeklebt.
Deckel zu:
So, und jetzt die Serien-lösung:
Der Molly hat sich gleich dran gesetzt und gezeichnet und gelasert. Find ich richtig gelungen...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Andreas:
Hallo Kuni , also ich muss schon sagen, echt spitze was Du/Ihr da so macht. : Ich verfolge faßt täglich Deinen Baufortschritt und bin schon schwer beeindruckt von der Detail verliebtheit. Ich kann mir da schon ein Urteil erlauben, nach 40 Jahre Schiffsmodellbau. Ich bin weiterhin als stiller Beobachter dabei und bin schon mal gespannt ,wie das Gerät sich später mal in der Luft verhält. Der Flieger hat ja schon ein sehr markantes Design . Ich drück euch die Daumen und macht weiter so.
Gruß Andreas
Hi Andreas,
danke für die Blumen
Ich bin auch gespannt wie sie fliegt; die Rechnungen sagen ja ein recht harmloses Flug- und Abrissverhalten vorraus. Mal sehen ob sich das in der Praxis bestätigt. Wobei FLZ-Vortex noch nie sehr weit neben der Wahrheit gelegen hat...
Ich hab noch ein paar Bilder vom Vorserienstand des Rumpfes, die ich euch nicht vorenthalten möchte, da doch ein paar Details anders sind:
Es gibt neben dem Kiel auch eine Bodenplatte, passend gelasert, die auf das Baubrett geklebt wird (hier mit Doppelklebeband). So wird sichergestellt, dass alles gerade und rechtwinklig aufbaut:
Mit gestellten Spanten:
Dann hat sich Molly entschieden, ein sehr aufwändig gelasertes Sperrholzteil zur kombinierten Servo- und Akkubefestigung zu integrieren, das mit den Spanten verzapft und dem Rumpf noch mehr Stabilität verleiht:
Eingebaut sieh das dann so aus:
Ob wir die gelaserte Sperrholz-kimmleiste übernehmen, ist noch nicht endgültig entschieden. Sperrholz bringt an dieser Stelle weniger Stabilität als die 3x3 Kiefernleiste, hat aber auch keine Eigenspannung...
Ihr seht, die Entwicklung geht vorran. Es werden zu Saisonstart 3 Modelle gleichzeitig auf Herz und Nieren getestet werden. Der Martin konnte es nicht erwarten und macht im eisfrei gemachten Gartenteich schon Schwimmversuche!
Gruß,
Kuni
Hi,
weiter geht's mit den Tragflächen. Bevor diese bespannt werden können, müssen noch diverse Klötzchen und Auflagen für die Bespannung verbaut werden.
Fangen wir mit der oberen Fläche an, und hier mit den Bespannungsauflagen rund um die Augenschrauben:
diese bestehen aus 3mm Balsa-vierecken, die an den Ecken etwas beschnitten werden, damit es nicht gar so klobig aussieht. 3mm deshalb, damit man hinterher alles ins Profil schleifen kann, und keine unschönen Kanten unter der Bespannung sind.
So werden sie angesetzt:
An der unteren Fläche/Oberseite sieht man schön, dass das Balsa nicht zu dünn sein muss:
Desweiteren ist schön die Gestängeführung vom Servo zum Querruder zu sehen. Ich habe den Hebel etwas kürzer gemacht als ursprünglich vorgesehen; durch die Wahl eines anderen Servos passten die Lochabstände nicht wie in der Zeichnung, so dass das Gestänge etwas gebogen wurde. Macht aber nichts, alles funktioniert toll!
Die Unterseite:
Man sieht gut den nur unwesentlich breiteren Gestängespalt. Die Bespannung wird über diesem Spalt nur einfach eingeschnitten, nicht entfernt. So entsteht eine Art Lippdichtung, die sich recht gut um das Gestänge legt und wirklich so gut wie kein Wasser einlässt. Zudem liegen die Gestänge im "Windschatten" der Schwimmer, die den Bereich gegen Spritzwasser abschotten.
2 Ganzrippen nach innen von der Servorippe müssen noch zwei Klötzchen für die Diagonalstreben eingeklebt werden; leider habe ich davon kein "Nackt"-bild. Mach ich an der anderen Fläche...
Gruß,
Kuni
Hi,
bin gerade dabei, die Teile von oben in die andere Fläche einzubauen. Bilder hab ich davon erstmal nicht gemacht, da nicht viel neues zu sehen ist.
Richtung Wochenende wird dann bespannt...
Gruß,
Kuni
Hi alle,
so, Bespannen war angesagt.
Ein jeder hat ja so seine Lieblingsmethode; man kann Folie, Oratex bzw. ähnliche Gewebe nehmen, oder klassisch mit Papier bespannen.
Eine jede Methode hat Vor- und Nachteile: Folie ist leicht und resistent gegen Piekser, ist jedoch deutlich zu glatt für diesen Vogel; das sieht nach Spielzeug aus.
Gewebe ist sehr schwer, ansonsten jedoch gut zu bearbeiten und seeeeehr robust. Ausserdem lässt es sich gut lackieren.
Papier ist der Klassiker. Es verleiht der Fläche sehr viel Stabilität, ist jedoch anfällig gegen Piekser von Schraubendrehern, Gras bzw. Schilfhalmen usw. Lackieren ist kein Ding, da es ja mit Spannlack wasserfest gemacht wird. Jeder Kunstharzlack wird also drauf halten. Ein Nachteil hat die Papierbespannung noch: es stinkt gewaltig, und man muss aufpassen dass man dabei nicht zum Schnüffler mutiert!
Ich habe es (mal wieder) etwas anders gemacht, weil ich die Vorteile aller Methoden kombinieren wollte: Bespannvlies!
Mir ist nur noch eine Bezugsquelle bekannt, und das ist die Firma Aeroplan Einfach anrufen.
Eine Verarbeitungsanleitung liegt jeder Rolle bei.
Der Vorteil dieses Vlieses: es lässt sich per Föhn spannen, man läuft also weniger Gefahr es unbeabsichtigt zu verziehen. Mit Spannlack behandelt wird es sehr fest, ähnlich wie Japanpapier. Hinzu kommt, dass der typische Abrutscher des Schraubenziehers nicht zwangsweise ein Loch hinterlässt, sondern eher eine Delle, die sich wieder herausföhnen lässt. Cooles Zeug also. Nur stinkt es beim Bespannen ebenso nach Aceton und Nitro...
Okay, fangen wir mit was leichtem an, dem Seitenruder:
Alle Holzteile werden verschliffen, mit Porenfüller behandelt (auch die innen liegenden und nicht mit der Bespannung in Kontakt kommenden Teile), und nochmals fein verschliffen. Dann kommt auf die mit der Bespannung zu verbindenden Teile nochmals ein Porenfülleranstrich (Rippen, Nasen- und Endleiste oben und unten). Gut trocknen lassen. Dann wird das Vlies grob zugeschnitten. Denkt an den Schnitt für die Ruderhörner...
Auflegen, gut glatt ziehen; es spannt nicht so sehr, dass man große Falten glatt bekäme.
Nun werden die Ecken geheftet, und zwar mit... Verdünnung! Die löst den Porenfüller wieder an, so dass der das Vlies mit dem Untergrund verklebt. So werden nach und nach alle Kanten behandelt. Danach ist die andere Seite dran. Hier darf man beim Verkleben von Vlies mit Vlies Spannlack nehmen, aber nicht zu großflächig; an den Stellen wo Lack drauf ist spannt der Föhn nicht mehr so gut.
Danach werden beide Seiten geföhnt: alles sollte sich gleichmäßig straffen. Blasenbildung wie bei Folie gibt es übrigens nicht, da das Vlies jetzt noch nicht luftdicht ist.
Danach wird lackiert: ich habe 2 Spannlack- und 2 Zaponlack-anstriche getätigt. Beim dritten Anstrich gab es noch winzige Tropfen auf der Innenseite; beim vierten nicht mehr. Dazu kommt ja später noch die Farbe.
Fertig sieht das dann so aus:
Die Höhenflosse:
Eine Seite ist schon, die andere muss noch bespannt werden (die erste Seite ist noch nicht gestrafft).
Das Vlies kann um Kanten herumgelegt werden, wenn genug Klebefläche vorhanden ist; unter 3mm sollten es nicht sein. An den sehr scharf geschliffenen Endleisten habe ich mir das Umlegen geschenkt; das sähe nie im Leben sauber aus. Ein paar Pinselstriche mit Spann- oder Zaponlack verkleben hier das Vlies dauerhaft mit dem Holz und dichten dieses gleichzeitig gut gegen das Wasser ab.
So sieht das Ergebnis eines Nachmittages Föhnen, Legen und verdampfter Gehirnzellen (neee, immer ordentlich lüften, sonst wird einem schwummerig!) aus:
Die Spannung ist nach den Anstrichen trommelfellartig; besser als Oratex (leichter sowieso) und fester als Folie, da das Vlies zur Torsionsfestigkeit erheblich beiträgt.
Demnächst geht es weiter mit den Flächen...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
..Spannfix Immun, fast eine Ersatzdroge ..
Gruß
Herbert
Hi,
Herbert,
ich habe mich viele Jahre davor gescheut, mit Papier/Vlies zu arbeiten, weil ich von früher noch im Kopf hatte, wie schlecht sich dieses um 3-dimensional gewölbte Flächen legen ließ. Aber seit der Curtiss sieht das wieder ganz anders aus: man kann im Vergleich zu 25er Glas viel Gewicht sparen, weil Papier/Vlies von Haus aus glatt ist und nicht so viel Füller braucht.
Bevor wir die Flächen zu machen, hab ich noch ein paar Bilder von den Taschen geschossen, in die die Schwimmerstreben eingesteckt werden. Ich denke die erklären es gut genug...
Auf diese Art und Weise haben die Streben einen definierten Sitz; sie werden später mit Harz oder Uhu Endfest verklebt. Die Balsaklötzchen 2 Rippen weiter innen für die Diagonalstreben sind auch gut zu erkennen...
So, nun zum eigentlichen Bespannen der Flächen. Wir grundieren diese wieder wie schon bei den Leitwerken beschrieben 2x mit Porenfüller und schleifen dazwischen ganz leicht mit feinem Papier.
Dann wird das Vlies aufgelegt:
...und überall geheftet:
(die Bilder zeigen die obere Fläche).
Die Löcher für die Augenschrauben werden mit einem dünnen Draht, den man glühend macht, freigeschmolzen:
Ich nehme dafür 1mm Drähte; diese sind schnell erwärmt, halten aber genug Hitze um 2 Löcher auf einmal freischmelzen zu können.
Danach wird die Fläche auf die Streben gesetzt, ausgerichtet, die Winkel gemessen (danke Alex für die EWD-Waage), und das Vlies gestrafft:
Ich habe sie in diesem Zustand lackiert, um Verzügen vorzubeugen. Ob das wirklich nötig ist weiß ich aber nicht. Normalerweise sollte man sie auch abgenommen lackieren können.
Wie auch bei den Leitwerken werden die Überlappungen des Vlieses (Ober- auf Unterseite) mit Spannlack geklebt. Etwas Obacht muss man walten lassen an den Randbögen; Einschneiden und Überlappen sowie (vorsichtiges!) Ziehen hilft hier größere Falten zu vermeiden. Kleine Fältchen, sofern sie auf dem Holz liegen, lassen sich vorsichtig wegschleifen, wenn auch nicht so gut wie bei Papier.
Morgen geht es mit den unteren Flächen weiter.
Tschüss
Kuni
Hi,
weiter geht's:
ich schenke es mir mal, wieder Bilder vom Bespannvorgang zu zeigen; es weiß mittlerweile wohl jeder was ich meine. Den Rest, nämlich den Umgang mit dem Material, muss jeder selbst ausprobieren...
Ein paar Detailaufnahmen der unteren Fläche möchte ich euch jedoch nicht vorenthalten.
Die Backbord-fläche:
Man erkennt bei den beiden Streben-ansätzen die Servobucht.
Hier ein Detail des offenen Abteils:
Ein anderer Winkel:
Auf diese Weise kann man leicht die Stahldrähte vom Servo zum Ruderhorn justieren. Hinterher kommt ein Stückchen Vlies drüber, und alles ist dicht. Eventuelle Reperaturen am Servo kann man auch durchführen; die "Luke" ist groß genug, um das Servo wechseln zu können.
Hier ist alles zu:
Die Querruder habe ich am Stück "eingewickelt", sonst hat man mehr mit Schneiden zu tun als mit dem Rest.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Sag mal Kuni,
beim zusammenbauen, muß man nur die 4 Flächen anstecken oder?
Gruß
Herbert
Puhh, das gibt Kleinholz... :
Aber wird immer besser aussehend.
Gruß
Herbert
Herbert,
na ich hoffe doch nicht!
Die Streben werden nun, da das Harz getrocknet ist, mit 3mm Balsaleisten belegt. In die Leisten wo die Kabel drunter sind, muss man mit dem Dremel eine Nut einschleifen. Nicht zu viel wegnehmen, damit man später nicht durchkommt, wenn das Profil eingeschliffen wird!
Die Leisten über den Kabeln hab ich mit UHU PU-Max (Goldstaub!) geklebt, den Rest mit Sekundenkleber.
Vom Bekleben hab ich keine Bilder gemacht; es kann sich sicher jeder vorstellen wie das aussieht.
Aber es gibt Bilder von den fertig geschliffenen Streben:
Die Rechte ist schon mit Papier belegt, dieLinke ist noch roh.
So sehen sie am Modell aus:
... und da man wegen des Blitzes so wenig sieht, noch ein Bild ohne (wegen dem Schattenwurf):
Die Kupfer-Flachleiter kommen in der Gondel direkt unterhalb der Einschlagmutter an:
Sieht eng aus; ist es auch, aber es gibt keinen Kontakt zum Eisen der Mutter. Auf die Enden der Kupfer-Leiter werden später die Stecker/Buchsen gelötet, um den Regler anschliessen zu können. Ein Kondensator, der wegen der Verlängerung der Leitung nötig ist (andernfalls bestünde Gefahr, dass der Regler abraucht), wird parallel dazu angelötet.
Im Rumpf sieht das andere Ende so aus:
Die Enden kann man sich noch nach Gusto zurecht biegen. Das kann dann so aussehen:
Auch hier kommen passende Stecker/Buchsen dran, um den Akku anstecken zu können.
Ein Bild der Streben von vorne:
Die Streben werden später im Rumpf eingeharzt; damit alles richtig sitzt wird durch alles je ein 4mm Kohlerohr gesteckt. Das hält! Ich habe das Modell samt Baubrett mehrmals an der oberen Tragfläche hochgehoben...
Gruß,
Kuni
Hallo ihr lieben stillen Mitleser
es geht weiter, und zwar mit den Ösenschrauben, an denen die W-förmigen Flächenverstrebungen befestigt werden.
Den rumpfseitigen Anschluss dieser Streben habe ich in die Wurzel der N-Streben gelegt, die die Gondel tragen. Da werden sowieso die Schubkräfte durchgeleitet; da können sie auch die Auftriebskräfte der Fläche, die als Zug über die Streben kommen, aufnehmen.
In den Bildern weiter oben waren ja w-förmige Holzleisten zu sehen, die ich lose zwischen die Flächen gesteckt hatte. Bei der Gelegenheit kann man gleich die Punkte knapp über der Fläche markieren, wo die Leisten die N-Strebe treffen. Hier wird nun im passenden Winkel je ein 2,4-2,5mm ( ) Loch gebohrt:
Anschliessend werden die M3-Gewinde geschnitten:
Die Gewinde schneiden sich am Besten, wenn die Gondel samt Oberflügel auf dem Kopf steht.
Die Gewindegänge wieder mit dünnflüssigem Sekundenkleber härten, trocknen lassen und nachschneiden.
Man sollte darauf achten, keines der Kabel in den Streben zu verletzen. Es geht mitunter eng zu, aber es geht:
<img src="http://www.rc-wasserflieger.at/fotos/IMG8764Netz.jpg" width=950>
Ösenschrauben rein, und Anprobieren sind die nächsten Schritte. Eventuell muss man etwas Holz an der Sperrholz-wurzelrippe wegfeilen, damit alles sauber passt (die Streben müssen ja im richtigen Winkel und richtiger Höhe sitzen, damit die Kohlestifte durchpassen).
Nun zu den Streben: wir brauchen 16 solche Laschen:
Die Streben werden sauber in der Länge ausgemessen; ich nehme dafür eine Balsaleiste, die grob die richtige Länge hat, und markiere den Abstand Schraubenloch-Schraubenloch. Die Laschen gucken so weit aus der Holzstrebe, dass der Schraubenkopf gerade am Holz frei geht.
In die Holzstrebe wird ein Schlitz eingesägt, auf einer Seite die Lasche eingeklebt, mit der Öse verschraubt, und das andere Ende feinangepasst:
Von der Seite (hier sieht man auch schön den Kohlestift links von dem Steckungsrohr):
Von vorne:
Das andere Ende an der oberen Fläche:
Alle Streben sitzen:
Für diese Arbeiten sollte man sich Zeit lassen: es gibt recht viele Ein- und auch Verstellmöglichkeiten. Man sollte die Streben genau abmessen, damit ein regelmäßiger Abstand zu den angrenzenden Teilen entsteht; Unregelmäßigkeiten fallen hier schnell auf.
Warum ich auf die Ösenschrauben setze? Man kann damit V-Form und Einstellwinkel sowie in Grenzen die Verwindung der Flächen einstellen, also die Flugeigenschaften beeinflussen. Wenn alle Einstellungen stimmen, können die Ösenschrauben mit einem Tropfen Sekundenkleber gesichert werden, und nichts verstellt sich mehr ungewollt.
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
ich würde gerne weiter macen mit dem Bericht, aber mein Rechner hat gestern die weiße Fahne gehisst. Das heißt ich habe keinen Zugriff auf die Bilder und die Zeichnungen. Drückt die Daumen dass die Platte heil geblieben ist...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
...ach du Sch... :wall:
Ganz fest die Daumen drück ich :
Gruß
Herbert
Hallo Herbert,
wir werden sehen. Heute haben sie als Primär-störenfried den Grafikkarten-lüfter getauscht. Der fiel aus und ließ die Karte überhitzen. Ob der Rest noch heile ist werden sie morgen versuchen rauszufinden...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Oh weh, was muß ich da lesen? 8o
Eine kaputte Grafikkarte ist zwar alles andere als toll, läßt aber andererseits den Umkehrschluß zu, daß die Festplatte mit hoher Wahrscheinlichkeit heil geblieben ist - also alle Daten gerettet! :
Gruß
Johann
Hi,
geht wieder alles. Nun muss ich nur einiges aufholen. Ich denke gegen Ende der Woche geht es weiter.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
... wenn die Festplatte heil geblieben ist, kannste ja garnicht so tolle Umlenkhebel bauen...
Grüsse
Dirk
Hi Dirk,
na ja, dann lass ich mir was Neues einfallen. Das wird hier vielleicht auch noch nötig, aber davon später mehr.
Was uns für das Verkleben der Streben/Gondel-einheit noch fehlt, sind die Spanndrähte, die die Streben auskreuzen. Diese haben hier mehr dekorativen Zweck; die Holzstreben sind sehr fest und durch die W-förmigen äusseren Streben bewegt sich seitlich eigentlich nichts. Also muss hier nix ge- oder verspannt werden. Es reicht also, beim Verharzen der Streben mit Gondel und Rumpf passend gebogene Stahldraht-stückchen mit zu verkleben.
Dies sieht dann so aus:
So, nun können die unteren Flächen zwecks genauer Ausrichtung der oberen angesteckt und alles verhar... moment, es fehlt doch noch was! Es ist leichter, jetzt die Servo-steckverbindung einzubauen, da die Mittelsektion des Rumpfes danach recht voll ist.
Ich habe mich für Multiplex grün entschieden; die "übrigen" Kontakte wurden zwecks Redundanz parallel beschaltet.
Die Buchse sitzt bündig in der Anschlussrippe am Rumpf:
Das Gegenstück im Flügel bekommt später ein Balsabrettchen, das Übermaß hat und nach Anpassen und Stecken der Verbindung mit der Wurzelrippe verklebt wird. So hat man eine hundertpro passende Verbindung.
So, nun wird aber alles zusammen gebaut, die Streben mit der in den Taschen angerauhten Gondel verschraubt und verharzt (Überschuss mit Aceton-feuchtem Lappen abwischen); ich habe mit Baumwollflocken angedicktes Laminierharz genommen. Dann wird diese Einheit mit der oberen Fläche verschraubt; auch die äusseren Streben kann man schon montieren, da sie ja an den N-Streben und nicht am Rumpf sitzen. Diese Einheit wird, nachdem die Strebenfüsschen mit eingedicktem Harz bestrichen wurden, auf den Rumpf gesetzt und die Kohlestifte zur Fixierung und Lastaufnahme quer durch den Rumpf von einer Strebe zur anderen geschoben. Die unteren Flächen anstecken, aber nicht ganz an den Rumpf drücken; die Gefahr, dass sie mit kleben bleiben ist recht groß. Nun die obere Fläche nach den unteren ausrichten. Man sollte dies schon vorab mal trocken geübt haben; unter Umständen muss das eine oder andere Kohlestift-loch nachgefeilt werden.
So, wieder ein Stück geschafft. Zurücklehnen und genießen
Gruß,
Kuni
So, es geht mal wieder weiter.
Bevor wir die untere Fläche fertig machen können, fehlen noch die Stützschwimmer. Erst wollte mir so recht keine nachbausichere Lösung einfallen, von wegen Anstellwinkel, Streben und so weiter. Die Lösung von Kyosho an deren Macchi (Schablone) gefiel mir gar nicht. Ich wollte einen definierten Sitz, am besten integral.
So sieht meine Lösung aus:
Der Sperrholz-kiel sitzt mittig im Schwimmer, bekommt drei Spanten:
... und Seitenteile aus 2,5mm Balsa:
... die mit dem Rest verklebt werden:
Die Streben am Mittelteil greifen direkt in die Rohrholme:
So sieht das ganze (Boden mit 1,5mm Balsa beplankt) am Flügel aus:
Die Deckel-Balsabretter. Bevor diese aufgeklebt werden, wird alles (auch diese Brettchen) einmal mit Porenfüller gestrichen:
Da wo die Holzleisten in die Schwimmer gehen (die losen oben in den Bildern) werden Holzklötzchen innen oben an die Schwimmerseiten geklebt. Dort werden später die kleinen diagonalen Stützstreben eingeklebt.
Deckel zu:
So, und jetzt die Serien-lösung:
Der Molly hat sich gleich dran gesetzt und gezeichnet und gelasert. Find ich richtig gelungen...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Andreas:
Hallo Kuni , also ich muss schon sagen, echt spitze was Du/Ihr da so macht. : Ich verfolge faßt täglich Deinen Baufortschritt und bin schon schwer beeindruckt von der Detail verliebtheit. Ich kann mir da schon ein Urteil erlauben, nach 40 Jahre Schiffsmodellbau. Ich bin weiterhin als stiller Beobachter dabei und bin schon mal gespannt ,wie das Gerät sich später mal in der Luft verhält. Der Flieger hat ja schon ein sehr markantes Design . Ich drück euch die Daumen und macht weiter so.
Gruß Andreas
Hi Andreas,
danke für die Blumen
Ich bin auch gespannt wie sie fliegt; die Rechnungen sagen ja ein recht harmloses Flug- und Abrissverhalten vorraus. Mal sehen ob sich das in der Praxis bestätigt. Wobei FLZ-Vortex noch nie sehr weit neben der Wahrheit gelegen hat...
Ich hab noch ein paar Bilder vom Vorserienstand des Rumpfes, die ich euch nicht vorenthalten möchte, da doch ein paar Details anders sind:
Es gibt neben dem Kiel auch eine Bodenplatte, passend gelasert, die auf das Baubrett geklebt wird (hier mit Doppelklebeband). So wird sichergestellt, dass alles gerade und rechtwinklig aufbaut:
Mit gestellten Spanten:
Dann hat sich Molly entschieden, ein sehr aufwändig gelasertes Sperrholzteil zur kombinierten Servo- und Akkubefestigung zu integrieren, das mit den Spanten verzapft und dem Rumpf noch mehr Stabilität verleiht:
Eingebaut sieh das dann so aus:
Ob wir die gelaserte Sperrholz-kimmleiste übernehmen, ist noch nicht endgültig entschieden. Sperrholz bringt an dieser Stelle weniger Stabilität als die 3x3 Kiefernleiste, hat aber auch keine Eigenspannung...
Ihr seht, die Entwicklung geht vorran. Es werden zu Saisonstart 3 Modelle gleichzeitig auf Herz und Nieren getestet werden. Der Martin konnte es nicht erwarten und macht im eisfrei gemachten Gartenteich schon Schwimmversuche!
Gruß,
Kuni
Hi,
weiter geht's mit den Tragflächen. Bevor diese bespannt werden können, müssen noch diverse Klötzchen und Auflagen für die Bespannung verbaut werden.
Fangen wir mit der oberen Fläche an, und hier mit den Bespannungsauflagen rund um die Augenschrauben:
diese bestehen aus 3mm Balsa-vierecken, die an den Ecken etwas beschnitten werden, damit es nicht gar so klobig aussieht. 3mm deshalb, damit man hinterher alles ins Profil schleifen kann, und keine unschönen Kanten unter der Bespannung sind.
So werden sie angesetzt:
An der unteren Fläche/Oberseite sieht man schön, dass das Balsa nicht zu dünn sein muss:
Desweiteren ist schön die Gestängeführung vom Servo zum Querruder zu sehen. Ich habe den Hebel etwas kürzer gemacht als ursprünglich vorgesehen; durch die Wahl eines anderen Servos passten die Lochabstände nicht wie in der Zeichnung, so dass das Gestänge etwas gebogen wurde. Macht aber nichts, alles funktioniert toll!
Die Unterseite:
Man sieht gut den nur unwesentlich breiteren Gestängespalt. Die Bespannung wird über diesem Spalt nur einfach eingeschnitten, nicht entfernt. So entsteht eine Art Lippdichtung, die sich recht gut um das Gestänge legt und wirklich so gut wie kein Wasser einlässt. Zudem liegen die Gestänge im "Windschatten" der Schwimmer, die den Bereich gegen Spritzwasser abschotten.
2 Ganzrippen nach innen von der Servorippe müssen noch zwei Klötzchen für die Diagonalstreben eingeklebt werden; leider habe ich davon kein "Nackt"-bild. Mach ich an der anderen Fläche...
Gruß,
Kuni
Hi,
bin gerade dabei, die Teile von oben in die andere Fläche einzubauen. Bilder hab ich davon erstmal nicht gemacht, da nicht viel neues zu sehen ist.
Richtung Wochenende wird dann bespannt...
Gruß,
Kuni
Hi alle,
so, Bespannen war angesagt.
Ein jeder hat ja so seine Lieblingsmethode; man kann Folie, Oratex bzw. ähnliche Gewebe nehmen, oder klassisch mit Papier bespannen.
Eine jede Methode hat Vor- und Nachteile: Folie ist leicht und resistent gegen Piekser, ist jedoch deutlich zu glatt für diesen Vogel; das sieht nach Spielzeug aus.
Gewebe ist sehr schwer, ansonsten jedoch gut zu bearbeiten und seeeeehr robust. Ausserdem lässt es sich gut lackieren.
Papier ist der Klassiker. Es verleiht der Fläche sehr viel Stabilität, ist jedoch anfällig gegen Piekser von Schraubendrehern, Gras bzw. Schilfhalmen usw. Lackieren ist kein Ding, da es ja mit Spannlack wasserfest gemacht wird. Jeder Kunstharzlack wird also drauf halten. Ein Nachteil hat die Papierbespannung noch: es stinkt gewaltig, und man muss aufpassen dass man dabei nicht zum Schnüffler mutiert!
Ich habe es (mal wieder) etwas anders gemacht, weil ich die Vorteile aller Methoden kombinieren wollte: Bespannvlies!
Mir ist nur noch eine Bezugsquelle bekannt, und das ist die Firma Aeroplan Einfach anrufen.
Eine Verarbeitungsanleitung liegt jeder Rolle bei.
Der Vorteil dieses Vlieses: es lässt sich per Föhn spannen, man läuft also weniger Gefahr es unbeabsichtigt zu verziehen. Mit Spannlack behandelt wird es sehr fest, ähnlich wie Japanpapier. Hinzu kommt, dass der typische Abrutscher des Schraubenziehers nicht zwangsweise ein Loch hinterlässt, sondern eher eine Delle, die sich wieder herausföhnen lässt. Cooles Zeug also. Nur stinkt es beim Bespannen ebenso nach Aceton und Nitro...
Okay, fangen wir mit was leichtem an, dem Seitenruder:
Alle Holzteile werden verschliffen, mit Porenfüller behandelt (auch die innen liegenden und nicht mit der Bespannung in Kontakt kommenden Teile), und nochmals fein verschliffen. Dann kommt auf die mit der Bespannung zu verbindenden Teile nochmals ein Porenfülleranstrich (Rippen, Nasen- und Endleiste oben und unten). Gut trocknen lassen. Dann wird das Vlies grob zugeschnitten. Denkt an den Schnitt für die Ruderhörner...
Auflegen, gut glatt ziehen; es spannt nicht so sehr, dass man große Falten glatt bekäme.
Nun werden die Ecken geheftet, und zwar mit... Verdünnung! Die löst den Porenfüller wieder an, so dass der das Vlies mit dem Untergrund verklebt. So werden nach und nach alle Kanten behandelt. Danach ist die andere Seite dran. Hier darf man beim Verkleben von Vlies mit Vlies Spannlack nehmen, aber nicht zu großflächig; an den Stellen wo Lack drauf ist spannt der Föhn nicht mehr so gut.
Danach werden beide Seiten geföhnt: alles sollte sich gleichmäßig straffen. Blasenbildung wie bei Folie gibt es übrigens nicht, da das Vlies jetzt noch nicht luftdicht ist.
Danach wird lackiert: ich habe 2 Spannlack- und 2 Zaponlack-anstriche getätigt. Beim dritten Anstrich gab es noch winzige Tropfen auf der Innenseite; beim vierten nicht mehr. Dazu kommt ja später noch die Farbe.
Fertig sieht das dann so aus:
Die Höhenflosse:
Eine Seite ist schon, die andere muss noch bespannt werden (die erste Seite ist noch nicht gestrafft).
Das Vlies kann um Kanten herumgelegt werden, wenn genug Klebefläche vorhanden ist; unter 3mm sollten es nicht sein. An den sehr scharf geschliffenen Endleisten habe ich mir das Umlegen geschenkt; das sähe nie im Leben sauber aus. Ein paar Pinselstriche mit Spann- oder Zaponlack verkleben hier das Vlies dauerhaft mit dem Holz und dichten dieses gleichzeitig gut gegen das Wasser ab.
So sieht das Ergebnis eines Nachmittages Föhnen, Legen und verdampfter Gehirnzellen (neee, immer ordentlich lüften, sonst wird einem schwummerig!) aus:
Die Spannung ist nach den Anstrichen trommelfellartig; besser als Oratex (leichter sowieso) und fester als Folie, da das Vlies zur Torsionsfestigkeit erheblich beiträgt.
Demnächst geht es weiter mit den Flächen...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
..Spannfix Immun, fast eine Ersatzdroge ..
Gruß
Herbert
Hi,
Herbert,
ich habe mich viele Jahre davor gescheut, mit Papier/Vlies zu arbeiten, weil ich von früher noch im Kopf hatte, wie schlecht sich dieses um 3-dimensional gewölbte Flächen legen ließ. Aber seit der Curtiss sieht das wieder ganz anders aus: man kann im Vergleich zu 25er Glas viel Gewicht sparen, weil Papier/Vlies von Haus aus glatt ist und nicht so viel Füller braucht.
Bevor wir die Flächen zu machen, hab ich noch ein paar Bilder von den Taschen geschossen, in die die Schwimmerstreben eingesteckt werden. Ich denke die erklären es gut genug...
Auf diese Art und Weise haben die Streben einen definierten Sitz; sie werden später mit Harz oder Uhu Endfest verklebt. Die Balsaklötzchen 2 Rippen weiter innen für die Diagonalstreben sind auch gut zu erkennen...
So, nun zum eigentlichen Bespannen der Flächen. Wir grundieren diese wieder wie schon bei den Leitwerken beschrieben 2x mit Porenfüller und schleifen dazwischen ganz leicht mit feinem Papier.
Dann wird das Vlies aufgelegt:
...und überall geheftet:
(die Bilder zeigen die obere Fläche).
Die Löcher für die Augenschrauben werden mit einem dünnen Draht, den man glühend macht, freigeschmolzen:
Ich nehme dafür 1mm Drähte; diese sind schnell erwärmt, halten aber genug Hitze um 2 Löcher auf einmal freischmelzen zu können.
Danach wird die Fläche auf die Streben gesetzt, ausgerichtet, die Winkel gemessen (danke Alex für die EWD-Waage), und das Vlies gestrafft:
Ich habe sie in diesem Zustand lackiert, um Verzügen vorzubeugen. Ob das wirklich nötig ist weiß ich aber nicht. Normalerweise sollte man sie auch abgenommen lackieren können.
Wie auch bei den Leitwerken werden die Überlappungen des Vlieses (Ober- auf Unterseite) mit Spannlack geklebt. Etwas Obacht muss man walten lassen an den Randbögen; Einschneiden und Überlappen sowie (vorsichtiges!) Ziehen hilft hier größere Falten zu vermeiden. Kleine Fältchen, sofern sie auf dem Holz liegen, lassen sich vorsichtig wegschleifen, wenn auch nicht so gut wie bei Papier.
Morgen geht es mit den unteren Flächen weiter.
Tschüss
Kuni
Hi,
weiter geht's:
ich schenke es mir mal, wieder Bilder vom Bespannvorgang zu zeigen; es weiß mittlerweile wohl jeder was ich meine. Den Rest, nämlich den Umgang mit dem Material, muss jeder selbst ausprobieren...
Ein paar Detailaufnahmen der unteren Fläche möchte ich euch jedoch nicht vorenthalten.
Die Backbord-fläche:
Man erkennt bei den beiden Streben-ansätzen die Servobucht.
Hier ein Detail des offenen Abteils:
Ein anderer Winkel:
Auf diese Weise kann man leicht die Stahldrähte vom Servo zum Ruderhorn justieren. Hinterher kommt ein Stückchen Vlies drüber, und alles ist dicht. Eventuelle Reperaturen am Servo kann man auch durchführen; die "Luke" ist groß genug, um das Servo wechseln zu können.
Hier ist alles zu:
Die Querruder habe ich am Stück "eingewickelt", sonst hat man mehr mit Schneiden zu tun als mit dem Rest.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Sag mal Kuni,
beim zusammenbauen, muß man nur die 4 Flächen anstecken oder?
Gruß
Herbert
Re: Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Aaaaalso, es geht so:
als erstes wird die obere Fläche auf die oberen N-streben gesetzt und verschraubt. Danach klappt man die inneren langen Streben nach oben/aussen und steckt M3-Schrauben durch. Diese Streben bleiben am Rumpf angeschlagen und werden beim Transport (abgenommene Flächen) per Gummi oben zusammengehalten.
Die unteren Flächen werden angesteckt, und deren lange Streben (die an den unteren Flächen verbleiben) nach oben geklappt. Nun können die jeweils zusammen gehörenden Streben mit je einer M3-Schraube mit den Ösen verschraubt werden. Feddich. Das ganze dauert etwa 2 Minuten (habs mehrfach probiert).
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
OK, hab am Grundlsee die Stoppuhr dabei... :
Hallo Herbert,
na, komm Du nur. Und bring reichlich Bier mit
So, es war ja hier einige Tage recht still, auch wenn die Hits weiter gestiegen sind. Das lässt ja hoffen, dass bald einige von diesen Rennern zu sehen sein werden.
Der Grund warum ich nichts gepostet hatte: es galt einige Problemstellen zu beackern. Erstens: die Farbwahl. Zum Original wird nur gesagt, dass der Rumpf wahrscheinlich rot gewesen sei. Noch 1919 hatten die Savoia-Flugboote Sperrholzpeplankung, die mehr gebeizt und klarlackiert wurde (man sieht auf scharfen Photos -<sehr rar aus dieser Zeit- die typischen Knötchen und Ast"löcher" im Sperrholz. Ich habe nun einige Versuche gefahren, dies auf das Modell zu übertragen:
Kurzum: das reine Beizen klappt wunderbar; die Struktur des Balsa lässt sich toll hervorheben. Allerdings habe ich es nicht hinbekommen, den weißlichen Schleier des Papiers oder auch des Vlieses wegzubekommen, der den Effekt wieder zunichte machte. Nach 3 Tagen Probieren hab ich es aufgegeben. Ich werde das Modell nach dem Bespannen herkömmlich opak lackieren.
Also wird der Rumpf herkömmlich mit Vlies bespannt (angefangen hab ich am SLW):
Wichtig ist hier aufgrnd der Beule, das Vlies auf dieser festzulackieren. Sonst spannt es sich beim Föhnen und es entsteht eine hohle Stelle an der es nicht mehr auf das Holz zu bekommen ist.
Optimal gestrafft sieht es dann so aus:
So wird es nun mehrmals mit Spann- und Zaponlack gestrichen.
Warum ich hinten anfange? Ich will am Wochenende das HLW silbern lackieren und nächste Woche verkleben. Also muss dieser Bereich, an den man nach Anbau der Streben erst recht nicht mehr rankommt, fertig lackiert sein, sonst gibt es aufwändige Abklebearbeiten.
Ein anderer Punkt auf der Liste: wohin mit der Antenne. Martin und ich haben das lange diskutiert. Letztendlich bietet sich der Höhenruder-Bowdenzug an, da er lang genug ist und auch ein gutes Stück nahezu senkrecht verläuft. Gut, die 2G4-Flieger haben das Problem nicht, aber wir (Martin, Alex, Thilo und ich) haben dafür bald das 35Mhz-Band ganz für uns alleine:bae:
Da aber der Metall-Gabelkopf mit dem Metall-Ruderhebel zusammen sicher zu Knackstörungen führen würde, war ein Umbau nötig. Einen Kunststoff-Gabelkopf wollte ich nicht einbauen; hier an dieser wichtigen Stelle will ich Sicherheit. Also musste der Hebel umgebaut werden:
Das Gewinde der beiden gekürzten Schräublein ist direkt ins GFK geschnitten. Diese Teile werden dann final mit Uhu-Endfest zusammengesetzt und sollten bis in alle Ewigkeit halten. Und: Knackimpulse ade'.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Andreas:
Hallo Kuni, zu dem Problem mit dem weißen Farbschleier: Wie wäre es denn wenn Du die Beize mit dem Spannlack vermischt??--- ?( Ist halt nur so eine Idee, hab´s selber auch noch nicht probiert. Aber manchmal ist das einfachste auch das beste. Bis dann, Gruss Andreas.
Hi ANdreas,
das war eine der Optionen: die beiden linken Holzproben sind auf diese Art gemacht worden. Leider verschwindet so die Maserung völlig. Der Schleier allerdings auch...
Ich lass mir nun ein schönes Rot mischen und spritze dann den klassisch mit Vlies beschichteten Rumpf. Knallrot wirkt hier irgendwie nicht, im Gegensatz zu den späteren italienischen Rennern. Es wird in Richtung Rostrot gehen; schön matt, da das Original auch nicht speckig geglänzt hat.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
OK Kuni,
nehm eine Kiste Gösser mit, steirisches Bier, mmhhh!!!
Zur Farbe: und wenn du das ganze so lasieren würdest, wie man vor 60 Jahren den Wandschrank wieder auf Vorderman gebracht hat?
Gruß
Herbert
Hi,
Herbert: Deal! Freu mich schon...
Ja, ich kenn auch die Bierlasur-techniken, aber sich da reinzuarbeiten, bis das Ergebnis akzeptabel ist, würde den Rahmen echt sprengen. Immerhin ist das der Proto, und vielleicht gibt es noch viel zu ändern...
Anyway, ich hab Farbe bestellt: Tomatenrot (RAL 3013). Eine Dose Spray und etwas zum Pinseln.
Das HLW ist silbern gespritzt worden. Bilder davon gibt es demnächst...
Gruß,
Kuni
Hi,
ich bin farbentechnisch immer noch am Basteln, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Deshalb gibt es heute Bilder von einer anderen Baustelle: den Rumpfseiten und der Bugdeckel-sektion!
Vorweg: ich habe erst den Deckel gebaut und dann die Rumpfseiten beplankt. Im Nachhinein würde ich es anders machen (und so werde ich auch die Bilder zeigen, also nicht wundern).
Ich hatte ja 130cm x20cm große Balsabretter bestellt. Diese galt es nun anzupassen, zuerst im Bereich der Flächenwurzel:
Das Brett ist noch etwas zu hoch, um sauber an die Rumpfseiten angepasst zu werden, also machen wir es etwas schmaler:
Wie gesagt, nicht am Balsadeckel stören, es ist besser ihn im Nachhinein aufzubauen...
Dann zeichnen wir von der anderen Seite die Kontur auf das Brett:
...und schneiden es passig:
Danach wird geklebt:
Zur Vorgehensweise: mit Kleber bestrichen wurden nur die 3 Spanten im Bereich der Wurzelrippe, sonst nur die oberen und unteren Stringer. Alles andere kann nach dem Abnehmen vom Baubrett geklebt werden! Jetzt kommt man sowieso nicht richtig ran (spätestens bei der zweiten Seite kann man nicht mehr "durch den Rumpf kleben").
Als Kleber wurde hier der schäumende genommen. Das Ganze darf jetzt wieder 24h trocknen, dann geht es genauso an die andere Seite.
Gruß,
Kuni
Hi,
und weiter geht's:
die Klammern sind abgenommen, und alles sitzt wo es soll. Im vorderen Bereich hatte ich dort, wo schon der Balsa-deckel aufgebaut wurde, keinen Kleber aufgebracht. Dies wurde nun verklebt:
Man lässt am Spant lang runter einen Tropfen Sekundenkleber rinnen und drückt sofort danach das Beplankungsholz an. Das macht man mit allen Spanten und danach entlang der Oberkante:
(Man sieht die Kleberpunkte). Gut zu sehen: um das Holz um/auf den Deckel biegen zu können (was erforderlich war, um eine genügend große Auflagefläche zu schaffen), musste es gewässert werden. Dadurch ließ es sich mit vorsichtigem Drücken, Legen und Ziehen und Einsatz von Sekundenkleber schön anlegen:
Jedoch besteht selbst mit viel Hobeln und Schleifen die Gefahr, dass entweder die Kante unsauber wird, oder man im Bereich der größten Biegung das Material zu sehr schwächt. Deshalb bitte nicht so nachmachen, sondern die Seitenbeplankung mit der Kiefernleiste verkleben und danach den Deckel aufbauen!
So sieht die Seite fertig aus:
Ein Verzug durch das einseitige Aufbringen der Beplankung ist übrigens nicht feststellbar: alle relevanten Teile sind immer noch in Flucht zu einander.
Genauso machen wir nun die andere Seite zu:
Weitere Bilder spare ich mir hier, da es wirklich genauso abläuft wie im vorigen Post.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hi Kuni,
wenn du so weiter machst, hast du dir das Bier redlich verdient.. : :
Gruß
Herbert
Hallo Herbert, dabei lege ich gerade erst los
Weiter gehts mit dem Deck zwischen den Streben. Hier sollte sehr genau gearbeitet werden, denn durch die Spanndrähte und Streben geht es teils recht eng zu. Das Deck muss ausserdem dicht werden, sonst gammelt das Holz früher oder später.
Kleber: auch hier das PU-Schaumzeugs.
Los gehts:
Anpassen des ersten Halbbrettchens (wegen der sphärischen Krümmung und der beidseitigen Begrenzung durch die Streben geht es nicht anders)...
So richtig ... interessant wird es beim Anpassen der zweiten Hälfte. Aber ein schmaler Balsastreifen kann eine Spalte schön füllen, ohne dass es auffällt (ich habe mal mit Absicht einen deutlich andersfarbigen genommen, um es zu zeigen, kommt aber erst nach dem Grundieren raus):
In der Mitte wurde der Balsastreifen mit Sekundenkleber geklebt; das gibt nicht so eine Sauerei -vor allem an den Fingern!- und dringt besser durch das Material.
So, alles schön trocknen lassen und danach eventuelle Ritzen mit Balsaspänen und Kleber verschliessen.
Anfang nächster Woche geht es weiter.
Schönes Wochenende,
Kuni
Hi,
so, weiter gehts!
Heute beginnen wir das vordere, deutlich gerundete Deck aufzubauen.
Dem Bausatz werden Spanten beiliegen, mit deren Hilfe man mit Balsastreifen (wie ich es üblicherweise mache) das Deck zuplanken kann. Der Martin hat das so gemacht:
Ich bin diesmal einen etwas anderen Weg gegangen, der vielleicht für einige Nachbau-willige einfacher zu handeln ist: ich habe aus recht dicken (8mm) weichen Balsabrettern breite (~30mm) Leisten geschnitten, und diese schichtweise auf dem Rumpf verklebt:
Wo das Brett der seitlichen Rundung nicht folgen kann, wird geschäftet, wie im Bild zu erkennen.
Hier sieht man, dass die 3. Schicht immer noch nicht eingezogen ist, sich zur Mitte hin aber langsam schließt.
Ein Bild von der Seite:
Der Rumpf hält die Spannung in der Tat aus, ohne sich zu verziehen. Bedingung ist, dass er noch auf der Helling sitzt!
Das letzte Brett könnte man nun am Stück aufbringen; ich habe es nochmal in der Mitte geteilt; es biegt sich so besser. Zwischen den einzelnen Schichten lohnt es sich, mit dem Lineal (quer über die Schichten gelegt) zu kontrollieren ob der Holzstapel innen einfällt. Dann kann man ein paar Mal mit dem Schleifklotz drüberfahren bis alles wieder gerade ist. Und: es sollten (auch innen drin zwischen den Schichten) keine Lücken bleiben. Besser man füllt alle Ritzen mit Holzspänen auf. Hobelt man später so einen Hohlraum frei, ist es viel mühseliger diesen wieder zu verschliessen.
Hier erfolgt der erste grobe Anpassung an das hintere Deck mit dem Messer:
Danach wird mit Messer, Hobel und Schleiflatte das runde Deck herausgearbeitet. Dabei wird mittels Schablonen die Kontur überprüft:
Hier kann an den Seiten noch etwas weg.
Als Kleber wurde diesmal Sekundenkleber genommen, da es sich als leichter erwies, die kurze Zeit über mit den Fingern zu pressen als erst Klammern und Zwingen anzusetzen.
Gruß,
Kuni
Halli-hallo,
es geht weiter.
Da wir gestern alles grob gehobelt haben, können wir gleich loslegen mit Schleifen. Das sieht nach gefühlt 1 Tonne Staub dann etwa so aus:
Die Anschlussrippen bekommen nun auch ihre Füllstücken:
Der Cockpit-bereich wird markiert:
Es war mir wichtig, das jetzt zu tun, wo noch alles am Stück ist. Später, nach dem Aussägen der Akku-luke könnte es vielleicht schief geraten...
Ach ja, ich habe mir für das Ausschneiden (besser -sägen) der Luke 2 Schablonen gemacht:
Ist alles mit einem normalen A-4-Drucker ausgedruckt und auf Wellpappe geklebt. Muss nur einen Schnitt halten (und tut es auch!). Die Schablonen werden Teil des Planes sein.
Gruß,
Kuni
Hi,
na, hat jemand das Eisensägeblatt auf dem letzten Photo gesehen?
So sieht das aus einer anderen Perspektive aus:
Gesägt wird bis an den waagerechten Anschlag runter.
Vorne:
Den waagerechten Schnitt macht man am besten mit dem Cuttermesser:
Und aufklappen:
Man sieht dass die Spanten bzw. Kiefernleisten ganz genau getroffen wurden; der bugwärtige Spant ist um etwa 2mm verdreht, deshalb läuft hier der Schnitt scheinbar etwas "schief" aus. Das kann mit der Helling wie sie der Serie beiliegen wird dann nicht mehr passieren.
Vorraussetzung ist allerdings, dass die Schablonen mit dem Strich genau an der Wurzelrippe anstoßen.
Der Cockpit-ausschnitt, grob ausgedremelt:
Der designierte Pilot darf auch schonmal Platz nehmen. Nicht dass nachher die Schultern nicht reinpassen...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Nein Kuni, ein blonder Italiener, das geht nicht
Sag mal, hast du frei weil du immeramTag postest?
Gruße
Herbert
Hallo Herbert,
hm, Haare umfärben geht gerade so noch.
Ich hab nicht "frei" im üblichen Sinne, ich bin wegen meinem Jüngsten zu Hause; der ist krank.
Ab morgen ist der Spuk dann wieder vorbei...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Na ich bin gespannt wenn ich das Ding am Grundlsee sehe.
Der Pilot musste ja Angst heben dass ihm der Motor am Kopf fällt..
Herbert
Alter Skeptiker!
Den Motor so zu montieren war damals Usus; die die ihn im Rumpf einbauen und per Getriebe hoch zur Luftschraube wollten, das waren die Spinner.
Heute gibt es nicht viel zu zeigen; ich habe die Vorder- und Rückseiten des Deckels sowie des Ausschnittes verstärkt, damit die Kanten nicht ausfransen. Dazu hab ich 0,4mm Sperrholz genommen:
Durch die Sägeschnitte passen 2 Lagen Sperrholz saugend rein. Man kann prima die Kontur abnehmen, mit etwas Übermaß mit der Schere ausschneiden, verkleben und anschliessend verschleifen.
Dann noch die Befestigung des Deckels: entgegen ersten Überlegungen (Schraube und Dübel) hab ich mich für Magnete entschieden. Vorne wird der Deckel von einem Stift (4mm Kohle) gehalten. Dieser wurde Pi Mal Daumen eingesetzt, das korrespondierende Loch absichtlich etwas zu tief gebohrt und anschliessend per Feile auf die richtige Höhe gebracht.
Seitlich hinten halten je 2 Manete rechts und links das ganze bombenfest (fast schon zu fest):
Dazu wurde seitlich je eine Balsaleiste eingesetzt, in der ein Ausschnitt für den Magnet vorbereitet wurde.
Die Magnete stammen aus meinem Fundus, und haben die Maße 7,5x7x2,5. Es sind Reste vom Motorenbau. 7x5 reicht sicher dicke aus...
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
heute wird endlich das HLW verklebt. Dieses wurde vorher silbern gespritzt, der Rumpf in Tomatenrot. Diese Stelle ist nämlich später nur sehr schwer zu erreichen (erst recht wenn die Streben dran sind), was das Abkleben zum Lackieren nicht eben einfacher macht...
Zum sauberen Ausrichten gibt es ja tolle Schablonen, die den Akt erleichtern:
So ist das HLW im Anstellwinkel sowie in der Rechtwinkligkeit zwangsweise ausgerichtet. Die Ausrichtung zur Längsachse muss man allerdings einmessen.
Das HLW wird folgendermaßen reingefummelt: zuerst die Flosse durch den oberen Ausschnitt des SLW, den Höhenruder-hebel dahinter, Gabelkopf einhängen. Dies ist etwas fummelig, da seitlich und nach oben nicht viel Platz ist.
Nun werden die beiden Ruderblätter aufgesteckt (vorher in die Löcher für den HR-Hebel-draht Uhu-Endfest) und die Vliesscharniere mit dünnflüssigem Sekundenkleber befestigt.
Ist die alles wie es sein soll, streicht man UHU-Endfest auf den HLW-Sitz im SLW (Vorsicht: keinen Kleber auf den Lack!), richtet alles sauber aus und beschwert das HLW etwas. Das sieht dann so aus:
Bitte darauf achten dass kein Harz den Gabelkopf festsetzt. Ist bei mir so gewesen und hat zu einigen Kraftausdrücken und hektischen Minuten geführt. Am besten prüft man alles, bevor das Harz steinhart ist.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Oha, endlich kommt Farbe ins Spiel! 8)
Die Kombination sieht gut aus :, machst du die Tragflächen auch silber?
Gruß
Johann
als erstes wird die obere Fläche auf die oberen N-streben gesetzt und verschraubt. Danach klappt man die inneren langen Streben nach oben/aussen und steckt M3-Schrauben durch. Diese Streben bleiben am Rumpf angeschlagen und werden beim Transport (abgenommene Flächen) per Gummi oben zusammengehalten.
Die unteren Flächen werden angesteckt, und deren lange Streben (die an den unteren Flächen verbleiben) nach oben geklappt. Nun können die jeweils zusammen gehörenden Streben mit je einer M3-Schraube mit den Ösen verschraubt werden. Feddich. Das ganze dauert etwa 2 Minuten (habs mehrfach probiert).
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
OK, hab am Grundlsee die Stoppuhr dabei... :
Hallo Herbert,
na, komm Du nur. Und bring reichlich Bier mit
So, es war ja hier einige Tage recht still, auch wenn die Hits weiter gestiegen sind. Das lässt ja hoffen, dass bald einige von diesen Rennern zu sehen sein werden.
Der Grund warum ich nichts gepostet hatte: es galt einige Problemstellen zu beackern. Erstens: die Farbwahl. Zum Original wird nur gesagt, dass der Rumpf wahrscheinlich rot gewesen sei. Noch 1919 hatten die Savoia-Flugboote Sperrholzpeplankung, die mehr gebeizt und klarlackiert wurde (man sieht auf scharfen Photos -<sehr rar aus dieser Zeit- die typischen Knötchen und Ast"löcher" im Sperrholz. Ich habe nun einige Versuche gefahren, dies auf das Modell zu übertragen:
Kurzum: das reine Beizen klappt wunderbar; die Struktur des Balsa lässt sich toll hervorheben. Allerdings habe ich es nicht hinbekommen, den weißlichen Schleier des Papiers oder auch des Vlieses wegzubekommen, der den Effekt wieder zunichte machte. Nach 3 Tagen Probieren hab ich es aufgegeben. Ich werde das Modell nach dem Bespannen herkömmlich opak lackieren.
Also wird der Rumpf herkömmlich mit Vlies bespannt (angefangen hab ich am SLW):
Wichtig ist hier aufgrnd der Beule, das Vlies auf dieser festzulackieren. Sonst spannt es sich beim Föhnen und es entsteht eine hohle Stelle an der es nicht mehr auf das Holz zu bekommen ist.
Optimal gestrafft sieht es dann so aus:
So wird es nun mehrmals mit Spann- und Zaponlack gestrichen.
Warum ich hinten anfange? Ich will am Wochenende das HLW silbern lackieren und nächste Woche verkleben. Also muss dieser Bereich, an den man nach Anbau der Streben erst recht nicht mehr rankommt, fertig lackiert sein, sonst gibt es aufwändige Abklebearbeiten.
Ein anderer Punkt auf der Liste: wohin mit der Antenne. Martin und ich haben das lange diskutiert. Letztendlich bietet sich der Höhenruder-Bowdenzug an, da er lang genug ist und auch ein gutes Stück nahezu senkrecht verläuft. Gut, die 2G4-Flieger haben das Problem nicht, aber wir (Martin, Alex, Thilo und ich) haben dafür bald das 35Mhz-Band ganz für uns alleine:bae:
Da aber der Metall-Gabelkopf mit dem Metall-Ruderhebel zusammen sicher zu Knackstörungen führen würde, war ein Umbau nötig. Einen Kunststoff-Gabelkopf wollte ich nicht einbauen; hier an dieser wichtigen Stelle will ich Sicherheit. Also musste der Hebel umgebaut werden:
Das Gewinde der beiden gekürzten Schräublein ist direkt ins GFK geschnitten. Diese Teile werden dann final mit Uhu-Endfest zusammengesetzt und sollten bis in alle Ewigkeit halten. Und: Knackimpulse ade'.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Andreas:
Hallo Kuni, zu dem Problem mit dem weißen Farbschleier: Wie wäre es denn wenn Du die Beize mit dem Spannlack vermischt??--- ?( Ist halt nur so eine Idee, hab´s selber auch noch nicht probiert. Aber manchmal ist das einfachste auch das beste. Bis dann, Gruss Andreas.
Hi ANdreas,
das war eine der Optionen: die beiden linken Holzproben sind auf diese Art gemacht worden. Leider verschwindet so die Maserung völlig. Der Schleier allerdings auch...
Ich lass mir nun ein schönes Rot mischen und spritze dann den klassisch mit Vlies beschichteten Rumpf. Knallrot wirkt hier irgendwie nicht, im Gegensatz zu den späteren italienischen Rennern. Es wird in Richtung Rostrot gehen; schön matt, da das Original auch nicht speckig geglänzt hat.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
OK Kuni,
nehm eine Kiste Gösser mit, steirisches Bier, mmhhh!!!
Zur Farbe: und wenn du das ganze so lasieren würdest, wie man vor 60 Jahren den Wandschrank wieder auf Vorderman gebracht hat?
Gruß
Herbert
Hi,
Herbert: Deal! Freu mich schon...
Ja, ich kenn auch die Bierlasur-techniken, aber sich da reinzuarbeiten, bis das Ergebnis akzeptabel ist, würde den Rahmen echt sprengen. Immerhin ist das der Proto, und vielleicht gibt es noch viel zu ändern...
Anyway, ich hab Farbe bestellt: Tomatenrot (RAL 3013). Eine Dose Spray und etwas zum Pinseln.
Das HLW ist silbern gespritzt worden. Bilder davon gibt es demnächst...
Gruß,
Kuni
Hi,
ich bin farbentechnisch immer noch am Basteln, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Deshalb gibt es heute Bilder von einer anderen Baustelle: den Rumpfseiten und der Bugdeckel-sektion!
Vorweg: ich habe erst den Deckel gebaut und dann die Rumpfseiten beplankt. Im Nachhinein würde ich es anders machen (und so werde ich auch die Bilder zeigen, also nicht wundern).
Ich hatte ja 130cm x20cm große Balsabretter bestellt. Diese galt es nun anzupassen, zuerst im Bereich der Flächenwurzel:
Das Brett ist noch etwas zu hoch, um sauber an die Rumpfseiten angepasst zu werden, also machen wir es etwas schmaler:
Wie gesagt, nicht am Balsadeckel stören, es ist besser ihn im Nachhinein aufzubauen...
Dann zeichnen wir von der anderen Seite die Kontur auf das Brett:
...und schneiden es passig:
Danach wird geklebt:
Zur Vorgehensweise: mit Kleber bestrichen wurden nur die 3 Spanten im Bereich der Wurzelrippe, sonst nur die oberen und unteren Stringer. Alles andere kann nach dem Abnehmen vom Baubrett geklebt werden! Jetzt kommt man sowieso nicht richtig ran (spätestens bei der zweiten Seite kann man nicht mehr "durch den Rumpf kleben").
Als Kleber wurde hier der schäumende genommen. Das Ganze darf jetzt wieder 24h trocknen, dann geht es genauso an die andere Seite.
Gruß,
Kuni
Hi,
und weiter geht's:
die Klammern sind abgenommen, und alles sitzt wo es soll. Im vorderen Bereich hatte ich dort, wo schon der Balsa-deckel aufgebaut wurde, keinen Kleber aufgebracht. Dies wurde nun verklebt:
Man lässt am Spant lang runter einen Tropfen Sekundenkleber rinnen und drückt sofort danach das Beplankungsholz an. Das macht man mit allen Spanten und danach entlang der Oberkante:
(Man sieht die Kleberpunkte). Gut zu sehen: um das Holz um/auf den Deckel biegen zu können (was erforderlich war, um eine genügend große Auflagefläche zu schaffen), musste es gewässert werden. Dadurch ließ es sich mit vorsichtigem Drücken, Legen und Ziehen und Einsatz von Sekundenkleber schön anlegen:
Jedoch besteht selbst mit viel Hobeln und Schleifen die Gefahr, dass entweder die Kante unsauber wird, oder man im Bereich der größten Biegung das Material zu sehr schwächt. Deshalb bitte nicht so nachmachen, sondern die Seitenbeplankung mit der Kiefernleiste verkleben und danach den Deckel aufbauen!
So sieht die Seite fertig aus:
Ein Verzug durch das einseitige Aufbringen der Beplankung ist übrigens nicht feststellbar: alle relevanten Teile sind immer noch in Flucht zu einander.
Genauso machen wir nun die andere Seite zu:
Weitere Bilder spare ich mir hier, da es wirklich genauso abläuft wie im vorigen Post.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hi Kuni,
wenn du so weiter machst, hast du dir das Bier redlich verdient.. : :
Gruß
Herbert
Hallo Herbert, dabei lege ich gerade erst los
Weiter gehts mit dem Deck zwischen den Streben. Hier sollte sehr genau gearbeitet werden, denn durch die Spanndrähte und Streben geht es teils recht eng zu. Das Deck muss ausserdem dicht werden, sonst gammelt das Holz früher oder später.
Kleber: auch hier das PU-Schaumzeugs.
Los gehts:
Anpassen des ersten Halbbrettchens (wegen der sphärischen Krümmung und der beidseitigen Begrenzung durch die Streben geht es nicht anders)...
So richtig ... interessant wird es beim Anpassen der zweiten Hälfte. Aber ein schmaler Balsastreifen kann eine Spalte schön füllen, ohne dass es auffällt (ich habe mal mit Absicht einen deutlich andersfarbigen genommen, um es zu zeigen, kommt aber erst nach dem Grundieren raus):
In der Mitte wurde der Balsastreifen mit Sekundenkleber geklebt; das gibt nicht so eine Sauerei -vor allem an den Fingern!- und dringt besser durch das Material.
So, alles schön trocknen lassen und danach eventuelle Ritzen mit Balsaspänen und Kleber verschliessen.
Anfang nächster Woche geht es weiter.
Schönes Wochenende,
Kuni
Hi,
so, weiter gehts!
Heute beginnen wir das vordere, deutlich gerundete Deck aufzubauen.
Dem Bausatz werden Spanten beiliegen, mit deren Hilfe man mit Balsastreifen (wie ich es üblicherweise mache) das Deck zuplanken kann. Der Martin hat das so gemacht:
Ich bin diesmal einen etwas anderen Weg gegangen, der vielleicht für einige Nachbau-willige einfacher zu handeln ist: ich habe aus recht dicken (8mm) weichen Balsabrettern breite (~30mm) Leisten geschnitten, und diese schichtweise auf dem Rumpf verklebt:
Wo das Brett der seitlichen Rundung nicht folgen kann, wird geschäftet, wie im Bild zu erkennen.
Hier sieht man, dass die 3. Schicht immer noch nicht eingezogen ist, sich zur Mitte hin aber langsam schließt.
Ein Bild von der Seite:
Der Rumpf hält die Spannung in der Tat aus, ohne sich zu verziehen. Bedingung ist, dass er noch auf der Helling sitzt!
Das letzte Brett könnte man nun am Stück aufbringen; ich habe es nochmal in der Mitte geteilt; es biegt sich so besser. Zwischen den einzelnen Schichten lohnt es sich, mit dem Lineal (quer über die Schichten gelegt) zu kontrollieren ob der Holzstapel innen einfällt. Dann kann man ein paar Mal mit dem Schleifklotz drüberfahren bis alles wieder gerade ist. Und: es sollten (auch innen drin zwischen den Schichten) keine Lücken bleiben. Besser man füllt alle Ritzen mit Holzspänen auf. Hobelt man später so einen Hohlraum frei, ist es viel mühseliger diesen wieder zu verschliessen.
Hier erfolgt der erste grobe Anpassung an das hintere Deck mit dem Messer:
Danach wird mit Messer, Hobel und Schleiflatte das runde Deck herausgearbeitet. Dabei wird mittels Schablonen die Kontur überprüft:
Hier kann an den Seiten noch etwas weg.
Als Kleber wurde diesmal Sekundenkleber genommen, da es sich als leichter erwies, die kurze Zeit über mit den Fingern zu pressen als erst Klammern und Zwingen anzusetzen.
Gruß,
Kuni
Halli-hallo,
es geht weiter.
Da wir gestern alles grob gehobelt haben, können wir gleich loslegen mit Schleifen. Das sieht nach gefühlt 1 Tonne Staub dann etwa so aus:
Die Anschlussrippen bekommen nun auch ihre Füllstücken:
Der Cockpit-bereich wird markiert:
Es war mir wichtig, das jetzt zu tun, wo noch alles am Stück ist. Später, nach dem Aussägen der Akku-luke könnte es vielleicht schief geraten...
Ach ja, ich habe mir für das Ausschneiden (besser -sägen) der Luke 2 Schablonen gemacht:
Ist alles mit einem normalen A-4-Drucker ausgedruckt und auf Wellpappe geklebt. Muss nur einen Schnitt halten (und tut es auch!). Die Schablonen werden Teil des Planes sein.
Gruß,
Kuni
Hi,
na, hat jemand das Eisensägeblatt auf dem letzten Photo gesehen?
So sieht das aus einer anderen Perspektive aus:
Gesägt wird bis an den waagerechten Anschlag runter.
Vorne:
Den waagerechten Schnitt macht man am besten mit dem Cuttermesser:
Und aufklappen:
Man sieht dass die Spanten bzw. Kiefernleisten ganz genau getroffen wurden; der bugwärtige Spant ist um etwa 2mm verdreht, deshalb läuft hier der Schnitt scheinbar etwas "schief" aus. Das kann mit der Helling wie sie der Serie beiliegen wird dann nicht mehr passieren.
Vorraussetzung ist allerdings, dass die Schablonen mit dem Strich genau an der Wurzelrippe anstoßen.
Der Cockpit-ausschnitt, grob ausgedremelt:
Der designierte Pilot darf auch schonmal Platz nehmen. Nicht dass nachher die Schultern nicht reinpassen...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Nein Kuni, ein blonder Italiener, das geht nicht
Sag mal, hast du frei weil du immeramTag postest?
Gruße
Herbert
Hallo Herbert,
hm, Haare umfärben geht gerade so noch.
Ich hab nicht "frei" im üblichen Sinne, ich bin wegen meinem Jüngsten zu Hause; der ist krank.
Ab morgen ist der Spuk dann wieder vorbei...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Na ich bin gespannt wenn ich das Ding am Grundlsee sehe.
Der Pilot musste ja Angst heben dass ihm der Motor am Kopf fällt..
Herbert
Alter Skeptiker!
Den Motor so zu montieren war damals Usus; die die ihn im Rumpf einbauen und per Getriebe hoch zur Luftschraube wollten, das waren die Spinner.
Heute gibt es nicht viel zu zeigen; ich habe die Vorder- und Rückseiten des Deckels sowie des Ausschnittes verstärkt, damit die Kanten nicht ausfransen. Dazu hab ich 0,4mm Sperrholz genommen:
Durch die Sägeschnitte passen 2 Lagen Sperrholz saugend rein. Man kann prima die Kontur abnehmen, mit etwas Übermaß mit der Schere ausschneiden, verkleben und anschliessend verschleifen.
Dann noch die Befestigung des Deckels: entgegen ersten Überlegungen (Schraube und Dübel) hab ich mich für Magnete entschieden. Vorne wird der Deckel von einem Stift (4mm Kohle) gehalten. Dieser wurde Pi Mal Daumen eingesetzt, das korrespondierende Loch absichtlich etwas zu tief gebohrt und anschliessend per Feile auf die richtige Höhe gebracht.
Seitlich hinten halten je 2 Manete rechts und links das ganze bombenfest (fast schon zu fest):
Dazu wurde seitlich je eine Balsaleiste eingesetzt, in der ein Ausschnitt für den Magnet vorbereitet wurde.
Die Magnete stammen aus meinem Fundus, und haben die Maße 7,5x7x2,5. Es sind Reste vom Motorenbau. 7x5 reicht sicher dicke aus...
Gruß,
Kuni
Hi Leute,
heute wird endlich das HLW verklebt. Dieses wurde vorher silbern gespritzt, der Rumpf in Tomatenrot. Diese Stelle ist nämlich später nur sehr schwer zu erreichen (erst recht wenn die Streben dran sind), was das Abkleben zum Lackieren nicht eben einfacher macht...
Zum sauberen Ausrichten gibt es ja tolle Schablonen, die den Akt erleichtern:
So ist das HLW im Anstellwinkel sowie in der Rechtwinkligkeit zwangsweise ausgerichtet. Die Ausrichtung zur Längsachse muss man allerdings einmessen.
Das HLW wird folgendermaßen reingefummelt: zuerst die Flosse durch den oberen Ausschnitt des SLW, den Höhenruder-hebel dahinter, Gabelkopf einhängen. Dies ist etwas fummelig, da seitlich und nach oben nicht viel Platz ist.
Nun werden die beiden Ruderblätter aufgesteckt (vorher in die Löcher für den HR-Hebel-draht Uhu-Endfest) und die Vliesscharniere mit dünnflüssigem Sekundenkleber befestigt.
Ist die alles wie es sein soll, streicht man UHU-Endfest auf den HLW-Sitz im SLW (Vorsicht: keinen Kleber auf den Lack!), richtet alles sauber aus und beschwert das HLW etwas. Das sieht dann so aus:
Bitte darauf achten dass kein Harz den Gabelkopf festsetzt. Ist bei mir so gewesen und hat zu einigen Kraftausdrücken und hektischen Minuten geführt. Am besten prüft man alles, bevor das Harz steinhart ist.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Oha, endlich kommt Farbe ins Spiel! 8)
Die Kombination sieht gut aus :, machst du die Tragflächen auch silber?
Gruß
Johann
Re: Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Hallo Johann,
ja, die Flächen werden auch silber, der Rumpfboden (das Unterwasserschiff) antrazit.
Gruß,
Kuni
Tach,
weiter geht's:
heute machen wir das SLW zu. Dazu müssen erst einmal Balsa-auflagen für die Folie/das Papier hergestellt werden:
Diese müssen natürlich innen hohl sein, damit der Hebel Bewegungsfreiheit hat:
Sind diese verklebt und alles noch gängig, kommt die Folie/das Papier drauf:
es sollte drauf geachtet werden, dass an den Kanten zum HLW alles dicht ist, damit dort kein Wasser drunterziehen kann. Das kommt da nie wieder raus!
Wenn wir einmal dabei sind, können wir auch die Streben gleich einsetzen. Als Kleber hab ich hier UHU-Endfest genommen.
Diese sollte am unteren Ende auch wasserdicht sein, also keine Spalten im Rumpf lassen:
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Sehr edel! :
Und ja, ich lese noch mit!
Viele Grüße,
Mark
Wow, 4000 Hits
Mark: danke.
So, weiter im Text. Als die Seitenflosse bespannt war, wurde gleich lackiert (natürlich nicht im Zimmer, das ist nur zum Fotografieren).
Abkleben:
Leider kam beim Abziehen des Klebebandes wieder etwas weiße Farbe mit vom Seitenruder (wurde am Tag zuvor weiß gespritzt). Das hatte umfangreiche Arbeiten zur Ausbesserung zur Folge. Auch wieder so ein Adernschweller...
Egal, fertig sieht es so aus:
Ich hatte eine umfangreiche Diskussion mit Ralph Pegram geführt, ob nun die Trikolore schräg oder gerade gemalt werden solle. Beides ist aus dieser Zeit dokumentiert. Schräg sieht dynamischer aus, und da es kein Photo von der S.21 gibt, das das Gegenteil beweist, hab ich es eben so gemacht.
Na ja, dann gab es eigentlich keinen Grund mehr, den Rumpf auf der Helling zu belassen. Also her mit dem Sägeblatt und runter mit dem Teil!
Die silbernen Flächen sind (noch) nicht gespritzt, sondern mit silbernem Spannlack 2x gestrichen. Es zeigte sich nämlich, dass auch hier der ursprüngliche Spannlack-Anstrich nicht ausreichend für Wasserdichtigkeit war. Der pigmentierte Spannlack füllt besser!
Hier nochmal im Detail...
Gruß,
Kuni
H(a)i,
es geht weiter:
statt einfach machen wir es jetzt erst einmal kompliziert
Nee, Spaß, ich habe mir eine Art Stelling gebaut, um den Boden weiter bearbeiten zu können:
Gehalten werden die Streben und der hintere Rumpf. Die Motorgindel liegt nicht auf. Ist aus einem Stück Abfall-Styro gebaut und wird hinterher entsorgt.
Dann werden die Spanten, an die wir erst nicht heran gekommen sind, nachgeklebt:
Was auch sichtbar ist: die Unterseite der Tragflächen-anschlussrippe wird mit einer Balsaleiste verstärkt. Diese wurde vorher dreieckig gehobelt, so fällt später das Auf-Maß-schleifen leichter. Die Auflagen für die Bodenbretter werden eben geschliffen.
Danach wird die hintere Bodenplatte vorbereitet:
Der Ausschnitt im Spant der Stufe ist genau 10cm breit, so dass eine Standard-Balsaplatte dort reinpasst. Nur ist der Rumpf eben breiter. Ich habe die Dreiecke an einem Ende abgetrennt und am anderen angeklebt.
So sieht das am Rumpf aus:
...und eingepasst:
Dann wird alles mit PU-Leim eingestrichen, das Balsablatt aufgelegt und mit Gewichten gepresst:
Damit die Gewichte auf der glatten Platte (und diese von der Balsaplatte) nicht abrutschen, hab ich je ein Blatt Schleifpapier untergelegt.
So, das muss nun wieder gut durchtrocknen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
sieht einfach nur Klasse aus ! Hab leider derzeit für mein Projekt aufgrund beruflicher Aktivitäten keine Zeit. Wenn ich mal kurz auf ein Sprung zu Hause bin, macht es mir aber einen riesen Spaß dir beim Bauen "zu zusehen" Für einen geplanten Short Kit sieht das aber verdammt kompliziert aus.
Grüsse
Dirk
Hallo Dirk,
ist alles halb so schlimm. Hier passt alles ineinander, die Beplankung besteht aus wenigen -wenn auch großen- Tafeln, so dass man nicht dutzende Leisten aneinander kleben muss. Der Bau geht deutlich schneller vonstatten als bei z.B. der Curtiss.
Das Gestell ist ja nur (für mich) nötig, um den Rumpf zu fixieren während der Boden gemacht wird. Wenn jemand ne bessere Idee hat: immer her damit!
Gruß,
Kuni
Hallo Wasserflieger,
weiter geht's. Der Leim hat gut abgebunden, jetzt können wir das Balsabrettchen verputzen (nein: nicht essen!):
Dass in dem Bereich die Polyester-bespannung etwas leidet, hab ich leider hinnehmen müssen. Das Bodenbrett wäre ja sowieso nicht bespannt gewesen. Hier kommt später ein Streifen Papier drauf, der den Bereich sauber verschließt.
Nun können wir uns dem vorderen Bereich widmen. Dieser ist ein wenig komplizierter: vom gekielten vorderen Rumpfbereich geht der Boden über in eine konkave Form vor der Stufe. Dies führt zu Spannungen im Holz, die es jedoch wenn möglich zu vermeiden gilt. Deshalb wurden die (Halb-)brettchen gründlich gewässert und dann aufgespannt:
Dass das Holz noch nicht so will wie es soll sieht man hier:
Kleben liesse es sich im unvorbereiteten Zustand nur mit Gewalt. Dabei wäre mir die Gefahr von Verzügen oder späterem Losspringen einer Planke bei einer harten Landung zu groß, deshalb die gründliche Vorbereitung.
Aber: das ist wirklich kein Hexenwerk! Man lässt das Brettchen 24h trocknen, dann behält es zu 90% die Form bei; die restliche Arbeit erledigen dann ein paar Gewichte, Nadeln und Klebeband.
Die spätere Mittelfuge sollte schon vor dem Kleben gut angepasst werden: im hinteren Bereich bildet sich die Fuge im Inneren, im vorderen v-förmigen Bereich aussen. Dies sollte man beim Hobeln berücksichtigen. Die Fuge sollte ausserdem genau auf der Mitte der Kiefernleiste liegen, so wird sie bei Stößen unterstützt und bricht nicht (so leicht) auf.
Gruß,
Kuni
Hi,
es darf nun geklebt werden: die vorgeformten Brettchen lassen sich ohne großen Aufwand kleben. Trotzdem: beim ersten geht es sehr einfach, da man es ja mit Klammern an der Kiel-kiefernleise festklammern kann. Beim zweiten muss man sich etwas einfallen lassen: Nadeln oder Gwichte stehen zur Auswahl. Ich hab Gewichte genommen; es hat super geklappt!
Und noch einmal: die Fuge zwischen den breiden Brettern sollte quasi unsichtbar sein.
Dass es nicht immer ganz hundertprozentig geht, sieht man hier:
Es musste ein schmaler Balsa-keil eingefüttert werden; sonst hätte ich eine ganze Planke um 3mm abhobeln und die Fuge neu aufbauen müssen. Der Rest schließt aber 100%.
Und die Seite:
So kann man es lassen. Es hat übrigens 2 Tage gedauert, beide Planken zu kleben...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
..2 Tage, trödelst du vielleicht?? : :
ich bin momentan auch nicht der schnellste..
Grüße
Herbert
Hallo Herbert,
nö, aber der Kleber braucht seine Zeit. Ich nehme hierfür den PU-Leim. Und man kann nicht eine Planke kleben und dabei die andere wässern; da verrutscht alles. Und es soll doch schön werden, oder?
Gruß,
Kuni
Hallo,
und weiter geht's!
Der Leim ist trocken, und wir haben alles sauber verputzt. Das sieht dann etwa so aus:
Was noch fehlt zum Glück ist der Bug. Dieser wird aus massivem Balsa aufgebaut und verschliffen. Ich habe 2 Schichten 9mm dickes Balsa genommen. Es geht auch dickeres/dünneres, Hauptsache man kommt auf die Gesamthöhe von 18mm.
Dieser Klotz wird nun erst mit dem Messer, dann mit dem Schleifklotz und zum Schluss frei Hand bearbeitet, bis es passt:
Und wenn wir schon dabei sind, den Rumpf zu drehen und zu wenden, können wir auch die ANschlussrippe gleich spachteln und schleifen:
Gruß,
Kuni
Uuuuunnnnnnddddddddd weiter geht's!
Wir haben ja nun alles sauber(st) verschliffen und mit Porenfüller grundiert bzw. geglättet. Nun kommt Bespannung drauf (Vlies bzw. Papier).
Für die Seiten und den relativ geraden Teil des Decks habe ich Vlies genommen. Nicht wundern, ich habe das Aceton, mit dem das Vlies durch Anlösen des Porenfüllers quasi geklebt wird, eingefärbt (Quatsch, es ist altes Aceton, durch tausendmal Pinselauswaschen angebräunt):
Nach dem Straffen mit dem Heißluftfön:
Man sieht: es wurden erst nur die Ränder geklebt, dann gestrafft. Danach wird mit Spannlack fixiert.
Die Rumpfseiten:
Zum Schluss der bereits erwähnte Streifen dickes Papier, der den Kantenbereich verstärkt:
Vom runden Teil des vorderen Decks hab ich keine Aufnahmen; ich habe zu viel geflucht! Mit Vlies ging es gar nicht, da sich dieses nicht genug straffen lies. Also alles wieder anweichen, Vlies runter, schleifen und Papier drauf! Der Trick hier ist (Experten werden es wissen; ich musste es erst rausfinden), das Papier mit einem feuchten Schwamm quasi um die Rundung zu wischen. Dadurch dass das Papier aufweicht, wird es sehr elastisch und Falten lassen sich richtig gut weg"wischen". Danach gleich im feuchten Zustand Spannack drauf! Nach ein paar Spannlackanstrichen kann man dann vorsichtig die letzten Unebenheiten wegschleifen.
Und zum Schluss wieder ein paar Stimmungsbilder. Diesmal musste mein Jüngster unbedingt schauen, was Papa da so treibt, also durfte er mit auf's Bild:
Gruß,
Kuni
Hallo,
Mensch, der Bau scheint doch ziemlich zu interessieren, oder? Die Hits-per-Post nehmen ständig zu...
Heute geht es mit dem Rumpfboden weiter: das Vorderteil wird mit Glas belegt.
Zuvor werden aber die Kanten mit einem Kohleroving verstärkt (der Flieger wird später hauptsächlich auf den schmalen Aussenkanten vor der Stufe stehen). Ich habe den Roving vorne spitz geschnitten, damit dort kein Absatz entsteht:
Die Rovings werden auf einer beschichteten Spanplatte (oder was ähnlichem) vorgetränkt, vorsichtig abgenommen und aufgelegt:
Dann werden sie mit einem Laminierpinsel sanft hinmodelliert: an die Kante geschoben, vorne ausgestrichen bis sie ganz glatt sind, und im hinteren Bereich eher dreieckig modelliert.
Wenn das passiert ist und das Harz etwas angeliert ist, kommt das Glasgewebe (25er oder 49er Glas):
Dieses wird trocken aufgelegt, die Falten ausgestrichen, und dann mit dem Pinsel getränkt:
Dabei sollte man darauf achten, die Kanten gut zu tränken: so wird die Papierkante gut und fest mit dem Glas verklebt und franst später nicht so aus.
Ich habe abschließend alles mit Küchenkrepp abgetupft, um kein überschüssiges ( und überflüssiges) Harz stehen zu lassen.
Nun die Heizung auf Stufe 4 und Türe zu.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Ich bin einfach nur sprachlos, wie du das machst !
Hab mir die DVD GFK im Modellbau bestimmt 5x angeschaut und das Buch 3x durchgelesen und dann versucht meinen Schwimmer zu harzen: Blöd ist wenn beim Mischen Harz u. Härter die digital Waage einfach ausgeht (Batterien leer!) Nagut einfach noch ein bisschen dazu. Ist natürlich nicht hart geworden, das 160 g Glasgewebe aus dem Baumarkt hat auch mehr am Pinsel geklebt als am Bauteil und sich irgenwie in dicken Batzen auf der Oberfläche verteilt. O.K. kann ich alles Schleifen wenn es hart wird, als ab auf den Küchenofen damit (So eine Art Schwedenofen) Als meine Frau mich dann gefragt hat, ob der beißende Rauch und Gestank in der Küche eigentlich krebserregend ist, war das Desaster komplett. Von dem Rest des angeschmorten Schwimmers hab ich kein Bild gemacht. Bau ich einfach nochmal neu, den Ergeiz hab ich noch.
....neue Batterien für die Waage hab ich auch gekauft.
....UP-Vorgelat mit Farbpaste Rot sah zum Fasching auf den Klammoten richtig blutrünstig aus
Grüsse
Dirk
Hallo Dirk,
was soll ich sagen? Du hättest mal meine ersten Versuche sehen sollen... nur den Schrott aus dem Baumarkt hab ich mir bisher verkniffen. Das taugt nur zum Auto reparieren; für Flieger viel zu schwer! (Deshalb ja auch dieser Bericht ). Das Harz mal nicht hart werden wollte hatte ich auch schon; bei mir dauerte es eine Woche auf der Heizung, bis es dann stimmte.
Okay, back to topic:
das Gewebe (besser das Harz) ist jetzt ausgehärtet und kann an den Kanten besäumt werden:
Die Kanten sollten bündig verschliffen werden; hier muss nichts überstehen!
Danach kommt der Hinterrumpf dran. Hier reicht Porenfüller als Matrix aus. Vorteil: es geht schneller als mit Harz! Nachteil: es wird nicht ganz so fest, aber das brauchen wir hinter der Stufe auch nicht.
Die Stufe wird gleich in einem Rutsch mitgemacht, und zwar mit demselben Stück Gewebe, das sauber in die Kante gedrückt wird.
Danach wird überstehendes Gewebe mit scharfem Schleifpapier über der Kante (vorsichtig!) beigeschliffen:
Ist das geschafft, werden beide Bereiche, also vor und hinter der Stufe, mehrmals mit Porenfüller gestrichen, und nach dem Trocknen fein geschliffen. Man bekommt so die gesamte Gewebestruktur weg!
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Kuni,
wo ist der Wochenendbericht?? :
Gruß
Herbert
Tach Herbert,
Gemach, Gemach. Kommt heute Abend. Ich muss erst wieder die Bilder konvertieren. Ausserdem: Familie muss ja auch sein, richtig?
Gruß,
Kuni
Sooooo, es geht weiter mit dem (Wetter-)bericht vom Wochenende!
Um Johann eine Freude zu machen, hab ich mal wieder die Spraydosen geschwungen. Zuerst wurde die Motorgondel silbern gespritzt:
Das war die Freitagsarbeit. Am Samstag wurde alles, was nicht rot werden sollte, abgeklebt:
Zum Abkleben hat sich dieses Klebeband als ganz gut erwiesen:
Die Gondel im Detail:
Und das Heck:
Dann wurde gespritzt. Ich habe mir wie gesagt Kunstharzlack in der Spraydose anmischen lassen. Leider verträgt der sich nicht hundertprozentig mit dem Porenfüller auf Nitrobasis. Die Farbe wurde nicht sooo schön glatt, wie ich es gewünscht hätte. Dazu später mehr...
Hier das Gondelvorderteil und die Schwimmer:
Der Rumpf:
Diesmal durfte der Große mithelfen auspacken:
Man sieht etwas die rauhe Oberfläche.
Ausgezogen:
Und nochmal mein Junior:
Das ganze hat übers ganze Wochenende gedauert, da die Farbe auch noch ewig zum Trocknen braucht! Heute würde ich Acryl als Basis nehmen, die trocknet in ein paar Stunden durch. Glücklicherweise konnte ich mal wieder in den Lackierraum meiner Firma; der ist gut geheizt. Im kühlen Keller wäre die Farbe wohl jetzt noch klebrig...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Ich sehe, der Erstflug ist nicht mehr weit bei dem Tempo.
Sieht schön aus mit der silbernen Gondel.
Also ich nehm für meine Wasserflieger natürlich immer wasserlöslichen Lack : :
Gruß
Herbert
ja, die Flächen werden auch silber, der Rumpfboden (das Unterwasserschiff) antrazit.
Gruß,
Kuni
Tach,
weiter geht's:
heute machen wir das SLW zu. Dazu müssen erst einmal Balsa-auflagen für die Folie/das Papier hergestellt werden:
Diese müssen natürlich innen hohl sein, damit der Hebel Bewegungsfreiheit hat:
Sind diese verklebt und alles noch gängig, kommt die Folie/das Papier drauf:
es sollte drauf geachtet werden, dass an den Kanten zum HLW alles dicht ist, damit dort kein Wasser drunterziehen kann. Das kommt da nie wieder raus!
Wenn wir einmal dabei sind, können wir auch die Streben gleich einsetzen. Als Kleber hab ich hier UHU-Endfest genommen.
Diese sollte am unteren Ende auch wasserdicht sein, also keine Spalten im Rumpf lassen:
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Sehr edel! :
Und ja, ich lese noch mit!
Viele Grüße,
Mark
Wow, 4000 Hits
Mark: danke.
So, weiter im Text. Als die Seitenflosse bespannt war, wurde gleich lackiert (natürlich nicht im Zimmer, das ist nur zum Fotografieren).
Abkleben:
Leider kam beim Abziehen des Klebebandes wieder etwas weiße Farbe mit vom Seitenruder (wurde am Tag zuvor weiß gespritzt). Das hatte umfangreiche Arbeiten zur Ausbesserung zur Folge. Auch wieder so ein Adernschweller...
Egal, fertig sieht es so aus:
Ich hatte eine umfangreiche Diskussion mit Ralph Pegram geführt, ob nun die Trikolore schräg oder gerade gemalt werden solle. Beides ist aus dieser Zeit dokumentiert. Schräg sieht dynamischer aus, und da es kein Photo von der S.21 gibt, das das Gegenteil beweist, hab ich es eben so gemacht.
Na ja, dann gab es eigentlich keinen Grund mehr, den Rumpf auf der Helling zu belassen. Also her mit dem Sägeblatt und runter mit dem Teil!
Die silbernen Flächen sind (noch) nicht gespritzt, sondern mit silbernem Spannlack 2x gestrichen. Es zeigte sich nämlich, dass auch hier der ursprüngliche Spannlack-Anstrich nicht ausreichend für Wasserdichtigkeit war. Der pigmentierte Spannlack füllt besser!
Hier nochmal im Detail...
Gruß,
Kuni
H(a)i,
es geht weiter:
statt einfach machen wir es jetzt erst einmal kompliziert
Nee, Spaß, ich habe mir eine Art Stelling gebaut, um den Boden weiter bearbeiten zu können:
Gehalten werden die Streben und der hintere Rumpf. Die Motorgindel liegt nicht auf. Ist aus einem Stück Abfall-Styro gebaut und wird hinterher entsorgt.
Dann werden die Spanten, an die wir erst nicht heran gekommen sind, nachgeklebt:
Was auch sichtbar ist: die Unterseite der Tragflächen-anschlussrippe wird mit einer Balsaleiste verstärkt. Diese wurde vorher dreieckig gehobelt, so fällt später das Auf-Maß-schleifen leichter. Die Auflagen für die Bodenbretter werden eben geschliffen.
Danach wird die hintere Bodenplatte vorbereitet:
Der Ausschnitt im Spant der Stufe ist genau 10cm breit, so dass eine Standard-Balsaplatte dort reinpasst. Nur ist der Rumpf eben breiter. Ich habe die Dreiecke an einem Ende abgetrennt und am anderen angeklebt.
So sieht das am Rumpf aus:
...und eingepasst:
Dann wird alles mit PU-Leim eingestrichen, das Balsablatt aufgelegt und mit Gewichten gepresst:
Damit die Gewichte auf der glatten Platte (und diese von der Balsaplatte) nicht abrutschen, hab ich je ein Blatt Schleifpapier untergelegt.
So, das muss nun wieder gut durchtrocknen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
sieht einfach nur Klasse aus ! Hab leider derzeit für mein Projekt aufgrund beruflicher Aktivitäten keine Zeit. Wenn ich mal kurz auf ein Sprung zu Hause bin, macht es mir aber einen riesen Spaß dir beim Bauen "zu zusehen" Für einen geplanten Short Kit sieht das aber verdammt kompliziert aus.
Grüsse
Dirk
Hallo Dirk,
ist alles halb so schlimm. Hier passt alles ineinander, die Beplankung besteht aus wenigen -wenn auch großen- Tafeln, so dass man nicht dutzende Leisten aneinander kleben muss. Der Bau geht deutlich schneller vonstatten als bei z.B. der Curtiss.
Das Gestell ist ja nur (für mich) nötig, um den Rumpf zu fixieren während der Boden gemacht wird. Wenn jemand ne bessere Idee hat: immer her damit!
Gruß,
Kuni
Hallo Wasserflieger,
weiter geht's. Der Leim hat gut abgebunden, jetzt können wir das Balsabrettchen verputzen (nein: nicht essen!):
Dass in dem Bereich die Polyester-bespannung etwas leidet, hab ich leider hinnehmen müssen. Das Bodenbrett wäre ja sowieso nicht bespannt gewesen. Hier kommt später ein Streifen Papier drauf, der den Bereich sauber verschließt.
Nun können wir uns dem vorderen Bereich widmen. Dieser ist ein wenig komplizierter: vom gekielten vorderen Rumpfbereich geht der Boden über in eine konkave Form vor der Stufe. Dies führt zu Spannungen im Holz, die es jedoch wenn möglich zu vermeiden gilt. Deshalb wurden die (Halb-)brettchen gründlich gewässert und dann aufgespannt:
Dass das Holz noch nicht so will wie es soll sieht man hier:
Kleben liesse es sich im unvorbereiteten Zustand nur mit Gewalt. Dabei wäre mir die Gefahr von Verzügen oder späterem Losspringen einer Planke bei einer harten Landung zu groß, deshalb die gründliche Vorbereitung.
Aber: das ist wirklich kein Hexenwerk! Man lässt das Brettchen 24h trocknen, dann behält es zu 90% die Form bei; die restliche Arbeit erledigen dann ein paar Gewichte, Nadeln und Klebeband.
Die spätere Mittelfuge sollte schon vor dem Kleben gut angepasst werden: im hinteren Bereich bildet sich die Fuge im Inneren, im vorderen v-förmigen Bereich aussen. Dies sollte man beim Hobeln berücksichtigen. Die Fuge sollte ausserdem genau auf der Mitte der Kiefernleiste liegen, so wird sie bei Stößen unterstützt und bricht nicht (so leicht) auf.
Gruß,
Kuni
Hi,
es darf nun geklebt werden: die vorgeformten Brettchen lassen sich ohne großen Aufwand kleben. Trotzdem: beim ersten geht es sehr einfach, da man es ja mit Klammern an der Kiel-kiefernleise festklammern kann. Beim zweiten muss man sich etwas einfallen lassen: Nadeln oder Gwichte stehen zur Auswahl. Ich hab Gewichte genommen; es hat super geklappt!
Und noch einmal: die Fuge zwischen den breiden Brettern sollte quasi unsichtbar sein.
Dass es nicht immer ganz hundertprozentig geht, sieht man hier:
Es musste ein schmaler Balsa-keil eingefüttert werden; sonst hätte ich eine ganze Planke um 3mm abhobeln und die Fuge neu aufbauen müssen. Der Rest schließt aber 100%.
Und die Seite:
So kann man es lassen. Es hat übrigens 2 Tage gedauert, beide Planken zu kleben...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
..2 Tage, trödelst du vielleicht?? : :
ich bin momentan auch nicht der schnellste..
Grüße
Herbert
Hallo Herbert,
nö, aber der Kleber braucht seine Zeit. Ich nehme hierfür den PU-Leim. Und man kann nicht eine Planke kleben und dabei die andere wässern; da verrutscht alles. Und es soll doch schön werden, oder?
Gruß,
Kuni
Hallo,
und weiter geht's!
Der Leim ist trocken, und wir haben alles sauber verputzt. Das sieht dann etwa so aus:
Was noch fehlt zum Glück ist der Bug. Dieser wird aus massivem Balsa aufgebaut und verschliffen. Ich habe 2 Schichten 9mm dickes Balsa genommen. Es geht auch dickeres/dünneres, Hauptsache man kommt auf die Gesamthöhe von 18mm.
Dieser Klotz wird nun erst mit dem Messer, dann mit dem Schleifklotz und zum Schluss frei Hand bearbeitet, bis es passt:
Und wenn wir schon dabei sind, den Rumpf zu drehen und zu wenden, können wir auch die ANschlussrippe gleich spachteln und schleifen:
Gruß,
Kuni
Uuuuunnnnnnddddddddd weiter geht's!
Wir haben ja nun alles sauber(st) verschliffen und mit Porenfüller grundiert bzw. geglättet. Nun kommt Bespannung drauf (Vlies bzw. Papier).
Für die Seiten und den relativ geraden Teil des Decks habe ich Vlies genommen. Nicht wundern, ich habe das Aceton, mit dem das Vlies durch Anlösen des Porenfüllers quasi geklebt wird, eingefärbt (Quatsch, es ist altes Aceton, durch tausendmal Pinselauswaschen angebräunt):
Nach dem Straffen mit dem Heißluftfön:
Man sieht: es wurden erst nur die Ränder geklebt, dann gestrafft. Danach wird mit Spannlack fixiert.
Die Rumpfseiten:
Zum Schluss der bereits erwähnte Streifen dickes Papier, der den Kantenbereich verstärkt:
Vom runden Teil des vorderen Decks hab ich keine Aufnahmen; ich habe zu viel geflucht! Mit Vlies ging es gar nicht, da sich dieses nicht genug straffen lies. Also alles wieder anweichen, Vlies runter, schleifen und Papier drauf! Der Trick hier ist (Experten werden es wissen; ich musste es erst rausfinden), das Papier mit einem feuchten Schwamm quasi um die Rundung zu wischen. Dadurch dass das Papier aufweicht, wird es sehr elastisch und Falten lassen sich richtig gut weg"wischen". Danach gleich im feuchten Zustand Spannack drauf! Nach ein paar Spannlackanstrichen kann man dann vorsichtig die letzten Unebenheiten wegschleifen.
Und zum Schluss wieder ein paar Stimmungsbilder. Diesmal musste mein Jüngster unbedingt schauen, was Papa da so treibt, also durfte er mit auf's Bild:
Gruß,
Kuni
Hallo,
Mensch, der Bau scheint doch ziemlich zu interessieren, oder? Die Hits-per-Post nehmen ständig zu...
Heute geht es mit dem Rumpfboden weiter: das Vorderteil wird mit Glas belegt.
Zuvor werden aber die Kanten mit einem Kohleroving verstärkt (der Flieger wird später hauptsächlich auf den schmalen Aussenkanten vor der Stufe stehen). Ich habe den Roving vorne spitz geschnitten, damit dort kein Absatz entsteht:
Die Rovings werden auf einer beschichteten Spanplatte (oder was ähnlichem) vorgetränkt, vorsichtig abgenommen und aufgelegt:
Dann werden sie mit einem Laminierpinsel sanft hinmodelliert: an die Kante geschoben, vorne ausgestrichen bis sie ganz glatt sind, und im hinteren Bereich eher dreieckig modelliert.
Wenn das passiert ist und das Harz etwas angeliert ist, kommt das Glasgewebe (25er oder 49er Glas):
Dieses wird trocken aufgelegt, die Falten ausgestrichen, und dann mit dem Pinsel getränkt:
Dabei sollte man darauf achten, die Kanten gut zu tränken: so wird die Papierkante gut und fest mit dem Glas verklebt und franst später nicht so aus.
Ich habe abschließend alles mit Küchenkrepp abgetupft, um kein überschüssiges ( und überflüssiges) Harz stehen zu lassen.
Nun die Heizung auf Stufe 4 und Türe zu.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Ich bin einfach nur sprachlos, wie du das machst !
Hab mir die DVD GFK im Modellbau bestimmt 5x angeschaut und das Buch 3x durchgelesen und dann versucht meinen Schwimmer zu harzen: Blöd ist wenn beim Mischen Harz u. Härter die digital Waage einfach ausgeht (Batterien leer!) Nagut einfach noch ein bisschen dazu. Ist natürlich nicht hart geworden, das 160 g Glasgewebe aus dem Baumarkt hat auch mehr am Pinsel geklebt als am Bauteil und sich irgenwie in dicken Batzen auf der Oberfläche verteilt. O.K. kann ich alles Schleifen wenn es hart wird, als ab auf den Küchenofen damit (So eine Art Schwedenofen) Als meine Frau mich dann gefragt hat, ob der beißende Rauch und Gestank in der Küche eigentlich krebserregend ist, war das Desaster komplett. Von dem Rest des angeschmorten Schwimmers hab ich kein Bild gemacht. Bau ich einfach nochmal neu, den Ergeiz hab ich noch.
....neue Batterien für die Waage hab ich auch gekauft.
....UP-Vorgelat mit Farbpaste Rot sah zum Fasching auf den Klammoten richtig blutrünstig aus
Grüsse
Dirk
Hallo Dirk,
was soll ich sagen? Du hättest mal meine ersten Versuche sehen sollen... nur den Schrott aus dem Baumarkt hab ich mir bisher verkniffen. Das taugt nur zum Auto reparieren; für Flieger viel zu schwer! (Deshalb ja auch dieser Bericht ). Das Harz mal nicht hart werden wollte hatte ich auch schon; bei mir dauerte es eine Woche auf der Heizung, bis es dann stimmte.
Okay, back to topic:
das Gewebe (besser das Harz) ist jetzt ausgehärtet und kann an den Kanten besäumt werden:
Die Kanten sollten bündig verschliffen werden; hier muss nichts überstehen!
Danach kommt der Hinterrumpf dran. Hier reicht Porenfüller als Matrix aus. Vorteil: es geht schneller als mit Harz! Nachteil: es wird nicht ganz so fest, aber das brauchen wir hinter der Stufe auch nicht.
Die Stufe wird gleich in einem Rutsch mitgemacht, und zwar mit demselben Stück Gewebe, das sauber in die Kante gedrückt wird.
Danach wird überstehendes Gewebe mit scharfem Schleifpapier über der Kante (vorsichtig!) beigeschliffen:
Ist das geschafft, werden beide Bereiche, also vor und hinter der Stufe, mehrmals mit Porenfüller gestrichen, und nach dem Trocknen fein geschliffen. Man bekommt so die gesamte Gewebestruktur weg!
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Kuni,
wo ist der Wochenendbericht?? :
Gruß
Herbert
Tach Herbert,
Gemach, Gemach. Kommt heute Abend. Ich muss erst wieder die Bilder konvertieren. Ausserdem: Familie muss ja auch sein, richtig?
Gruß,
Kuni
Sooooo, es geht weiter mit dem (Wetter-)bericht vom Wochenende!
Um Johann eine Freude zu machen, hab ich mal wieder die Spraydosen geschwungen. Zuerst wurde die Motorgondel silbern gespritzt:
Das war die Freitagsarbeit. Am Samstag wurde alles, was nicht rot werden sollte, abgeklebt:
Zum Abkleben hat sich dieses Klebeband als ganz gut erwiesen:
Die Gondel im Detail:
Und das Heck:
Dann wurde gespritzt. Ich habe mir wie gesagt Kunstharzlack in der Spraydose anmischen lassen. Leider verträgt der sich nicht hundertprozentig mit dem Porenfüller auf Nitrobasis. Die Farbe wurde nicht sooo schön glatt, wie ich es gewünscht hätte. Dazu später mehr...
Hier das Gondelvorderteil und die Schwimmer:
Der Rumpf:
Diesmal durfte der Große mithelfen auspacken:
Man sieht etwas die rauhe Oberfläche.
Ausgezogen:
Und nochmal mein Junior:
Das ganze hat übers ganze Wochenende gedauert, da die Farbe auch noch ewig zum Trocknen braucht! Heute würde ich Acryl als Basis nehmen, die trocknet in ein paar Stunden durch. Glücklicherweise konnte ich mal wieder in den Lackierraum meiner Firma; der ist gut geheizt. Im kühlen Keller wäre die Farbe wohl jetzt noch klebrig...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Ich sehe, der Erstflug ist nicht mehr weit bei dem Tempo.
Sieht schön aus mit der silbernen Gondel.
Also ich nehm für meine Wasserflieger natürlich immer wasserlöslichen Lack : :
Gruß
Herbert
Re: Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Hallo Herbert,
ne Weile dauert es schon noch. Muss ja noch die ganze Technik rein und programmiert werden.
Acryllack -zumindest der in der Spraydose, wie sie der Lackierer verarbeitet- ist auch nicht wasserlöslich, sondern Aceton-basierend. Na mal sehen, wird schon werden.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
OK, geb dir noch 2 Wochen..
Hi,
Puh, 2 Wochen. Wird knapp!
So, es geht weiter.
Ich habe eine Weile mit mir gehadert, was ich wegen der Farbe unternehmen sollte. Folgende Überlegungen hab ich angestellt:
der Rumpf hat an sich nicht viele Details; er ist gerade, recht eckig, hat aber weder Klappen, Stutzen oder sonst Details. So speckig glänzend lackiert sieht er aus wie ein Spielzeug, und nicht nach Flugzeug.
Das Original wurde aus Sperrholz gebaut; dieses wurde (zumindest ist nichts überliefert) nicht weiter mit Stoff bespannt, sondern nur irgendwie rot lackiert.
Einige andere Flugzeuge von Savoia aus der Zeit zeigen deutlich Holzstruktur, also wird es weniger Lack sondern mehr eine Lasur gewesen sein, die mit Bootslack nachbehandelt wurde.
Die feuchtwarme Luft in Italien hat sicher ihr Übriges getan, der Oberfläche zuzusetzen. Dazu kommen die typischen Kratzer und Abschürfungen im Betrieb (auch wenn die S.21 als Rennflugzeug sicher pfleglicher behandelt wurde als eine Militärmaschine).
Anyway, ich habe mich entschlossen, den Lack zu schleifen, bis wieder etwas vom Holz durchkommt. So sieht das Ergebnis aus:
Jetzt werden sicher einige rufen: "Ih, zu pink"! Und ihr habt Recht. So sieht das nicht aus. Allerdings gefällt mir die Struktur jetzt viel besser; so etwa sieht auch eine Sperrholzbeschichtung aus.
Nassgemacht sieht der Lack so aus:
Also wurde aus Porenfüller und etwas brauner Revell-Farbe eine Brühe angerührt, die dem Farbton wieder mehr Substanz gibt und einen Glanz, der "wirklicher" aussieht. Hier das Ergebnis an den Schwimmern:
In den nächsten Tagen werde ich auf diese Art und Weise den Rumpf sowie Schwimmer und Streben behandeln. Es wird nicht gespritzt, sondern mit einem sehr breiten weichen Pinsel aufgepinselt.
Gruß,
Kuni
Hallo,
so, heute hab ich mal eine Frage in eigener Sache.
Bei einem Telefonat mit Martin stellte sich heraus, dass einige den Bericht hier zwar gerne lesen, es sie aber nicht nur nicht zum Bauen animiert, sondern eher abschrecken würde.
Ist dem so? Ist die Zeit, als man voraussetzen konnte, dass es für einen durchschnittlich erfahrenen Modellbauer (an diese richtet sich ja dieser Bericht) keine Unmöglichkeit ist, ein solches Flugzeug aufzubauen, vorbei? Weil: zum reinen Romane schreiben ist mir die Zeit zu schade. Es kostet immerhin täglich einige Zeit, die Bilder zu schießen, zu konvertieren, hochzuladen und die Texte zu schreiben.
Damit hier kein falsches Bild aufkommt: man braucht kein halbes Jahr, um diesen Vogel aufzubauen. Vieles, das ich hier als "Tagesaufgabe" umreiße, läuft parallel, muss aber extra beschrieben werden. Viel Zeit ging/geht beim Prototypen auch drauf für Versuche, ob/wie man dies oder jenes gestalten oder bauen könnte. Die Sorgen hat der Nachbauer ja dann nicht mehr.
Also, was solls sein?
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Naja Kuni,
ich würd es so sehen, in der gegenwärtigen ARF Zeit hat man mit so einem Teil einen etwas schwierigen Stand, vorsichtig ausgedrückt.
Auch wenn man berücksichtigt, dass man beim wirklichen Bausatz einiges an Zeit einsparen wird...
Ist halt die Frage, wieviele das noch wollen??
Ich lese auf jedenfall weiter fleißig mit, in der Hoffnung der baldige Erstflug wird euch für eure Mühen entschädigen.
Gruß
Herbert
Kommentar von Andreas:
Hallo Kuni.
Also ,ich bin zwar neu hier in der "Wasserflug " Branche ,aber ich kann Dir sagen , daß ich täglich hier vorbei schaue und sehr interessiert mit verfolge, wie Dein Flieger wächst und wächst.
Ich bin mir sicher , ich bin auch nicht der einzige ,der das geschehen hier mit spannung verfolgt. Was das Modellbauerische angeht, so denke ich ist das was Du hier zeigst, so ziemlich mit das beste was ich in meiner über 30 Jährigen Modellbauer laufbahn gesehen habe. Die Art und Weise wie Du dieses Hobby betreibst ist im Prinzip genau auch meine Arbeitsweise nur eben bisher im Schiffsmodellbau.
Deswegen ist hier auch für jeden ernsthaften Modellbauer etwas dabei ,was er irgendwie mit verwerten/gebrauchen kann.
Mein lieber Herr Vater hat schon immer gesagt " Junge, du musst mit den Augen klauen".
Wer also nach dieser prämisse geht ,ist hier bestens aufgehoben und kann aus Deinen Berichten Sagenhaft viel herausziehen bzw. lernen. Wer da keine Lust kriegt auf den Nachbau so eines Flugzeug´s hat selber schuld.
Also, Kuni ich kann Dir nur sagen : mach weiter so, ich ziehe meinen Hut und freue mich schon auf die nächsten Berichte. Ich hoffe , daß wir uns in absehbarer Zeit einmal kennen lernen können . Ich drücke schon jetzt alle Daumen für den erstflug. : Viele Grüsse, Andreas
Kommentar von Johann:
Kuni,
laß doch die "ARF-Junkies" labern, über 5000 (!) Klicks sagen uns dass es noch genug echte Modellbauer gibt, denen es großen Spaß macht, ein Modell komplett selbst aufzubauen. 8)
Dabei verhelfen die hier von dir gezeigten Lösungen auch den weniger Geübten zu einem Erfolgserlebnis, daran besteht kein Zweifel - also bitte weitermachen! 8)
Ich schätze dass nach dem Erstflug (toi, toi, toi) schon die ersten Bestellungen eintrudeln werden.... :
Gruß
Johann
Hi Johann,
mir ging es mit dieser Frage erstmal nicht darum, Bestellungen einzuheimsen. Dass die Klicks hier hochgehen wie beim Kartenvorverkauf einer Superband hat mich auch angenehm überrascht. Aber es kommt halt so gar kein Feedback, und wenn man dann über dunkle Kanäle erfährt, dass sich der Bericht ja ganz gut lese, aber durch die so sehr lange Zeit die er dauert, und den komplizierten Aufbau (kompliziert? Ihr müsstet mal sehen, wie meine anderen Modelle aufgebaut sind; die kann man echt nicht zum Nachbau freigeben!) würde er eher abschrecken vom Nachbau. Und das ist ja nun das Gegenteil dessen, was ich erreichen will!
Ich möchte diesen Bericht auch als quasi Online-Bauanleitung verstanden wissen. Ich denke, je ausführlicher ich jetzt bin, desto weniger Fragen bleiben hinterher offen. In einem Jahr weiß ich sonst nicht mehr, ob Spant 4 mit Rippe 3 per Brettchen 7 oder Leiste X verklebt werden muss!
So, das erstmal von meiner Seite.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Hi Kuni,
ich denke es gibt mindestens drei Gruppen von Mitlesern:
* Die ambitionierten Modellbauer, die auch eine haben wollen und es nicht erwarten können
* Die die auch eine haben wollen, aber sich den Bau nicht zutrauen oder beruflich sehr eingespannt sind und doch lieber ein ARF kaufen gehen (so wie ich)
* Die die es einfach nur spannend finden zuzuschauen, wie etwas entsteht (und für ihre eigenen Projekte nebenbei auch noch ein paar Ideen sammeln)
Um wirklich rauszubekommen, wieviele zu welcher Kategorie gehören, könnte man ja mal eine Umfrage starten. Was ich aber überhaupt nicht repräsentativ finde, sind Aussagen Einzelner. Darüber würde ich mir nicht den Kopf zerbrechen. Wenn sich jemand von einem ausführlichen Baubericht abschrecken lässt, gehört er sowieso nicht in die erste Kategorie...
Du hast Spaß bei dem was du tust. Das kommt rüber und das ist was zählt. Die Anhänger und Nachahmer kommen dann von allein. :
Viele Grüße,
Mark
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
ich bin ein großer Fan deiner Baukunst ! Immerhin hast du mich mit deinen Bauberichten dazu ambitioniert, auch einen Baubericht zu eröffnen. Der Curtiss R3C Bericht ist so super detailiert, das ich mir durchaus zutraue, nach Fertigstellung meiner Macchi M 39 als Übungsmodell, mein GDH Baukasten aufzubauen.
Ich bin leider nur aktuell beruflich derzeit sehr angebunden, das ich nicht zum weiterbauen komme.
Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann ist, eine Umfrage zu starten uber Schneider Trophy Racer und anschl. mit einer Savoia S 21 zu starten ?
Grüsse
Dirk
Hi Dirk,
danke für Deine ehrlichen Worte.
Zu Deinem letzten Punkt: die Umfrage, die ich gestartet habe, war nicht Grundlage meiner Überlegungen zu diesem Projekt. Sie hat eines gezeigt: es gibt keine Favoriten! Kein Racer hatte eine derart eindeutige Mehrheit, dass sich ein Bausatz speziell dieses Flugzeuges gelohnt hätte.
Was bleibt? Man kann den Flieger nach rein aerodynamischen Gesichtspunkten auswählen; habe ich mit der Bernard getan. Das Ergebnis war ein äusserst heißes Renneisen. Es wird sie wieder geben...
Man kann Coolness als Maßstab anlegen; da gibt es einige gewagte Projekte, die noch auf die Verwirklichung warten. Sicher werde ich hier das eine oder andere ausprobieren...
Oder man kann einen Vogel bauen, der einigermaßen einfach zu bauen ist (wer will schon dreidimensional gewölbte Rümpfe sowie 2 ebenso komplizierte Schwimmer Beplanken?), einfach zu motorisieren, einigermaßen leicht und klein, aber robust, der keine großartige Verspannung braucht und den man noch fliegen kann wenn die Geschosse und Diven schon verstaut sind. Wenn der Grill schon glimmt, und man in der Abenddämmerung noch ein letztes Flügchen macht, vielleicht ein abendliches Rennen fliegt (Martin?).
Dies ist der Versuch...
Gruß,
Kuni
so, und morgen geht es weiter.
Nacht!
So, es geht weiter.
Wie versprochen die Bilder nach dem Lackieren. Das Modell ist jetzt äusserlich fertig:
Dann hab ich noch 2 Bilder von Martin erhalten, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Nächste Woche geht es mit dem Technikeinbau weiter.
Tschüß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
den Pilot hab ich wiedererkannt, ist der nicht schon erfolglos die Curtiss geflogen ?
Gruß
Dirk
Hi Dirk,
da war bestimmt Sabotage mit im Spiel: Guido Janello, der S.21-Pilot, hat sicher die Curtiss mit Absicht versenkt. Ich hab ihm ins Gewissen geredet, an sein italienisches patriotisches Herz appelliert und ihn als Chefpilot unter Vertrag genommen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
das wird ja immer besser. Also Erstflug nächste Woche...
Was Dirk alles erkennt... :applaus: , dann hoff ich mal das dies kein schlechtes Omen ist.
Gruß
Herbert
Moin Herbert,
wie gesagt: es fehlt noch einiges.
Was in den letzten Bildern vorblitzte, aber nicht explizit beschrieben wurde (weil es nicht in den Kontext passte): die Herstellung der Scheibenrahmen im Cockpit. Hier kam mal wieder meine Stubenfräse zum Einsatz:
So sieht das Ergebnis aus, wenn die Späne nicht mehr fliegen:
Dann wird der Rahmen (1,5mm Alu) vorsichtig über eine scharfe Holzkante gebogen; keine Zange nehmen; die Abdrücke bekommt man nicht mehr raus!
Danach hab ich ihn gefühlt 2 Stunden mit sehr feinem Schleifpapier nass geschliffen: erst 600er, dann 1200er Papier.
Hier beim Anpassen an den Rumpf:
Die Füsschen werden leicht angedrückt, und dann mit einem passenden Bohrer Löcher gebohrt.
Der Rahmen muss an der Unterseite noch passend zum Rumpf gefeilt werden. Hier eine genaue Aussage zu machen ist schwierig, da es sich nach dem Biegewinkel und der Rumpfwölbung richtet. Aber der Spalt sollte so gering wie möglich sein.
Geklebt habe ich ihn mit UHU-Endfest.
Das Ergebnis sieht man auf den Totalaufnahmen in den vorigen Posts. Bischen kann man noch mit Rot und Silber angleichen... außerdem hat der Nachbauer den Vorteil, die Teile eher aneinander anpassen zu können; ich kann ja den Rumpf nicht mehr hinschleifen.
Morgen kommen die Scheiben rein...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Hallo Kuni,
das Modell sieht super aus, Respekt!
Beim Original und beim Modell von Martin ist mir aufgefallen daß das Höhenleitwerk auch nach oben abgestrebt ist - kommt das bei dir auch noch oder läßt du das weg?
Gruß
Johann
Hallo Johann,
das kommt noch. Ich werde wohl einfach einen 0,8er Stahldraht abwinkeln und in den Klötzchen die ich für die Scharniere eingeklebt habe versenken. Im Original war das ein Spannseil...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Hi Kuni,
bin gespannt auf deinen Bericht vom Erstflug!
Viele Grüße,
Mark
Hi,
Mark: und ich erst! es sind ja mal wieder einige Monate seit dem ersten "Pinselstrich" vergangen, denn die Idee zu diesem Projekt kam mir auf der Hinfahrt nach Schongau letztes Jahr.
So, Stichwort Technik-einbau. Los geht es mit dem Anlöten der Kabel an die Kupferschienen:
Ich geh mal nicht näher darauf ein; jeder hat seine Lieblings-steckernorm, den Querschnitt sollte man halt analog zum Strom wählen. Ich habe hier gnadenlos überdimensioniert; 4mm² braucht bei 40A keiner! Es lag halt rum... die Multiplex-stecker tun es noch gut bei diesen Strömen, die ja auch nicht auf Dauer anliegen.
Oben in der Gondel wurden 3,5mm Goldis angelötet; hier geht es etwas enger zu. Man hätte gleich mehr Kupferschiene stehen lassen sollen :wall:
Wichtig: die Polung (sprich der Pluspol) sollte von oben bis unten markiert werden, sonst raucht es! Ich habe das isolierte Kupferstück als Plus hergenommen:
Es geht an der Einschlagmutter etwas eng zu, wenn man die Kupferleiter wirklich unsichtbar verbauen will. Deshalb ist hier Sorgfalt gefragt, sonst gibt es nen satten Kurzen beim Akku-Anstecken. Wer sich nicht sicher ist: lieber auf Schluss messen, und eventuell mit Harz oder UHU-Endfest versiegeln (hab ich auch gemacht).
Und weil es alle Jahre wieder gefragt wird: ich gieße meine Regler (nach Funktionstest, gelle Holger?) mit TSE399-Silikon vom Conrad ein. Das Zeug ist einfach um Welten besser als Plastidip und co. (finde zumindest ich). Eine genaue Anleitung findet man bei Stefan Hohenlohe und hier im Forum.
Das sieht dann so aus (die Steuerseite):
Die Leistungsseite fertig vergossen:
Die kleinen Kühlkörperchen sind von meiner Grafikkarte über; sie passen prima auf die FET's und lassen sich klasse verschachteln. Außerdem wiegen sie nichts!
Eingeschrumpft sieht das ganze dann so aus:
Nicht beirren lassen: das Silikon braucht je Seite mindestens 12h. Man sollte kontrollieren, ob wirklich alle Leiterbahnen und Bauteile benetzt sind, sonst kann es funken bzw. rauchen bei Wasserkontakt. Richtig eingegossen funktioniert so ein Regler auch unter Wasser!
Ach ja: an den Goldis war diesmal kein Platz, um den Kondensator, der wegen der Kabelverlängerung nötig wird, anzulöten. Also kam er an die Kabel bzw. Stecker des Reglers. Es ist ein 1000µF-Elko, Spannungsklasse 25V, low ESR. Gibt es für ein paar Pfennige beim Conrad. Eventuelle Antiblitz-Schaltungen im Regler sind damit natürlich obsolet, aber bei 3S funkt es noch nicht.
Wie man einen Servostecker an ein Kabel lötet brauche ich glaub niemandem zeigen, oder? In der Gondel hab ich statt der Servostecker lieber 2mm Goldis genommen; einerseits wegen der Korrosion (wer schaut schon jede Woche dort oben rein), abe auch wegen dem BEC, dessen Strom ja wieder runter zum Empfänger muss. Wir wollen den Strömlingen ja nicht gleich am Anfang die Reise schwer machen!
Weiter geht es demnächst mit dem Servoeinbau in den Rumpf.
Gruß,
Kuni
ne Weile dauert es schon noch. Muss ja noch die ganze Technik rein und programmiert werden.
Acryllack -zumindest der in der Spraydose, wie sie der Lackierer verarbeitet- ist auch nicht wasserlöslich, sondern Aceton-basierend. Na mal sehen, wird schon werden.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
OK, geb dir noch 2 Wochen..
Hi,
Puh, 2 Wochen. Wird knapp!
So, es geht weiter.
Ich habe eine Weile mit mir gehadert, was ich wegen der Farbe unternehmen sollte. Folgende Überlegungen hab ich angestellt:
der Rumpf hat an sich nicht viele Details; er ist gerade, recht eckig, hat aber weder Klappen, Stutzen oder sonst Details. So speckig glänzend lackiert sieht er aus wie ein Spielzeug, und nicht nach Flugzeug.
Das Original wurde aus Sperrholz gebaut; dieses wurde (zumindest ist nichts überliefert) nicht weiter mit Stoff bespannt, sondern nur irgendwie rot lackiert.
Einige andere Flugzeuge von Savoia aus der Zeit zeigen deutlich Holzstruktur, also wird es weniger Lack sondern mehr eine Lasur gewesen sein, die mit Bootslack nachbehandelt wurde.
Die feuchtwarme Luft in Italien hat sicher ihr Übriges getan, der Oberfläche zuzusetzen. Dazu kommen die typischen Kratzer und Abschürfungen im Betrieb (auch wenn die S.21 als Rennflugzeug sicher pfleglicher behandelt wurde als eine Militärmaschine).
Anyway, ich habe mich entschlossen, den Lack zu schleifen, bis wieder etwas vom Holz durchkommt. So sieht das Ergebnis aus:
Jetzt werden sicher einige rufen: "Ih, zu pink"! Und ihr habt Recht. So sieht das nicht aus. Allerdings gefällt mir die Struktur jetzt viel besser; so etwa sieht auch eine Sperrholzbeschichtung aus.
Nassgemacht sieht der Lack so aus:
Also wurde aus Porenfüller und etwas brauner Revell-Farbe eine Brühe angerührt, die dem Farbton wieder mehr Substanz gibt und einen Glanz, der "wirklicher" aussieht. Hier das Ergebnis an den Schwimmern:
In den nächsten Tagen werde ich auf diese Art und Weise den Rumpf sowie Schwimmer und Streben behandeln. Es wird nicht gespritzt, sondern mit einem sehr breiten weichen Pinsel aufgepinselt.
Gruß,
Kuni
Hallo,
so, heute hab ich mal eine Frage in eigener Sache.
Bei einem Telefonat mit Martin stellte sich heraus, dass einige den Bericht hier zwar gerne lesen, es sie aber nicht nur nicht zum Bauen animiert, sondern eher abschrecken würde.
Ist dem so? Ist die Zeit, als man voraussetzen konnte, dass es für einen durchschnittlich erfahrenen Modellbauer (an diese richtet sich ja dieser Bericht) keine Unmöglichkeit ist, ein solches Flugzeug aufzubauen, vorbei? Weil: zum reinen Romane schreiben ist mir die Zeit zu schade. Es kostet immerhin täglich einige Zeit, die Bilder zu schießen, zu konvertieren, hochzuladen und die Texte zu schreiben.
Damit hier kein falsches Bild aufkommt: man braucht kein halbes Jahr, um diesen Vogel aufzubauen. Vieles, das ich hier als "Tagesaufgabe" umreiße, läuft parallel, muss aber extra beschrieben werden. Viel Zeit ging/geht beim Prototypen auch drauf für Versuche, ob/wie man dies oder jenes gestalten oder bauen könnte. Die Sorgen hat der Nachbauer ja dann nicht mehr.
Also, was solls sein?
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Naja Kuni,
ich würd es so sehen, in der gegenwärtigen ARF Zeit hat man mit so einem Teil einen etwas schwierigen Stand, vorsichtig ausgedrückt.
Auch wenn man berücksichtigt, dass man beim wirklichen Bausatz einiges an Zeit einsparen wird...
Ist halt die Frage, wieviele das noch wollen??
Ich lese auf jedenfall weiter fleißig mit, in der Hoffnung der baldige Erstflug wird euch für eure Mühen entschädigen.
Gruß
Herbert
Kommentar von Andreas:
Hallo Kuni.
Also ,ich bin zwar neu hier in der "Wasserflug " Branche ,aber ich kann Dir sagen , daß ich täglich hier vorbei schaue und sehr interessiert mit verfolge, wie Dein Flieger wächst und wächst.
Ich bin mir sicher , ich bin auch nicht der einzige ,der das geschehen hier mit spannung verfolgt. Was das Modellbauerische angeht, so denke ich ist das was Du hier zeigst, so ziemlich mit das beste was ich in meiner über 30 Jährigen Modellbauer laufbahn gesehen habe. Die Art und Weise wie Du dieses Hobby betreibst ist im Prinzip genau auch meine Arbeitsweise nur eben bisher im Schiffsmodellbau.
Deswegen ist hier auch für jeden ernsthaften Modellbauer etwas dabei ,was er irgendwie mit verwerten/gebrauchen kann.
Mein lieber Herr Vater hat schon immer gesagt " Junge, du musst mit den Augen klauen".
Wer also nach dieser prämisse geht ,ist hier bestens aufgehoben und kann aus Deinen Berichten Sagenhaft viel herausziehen bzw. lernen. Wer da keine Lust kriegt auf den Nachbau so eines Flugzeug´s hat selber schuld.
Also, Kuni ich kann Dir nur sagen : mach weiter so, ich ziehe meinen Hut und freue mich schon auf die nächsten Berichte. Ich hoffe , daß wir uns in absehbarer Zeit einmal kennen lernen können . Ich drücke schon jetzt alle Daumen für den erstflug. : Viele Grüsse, Andreas
Kommentar von Johann:
Kuni,
laß doch die "ARF-Junkies" labern, über 5000 (!) Klicks sagen uns dass es noch genug echte Modellbauer gibt, denen es großen Spaß macht, ein Modell komplett selbst aufzubauen. 8)
Dabei verhelfen die hier von dir gezeigten Lösungen auch den weniger Geübten zu einem Erfolgserlebnis, daran besteht kein Zweifel - also bitte weitermachen! 8)
Ich schätze dass nach dem Erstflug (toi, toi, toi) schon die ersten Bestellungen eintrudeln werden.... :
Gruß
Johann
Hi Johann,
mir ging es mit dieser Frage erstmal nicht darum, Bestellungen einzuheimsen. Dass die Klicks hier hochgehen wie beim Kartenvorverkauf einer Superband hat mich auch angenehm überrascht. Aber es kommt halt so gar kein Feedback, und wenn man dann über dunkle Kanäle erfährt, dass sich der Bericht ja ganz gut lese, aber durch die so sehr lange Zeit die er dauert, und den komplizierten Aufbau (kompliziert? Ihr müsstet mal sehen, wie meine anderen Modelle aufgebaut sind; die kann man echt nicht zum Nachbau freigeben!) würde er eher abschrecken vom Nachbau. Und das ist ja nun das Gegenteil dessen, was ich erreichen will!
Ich möchte diesen Bericht auch als quasi Online-Bauanleitung verstanden wissen. Ich denke, je ausführlicher ich jetzt bin, desto weniger Fragen bleiben hinterher offen. In einem Jahr weiß ich sonst nicht mehr, ob Spant 4 mit Rippe 3 per Brettchen 7 oder Leiste X verklebt werden muss!
So, das erstmal von meiner Seite.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Hi Kuni,
ich denke es gibt mindestens drei Gruppen von Mitlesern:
* Die ambitionierten Modellbauer, die auch eine haben wollen und es nicht erwarten können
* Die die auch eine haben wollen, aber sich den Bau nicht zutrauen oder beruflich sehr eingespannt sind und doch lieber ein ARF kaufen gehen (so wie ich)
* Die die es einfach nur spannend finden zuzuschauen, wie etwas entsteht (und für ihre eigenen Projekte nebenbei auch noch ein paar Ideen sammeln)
Um wirklich rauszubekommen, wieviele zu welcher Kategorie gehören, könnte man ja mal eine Umfrage starten. Was ich aber überhaupt nicht repräsentativ finde, sind Aussagen Einzelner. Darüber würde ich mir nicht den Kopf zerbrechen. Wenn sich jemand von einem ausführlichen Baubericht abschrecken lässt, gehört er sowieso nicht in die erste Kategorie...
Du hast Spaß bei dem was du tust. Das kommt rüber und das ist was zählt. Die Anhänger und Nachahmer kommen dann von allein. :
Viele Grüße,
Mark
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
ich bin ein großer Fan deiner Baukunst ! Immerhin hast du mich mit deinen Bauberichten dazu ambitioniert, auch einen Baubericht zu eröffnen. Der Curtiss R3C Bericht ist so super detailiert, das ich mir durchaus zutraue, nach Fertigstellung meiner Macchi M 39 als Übungsmodell, mein GDH Baukasten aufzubauen.
Ich bin leider nur aktuell beruflich derzeit sehr angebunden, das ich nicht zum weiterbauen komme.
Was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann ist, eine Umfrage zu starten uber Schneider Trophy Racer und anschl. mit einer Savoia S 21 zu starten ?
Grüsse
Dirk
Hi Dirk,
danke für Deine ehrlichen Worte.
Zu Deinem letzten Punkt: die Umfrage, die ich gestartet habe, war nicht Grundlage meiner Überlegungen zu diesem Projekt. Sie hat eines gezeigt: es gibt keine Favoriten! Kein Racer hatte eine derart eindeutige Mehrheit, dass sich ein Bausatz speziell dieses Flugzeuges gelohnt hätte.
Was bleibt? Man kann den Flieger nach rein aerodynamischen Gesichtspunkten auswählen; habe ich mit der Bernard getan. Das Ergebnis war ein äusserst heißes Renneisen. Es wird sie wieder geben...
Man kann Coolness als Maßstab anlegen; da gibt es einige gewagte Projekte, die noch auf die Verwirklichung warten. Sicher werde ich hier das eine oder andere ausprobieren...
Oder man kann einen Vogel bauen, der einigermaßen einfach zu bauen ist (wer will schon dreidimensional gewölbte Rümpfe sowie 2 ebenso komplizierte Schwimmer Beplanken?), einfach zu motorisieren, einigermaßen leicht und klein, aber robust, der keine großartige Verspannung braucht und den man noch fliegen kann wenn die Geschosse und Diven schon verstaut sind. Wenn der Grill schon glimmt, und man in der Abenddämmerung noch ein letztes Flügchen macht, vielleicht ein abendliches Rennen fliegt (Martin?).
Dies ist der Versuch...
Gruß,
Kuni
so, und morgen geht es weiter.
Nacht!
So, es geht weiter.
Wie versprochen die Bilder nach dem Lackieren. Das Modell ist jetzt äusserlich fertig:
Dann hab ich noch 2 Bilder von Martin erhalten, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
Nächste Woche geht es mit dem Technikeinbau weiter.
Tschüß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
den Pilot hab ich wiedererkannt, ist der nicht schon erfolglos die Curtiss geflogen ?
Gruß
Dirk
Hi Dirk,
da war bestimmt Sabotage mit im Spiel: Guido Janello, der S.21-Pilot, hat sicher die Curtiss mit Absicht versenkt. Ich hab ihm ins Gewissen geredet, an sein italienisches patriotisches Herz appelliert und ihn als Chefpilot unter Vertrag genommen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
das wird ja immer besser. Also Erstflug nächste Woche...
Was Dirk alles erkennt... :applaus: , dann hoff ich mal das dies kein schlechtes Omen ist.
Gruß
Herbert
Moin Herbert,
wie gesagt: es fehlt noch einiges.
Was in den letzten Bildern vorblitzte, aber nicht explizit beschrieben wurde (weil es nicht in den Kontext passte): die Herstellung der Scheibenrahmen im Cockpit. Hier kam mal wieder meine Stubenfräse zum Einsatz:
So sieht das Ergebnis aus, wenn die Späne nicht mehr fliegen:
Dann wird der Rahmen (1,5mm Alu) vorsichtig über eine scharfe Holzkante gebogen; keine Zange nehmen; die Abdrücke bekommt man nicht mehr raus!
Danach hab ich ihn gefühlt 2 Stunden mit sehr feinem Schleifpapier nass geschliffen: erst 600er, dann 1200er Papier.
Hier beim Anpassen an den Rumpf:
Die Füsschen werden leicht angedrückt, und dann mit einem passenden Bohrer Löcher gebohrt.
Der Rahmen muss an der Unterseite noch passend zum Rumpf gefeilt werden. Hier eine genaue Aussage zu machen ist schwierig, da es sich nach dem Biegewinkel und der Rumpfwölbung richtet. Aber der Spalt sollte so gering wie möglich sein.
Geklebt habe ich ihn mit UHU-Endfest.
Das Ergebnis sieht man auf den Totalaufnahmen in den vorigen Posts. Bischen kann man noch mit Rot und Silber angleichen... außerdem hat der Nachbauer den Vorteil, die Teile eher aneinander anpassen zu können; ich kann ja den Rumpf nicht mehr hinschleifen.
Morgen kommen die Scheiben rein...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Hallo Kuni,
das Modell sieht super aus, Respekt!
Beim Original und beim Modell von Martin ist mir aufgefallen daß das Höhenleitwerk auch nach oben abgestrebt ist - kommt das bei dir auch noch oder läßt du das weg?
Gruß
Johann
Hallo Johann,
das kommt noch. Ich werde wohl einfach einen 0,8er Stahldraht abwinkeln und in den Klötzchen die ich für die Scharniere eingeklebt habe versenken. Im Original war das ein Spannseil...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Hi Kuni,
bin gespannt auf deinen Bericht vom Erstflug!
Viele Grüße,
Mark
Hi,
Mark: und ich erst! es sind ja mal wieder einige Monate seit dem ersten "Pinselstrich" vergangen, denn die Idee zu diesem Projekt kam mir auf der Hinfahrt nach Schongau letztes Jahr.
So, Stichwort Technik-einbau. Los geht es mit dem Anlöten der Kabel an die Kupferschienen:
Ich geh mal nicht näher darauf ein; jeder hat seine Lieblings-steckernorm, den Querschnitt sollte man halt analog zum Strom wählen. Ich habe hier gnadenlos überdimensioniert; 4mm² braucht bei 40A keiner! Es lag halt rum... die Multiplex-stecker tun es noch gut bei diesen Strömen, die ja auch nicht auf Dauer anliegen.
Oben in der Gondel wurden 3,5mm Goldis angelötet; hier geht es etwas enger zu. Man hätte gleich mehr Kupferschiene stehen lassen sollen :wall:
Wichtig: die Polung (sprich der Pluspol) sollte von oben bis unten markiert werden, sonst raucht es! Ich habe das isolierte Kupferstück als Plus hergenommen:
Es geht an der Einschlagmutter etwas eng zu, wenn man die Kupferleiter wirklich unsichtbar verbauen will. Deshalb ist hier Sorgfalt gefragt, sonst gibt es nen satten Kurzen beim Akku-Anstecken. Wer sich nicht sicher ist: lieber auf Schluss messen, und eventuell mit Harz oder UHU-Endfest versiegeln (hab ich auch gemacht).
Und weil es alle Jahre wieder gefragt wird: ich gieße meine Regler (nach Funktionstest, gelle Holger?) mit TSE399-Silikon vom Conrad ein. Das Zeug ist einfach um Welten besser als Plastidip und co. (finde zumindest ich). Eine genaue Anleitung findet man bei Stefan Hohenlohe und hier im Forum.
Das sieht dann so aus (die Steuerseite):
Die Leistungsseite fertig vergossen:
Die kleinen Kühlkörperchen sind von meiner Grafikkarte über; sie passen prima auf die FET's und lassen sich klasse verschachteln. Außerdem wiegen sie nichts!
Eingeschrumpft sieht das ganze dann so aus:
Nicht beirren lassen: das Silikon braucht je Seite mindestens 12h. Man sollte kontrollieren, ob wirklich alle Leiterbahnen und Bauteile benetzt sind, sonst kann es funken bzw. rauchen bei Wasserkontakt. Richtig eingegossen funktioniert so ein Regler auch unter Wasser!
Ach ja: an den Goldis war diesmal kein Platz, um den Kondensator, der wegen der Kabelverlängerung nötig wird, anzulöten. Also kam er an die Kabel bzw. Stecker des Reglers. Es ist ein 1000µF-Elko, Spannungsklasse 25V, low ESR. Gibt es für ein paar Pfennige beim Conrad. Eventuelle Antiblitz-Schaltungen im Regler sind damit natürlich obsolet, aber bei 3S funkt es noch nicht.
Wie man einen Servostecker an ein Kabel lötet brauche ich glaub niemandem zeigen, oder? In der Gondel hab ich statt der Servostecker lieber 2mm Goldis genommen; einerseits wegen der Korrosion (wer schaut schon jede Woche dort oben rein), abe auch wegen dem BEC, dessen Strom ja wieder runter zum Empfänger muss. Wir wollen den Strömlingen ja nicht gleich am Anfang die Reise schwer machen!
Weiter geht es demnächst mit dem Servoeinbau in den Rumpf.
Gruß,
Kuni
Re: Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Hi Leute,
es geht weiter mit dem Servo-Einbau.
Zuerst: es klappt auch nicht immer wie gedacht; ich wollte ja das Seitenruder auch erst mittels Seilanlenkung betätigen. Das ging voll in die Hose! (Aber dafür ist ja der Prototyp da, richtig?)
Das Servo hat nur geknurrt und das Ruder kaum bewegen können. Ich schiebe es darauf, dass die Anlenkpunkte recht dicht beieinander liegen (18mm auseinander; 9mm zur Mitte), aber 14mm hinter dem Drehpunkt liegen (am Ruder). Am Servo analog gebaut, bewegt sich ein Seil schon nach hinten (strafft), während das andere sich noch seitwärts bewegt.
Also rauchend vor Wut alles wieder rausgerissen; ich hab davon lieber kein Bild gemacht.
Am nächsten Tag den Gang zum Modellbauhändler meines Vertrauens und Stahldraht gekauft. Den 0,8er schafft das Servo nicht zu schieben: hier macht sich die S-Kurve im Leitwerk bemerkbar. 0,6er geht mit Hängen und Würgen, aber nur, wenn man mit einem harten Röhrchen die Hülle auf der Geraden gegen Beulen aussteift:
Zusätzlich muss das Röhrchen noch am Spant abgefangen werden. Aber nun bewegt sich wenigstens das Ruderblatt:schaem:
Das Höhenruder-Servo:
Hier ist die Anlenkung unproblematisch. Einerseits läuft der Draht in einer großen Kurve, andererseits ist er in den Spanten gehaltert.
Für die Serie werden wir wohl auch die Seitenruder-bowdenzugröhrchen in den Spanten haltern müssen.
Was sieht man noch auf dem Bild? Ich habe die Empfänger-antenne mittels 2mm Goldkontakt-stecker mit dem Höhenruder-bowdenzug verbunden. Da das SR auch mit Bowdenzug angelenkt wird, sind beide Züge mit Litze verbunden (kann man weich löten). So liegen beide Stahldrähte, die ja dicht beieinander laufen, auf demselben Potential und agieren beide als Antenne. Hat bisher immer funktioniert und sollte auch hier klappen.
Ach ja, das weiße Zeug am Cockpitrand. Das kommt morgen
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
ich muß dir ganz ehrlich einmal mitteilen, daß ein wenig Schadensfreude aufkommt
(Nur so ein bisschen )
Auch bei einem Top Modellbauer klappt nicht alles auf Anhieb. Bin ich schon ein bisschen beruhigt, daß bei meinen Pech und Pannen schon mal ab und zu der Gedanke aufkommt, ich bin zum Flugmodellbau ungeeignet.
Grüsse
Dirk
Hi Kuni,
ich muß dir ganz ehrlich einmal mitteilen, daß ein wenig Schadensfreude aufkommt
(Nur so ein bisschen )
Auch bei einem Top Modellbauer klappt nicht alles auf Anhieb. Bin ich schon ein bisschen beruhigt, daß bei meinen Pech und Pannen schon mal ab und zu der Gedanke aufkommt, ich bin zum Flugmodellbau ungeeignet.
Grüsse
Dirk
Kommentar von fly-bert:
Kuni,
schiebs dem Piloten in die Schuhe, der steht eh schon im schiefen Licht
MfG
Herbert
Kommentar von Alex:
An dieser Stelle ein kleiner Tip von mir für die stillen Mitleser:
Wem das verjüngen der Stahlseele nicht gut genug scheint oder diese Maßnahme noch immer nicht befriedigend funktioniert der sollte es zusätzlich mit fetten oder ölen probieren.
Ich hatte ähnliche Situationen und bei mir reichte ordenlich Fett. Bein einschieben der Seele immer reichlich Fett mit dazu. Am besten Fett in ein Läppchen, das ganze vor dem Rörchen platzieren und dann die Seele durch den "Fetthaufen" ins Rohr... ich schwöre, das klappt super obwohl so einfach und banal.
Nachteil: aller 3-4 Jahre sollte man mal schauen ob´s noch leichtgängig ist.
Gruß Alex
Hallo,
Dirk, wenn nicht ab und zu etwas schief gehen würde, würde man ja nichts neues ausprobieren.
Herbert: ne, dafür kann der arme nichts. Das hat Herr Santoni (der Konstrukteur) verbockt
So, es geht weiter, und zwar mit dem weißen Zeug im Cockpitbereich. Dabei handelt es sich um "Soudaflex", ähnlich wie "Sikaflex" ein Hochleistungspolymer aus dem KFZ-bereich. Die Campingausstatter, KFZ-Werkstätten etc. führen es. Anders als Silikon ist es überstreichbar.
Zuerst wird das Zeug in ausreichender Stärke in dem Bereich verteilt, wo es später dichten soll:
Die Cockpithaube wird mit Frischhaltefolie eingepackt. Achtung: diese muss in dem Bereich der später dichten soll faltenfrei sein! Ich erreiche dies, indem ich Falten mit Tesaband glatt ziehe. Und zwar nicht im Bereich der Dichtung, sondern oben (man sieht es auf den Photos):
Dann kommt das Cockpit auf den Rumpf:
24h später:
Man sieht deutlich, wo sich das Soudaflex flach gedrückt hat. Man sollte nach aussen überquellendes Zeugs gleich wegwischen; ist es einmal trocken lässt es sich nur unter Mühen mit einer seeeehr scharfen Cutterklinge schneiden!
Wenn wir einmal am Fummeln sind, können wir gleich die Cockpitscheiben einkleben:
Geklebt wurde hier wieder mit UHU-Endfest.
Gruß,
Kuni
Hi,
was bleibt noch? Das wiegen: 19hundertpaarunddreißig Gramm
Hier macht sich die schwere erste Motorgondel bemerkbar; auch die Streben an den Flügeln könnte man vielleicht aus 4er Kohlerohr und Balsa auch leichter hinbekommen, die Holzstreben wiegen 100g.
Leichterer Akku (3S 3000mah, 210g komplett mit Steckern) ist nicht; der ist schon ganz vorne. Eventuell leichterer Empfänger; 2G4 lässt grüßen. Unter Umständen kann man die Stahlschrauben gegen Alu tauschen; das bringt sicher etwas. Unterm Strich waren 1500g wohl doch etwas optimistisch, vor allem wenn man das Modell vor sich aufgebaut sieht: es ist schon recht erwachsen.
Na ja, erstmal fliegen gehen. Dann sehen wir weiter. Und: Reichweitentest! Mal schauen, ob es am Wochenende was wird...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Na Kuni,
dann halt ich dir die Daumen am WE. Schön dass du meine Erstflugtermine so einhälst.. :
Gruß
Herbert
Hallo Herbert,
na ja, man tut was man kann
Danke für's Daumendrücken. Wird schon schiefgehen!
Gruß,
Kuni
Kommentar von Holger:
Danke für den Tip Kuni
ich lese nach wie vor fleißig mit und komme aus dem nicht raus
Da Du ja immer drengelst habe ich mir auch schon mal eine "Schneidermaschine" bestellt.
Aus Zeitgründen aber kein Bausatz
Viele Grüße und mach weiter so
Holger
Guten Morgen liebe Schneider-Renngemeinde.
Gestern war es nun soweit, das neue Modell wurde erstmals nass gemacht.
Zuerst eine Vorstellung der Protagonisten:
meine Wenigkeit (etwas nervös ):
Die Beisteher und Photographen Thilo:
...und Alex:
...und das gute Stück, um das sich alles hier dreht:
Nach dem Reichweitentest wurden erstmal vorsichtige Fahrversuche unternommen:
Liegt gut im Wasser, lässt sich leicht steuern, schiebt nicht den Bug ins Wasser beim Gasgeben:
Dann wollten wir mal sehen, wie sie auf Stufe geht. Also Gas rein...
Mit ein wenig Höhe-halten (man erkennt es an der Stellung des Höhenruders) rennt sie so bis ans Ende des Sees, wenn man will. Dabei kann man prima mit dem Seitenruder steuern! Die Schwimmer können durch ihre Größe und Anstellwinkel offenbar nicht unterschneiden.
Na ja, und ein bischen mehr Ziehen brachte dann das zu Tage:
Auchhier: lammfromm. Wir hatten so unsere Zweifel, wie sich die sehr hoch liegende Gondel und obere Tragfläche auf das Flugverhalten auswirken würden; offenbar stabilisierend! Sie fliegt sich eher wie ein zahmer Hochdecker denn ein Doppeldecker.
Der erste Überflug:
...und die erste Landung:
Und weils so schön war, haben wir gleich noch 2 Flüge drangehängt:
Die letzte Landung geriet dann etwas "hüpfig". Thilo's Kommentar: "wird ja auch Zeit dass Du auch mal Scheixxe landest heute".
Fazit des Tages: bei einigermaßen ruhigem Wetter (für böige Wind- und Wellenverhältnisse wurde dieses kleine leichte Modell eben nicht entworfen) ist es eine Freude, diesen Renner zu steuern. Ich hab mich an den Knüppeln gleich vertraut gefühlt; es war keine Eingewöhnung nötig.
Steuern in der Luft geht mit Quer und Höhe; keine Seitenruderbeimischung ist nötig.
Auf dem Wasser läuft sie seeeehr stabil. Sie kippte nicht ein einziges Mal auf einen der beiden Stützschwimmer in der Gleitphase. Ab- und Anwassern geht sehr leicht, es ist kein Kleben zu bemerken. Der hohle Rumpfboden macht sich hier positiv bemerkbar, indem er Luft zwischen Modell und Wasser drückt.
Der Motor"sturz", ein anderes Thema der Diskussionen in letzter Zeit, stimmt: das Modell geht beim Gaswechsel weder auf die Nase noch nimmt es sie hoch. Lediglich wenn man sie sehr langsam macht, macht sich der Widerstand der Gondel bemerkbar.
Seitenzug wurde keiner eingebaut und wird auch nicht benötigt.
Der Strömungsabriss wurde auch erflogen: absolut unspektakulär. Man kann sie sehr langsam machen; übertreibt man es geht sie über die linke Fläche nach unten, bleibt aber steuerbar. Das passiert aber so spät, dass es im normalen Flugbetrieb nicht stören sollte.
Landungen können im Joggertempo geflogen werden.
Was bleibt? Ich bin hochzufrieden. Alex und Thilo hat es auch gefallen. Ich werde jetzt an der Detaillierung des Modells arbeiten und hoffentlich noch ein paar Flüge bis Plau machen können.
Bedanken möchte ich mich bei Andy und Thilo, die mir bei der aerodynamischen Auslegung sehr geholfen haben, bei Alex für gute Ideen und super Photos, und bei Molly für's Mitmachen bei diesem etwas unorthodoxen Projekt. Hätte ja auch floppen können...
Natürlich hat auch die Familie ihren Anteil, dass der Flieger jetzt schon fliegt: ich durfte öfter mal bauen gehen und die Mama hat sich um die Kurzen gekümmert. Katrin: danke.
Man sieht sich
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Herzlichen Glückwunsch! Erste Sahne! Ich ziehe meinen Hut, Kuni! :
Hoffe wir sehen uns in Plau!
Viele Grüße auch an die "Protagonisten"!
Mark
PS: Eure Mützen sind echt der Knaller!
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
gratuliere dir und dem Team!!!!!!!!!
Sieht echt super aus in der Luft und auch auf dem Wasser.
Vielleicht könntest du zusammengefasst nochmals die techn. Daten posten.
Grüße
Herbert
Kommentar von Hans L:
Hallo Kuni,
ich gratuliere auch zu diesem schönen Modell und zum gelungenen Erstflug : : :
Grüße
Hans L
Kommentar von Johann:
Kuni, herzlichen Glückwunsch, da ist dir ein geniales Modell gelungen!
Bringst du zum Grundlsee-Treffen schon Shortkits mit? 8)
Gruß
Johann
Hallo Leute,
danke für die Blumen.
Mark: ja, coole Mützen sind Pflicht
Herbert, hier ein paar Daten: Spannweite 130cm, Gewicht 1940g (sag ich jetzt mal so; es werden noch ein paar mehr). Antrieb: Kontronik Kora 15-12, APC-E 12x8, 3S 3000mah NoName-Lipo, Regler Schulze Future Value 40 BEC. Es sind 4 Servos der HS-81-Größe verbaut, Empfänger ist ein Futaba 35Mhz-PCM-Synthesizer-Empfänger.
Noch ein Bild, das den Größenvergleich etwas deutlicher zeigt:
Ich werde jetzt noch die eine oder andere Motorgondel laminieren, ein paar Sachen fräsen, und wenn Molly mitmacht werde ich sicher den einen oder anderen Teilesatz mit zu den großen Treffen bringen. Aber dies eher als Anschauungsobjekt; man wird alles normal ordern können, ist ja keine Hehlerware.
Gruß,
Kuni
Tach Leute,
nachdem mich ein richtig fieser Virus-infekt lahm gelegt hat, und ich nicht raus darf, hab ich mich wenigstens zu leichten Arbeiten aufraffen können.
Ich habe mich entschieden, die Detaillierung der Motorgondel recht ernsthaft zu betreiben, da sie erstens DAS markante Merkmal dieses Vogels ist, und zweitens der Rest (Rumpf, Flächen etc.) nicht sehr viel Detaillierung zulassen, bzw. nicht viel zu erkennen ist auf dem wenigen Bildmaterial, das verfügbar ist.
Los geht es mit den Verstärkungsblechen an der hinteren Motorstrebe, ein am Original markantes Detail, das ich auch am Modell wiedergeben wollte:
Die kleinen Löcher werden alle noch mit Schräublein bestückt. Gefertigt sind diese Teile aus dünnem Messingblech; ich habe sie zusätzlich etwas gealtert, und zwar mit Brüniertinktur, die ich für die Rückschlussringe meiner Motoren benutze (Eisen wird davon blauschwarz, richtig edel). Messing färbt sich bräunlich davon. Sieht "echter" aus als blitzend blankes Messing finde ich. Wenn man das Zeug nicht selber kaufen mag, einfach mal schauen ob es einen Waffenladen in der Stadt gibt, die machen das.
Die Vorderseiten der vorderen Streben werden mit Alu bezogen:
Entweder man pinselt es auf, oder nimmt wie ich Aluklebeband aus dem Baumarkt. Meins ist von Alex (der es immer wieder vergisst mitzunehmen ).
Dann hatte das Original offenbar (ist nicht hundertprozentig klar zu erkennen, aber andere Savoias aus der Zeit haben es so) eine Art Schnellverschluss an den Wartungsklappen seitlich des Motors: eine Art Klavierband, dessen Stift einen großen Griff hatte zum Ziehen. Die Aluplatte konnte dann nach oben geschoben werden und ohne Demontage der Streben entnommen werden.
Im Maßstab 1:6 sieht das so aus:
So, das muss für heute reichen.
Gruß,
Kuni
Tach ihr Lieben,
uuuund weiter geht die Reise.
Ich hatte schon bei der Macchi Alex' Tip angenommen und für meinen kleinen 20W-Lötkolben eine Nietenbrenn-spitze gebastelt. Diese kommt hier wieder zum Zuge:
Im Prinzip ist es nur ein Röhrchen (Messing, Edelstahl, Alu, egal). Es muss in den Lötkolben passen und vorne natürlich nicht zu groß oder zu klein sein. Messing und Stahlröhrchen kann man natürlich an- oder besser ineinander löten, so dass man variabel bleibt.
Dieses Röhrchen wird per Bohrer oder Senker ange"spitzt", damit der Ring schön fein bleibt. Nun wird mit dem heißen Lötkolben erst etwas experimentiert. Es kommt sehr auf Dauer und Druck des Kontaktes an; jeder Lack ist auch anders. Also erstmal etwas üben bevor man dem Modell sein erstes Branding verpasst!
Reibt man später etwas Graphit hinein, sieht es verblüffend echt aus!
Dann ging es an die Auspuff-Attrappen:
Die Schablone wird dem Plan beiliegen. Die Röhrchen sind aus 6mm dünnwandigem Alurohr aus dem Modellbaugeschäft. Abgelängt werden sie mit einem Cuttermesser; einfach über das Röhrchen rollen.
Wir brauchen hier 12 Abschnitte; nicht weil das Flugzeug einen 12-Zylinder hatte, sondern weil der 6-Zylinder-Reihenmotor 2 Auslassventile je Zylinder hatte. Ja, schon 1921!
Die Abstände werden von der Schablone auf eine der Balsaleisten übertragen:
...und passende Nuten eingedremelt/-gefeilt:
Mit Sekundenkleber werden die Abschnitte paarweise in die Nuten geklebt:
Dann wird die zweite Holzleiste mit UHU-Endfest obendrauf geklebt:
Nun muss alles gut bis morgen trocknen.
Tschüss,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hi Kuni,
nicht UHU endfest, sondern UHU 5 minuten. Dann würden wir heute noch was sehen... :
Gruß
Herbert
Nee, nee, Herbert, ich will dass es hält, und nicht nach 5 Wochen wieder auseinanderfällt! 5min.-Epoxy hat der Teufel erfunden, um die Modellbauer zu ärgern
Gruß,
Kuni
Hallo Leute
So, nun könnten wir die Abgasstutzen einsetzen:
Irgendwie sah mir das alles aber zu...silbern aus. Es gehlte etwas, wenn man bedenkt dass direkt hinter diesen Rohrstücken die Auslassventile eines damals doch recht gewaltigen Motors saßen.
Also das Airbrushzeugs aus der Sturm- und Drangzeit vorgeholt (ja, das tut es noch immer!), und dem Auspuff ein paar Anlassfarben verpasst:
Auf Bildern des Originals erkennt man auf der Auspuffseite an den Streben Schoner, wahrscheinlich Lappen oder Leder, die vielleicht ein Ausglühen der Stahlstreben verhindern sollten. Diese hab ich mit schwarzem Schrumpfschlauch und etwas Draht nachgebildet. Damit der Draht später nicht abhaut, alles noch mit Zaponlack eingepinselt.
Später bekommen Auspuff und die Streben noch ein wenig Matt-Schwarz übergenebelt...
Gruß,
Kuni
es geht weiter mit dem Servo-Einbau.
Zuerst: es klappt auch nicht immer wie gedacht; ich wollte ja das Seitenruder auch erst mittels Seilanlenkung betätigen. Das ging voll in die Hose! (Aber dafür ist ja der Prototyp da, richtig?)
Das Servo hat nur geknurrt und das Ruder kaum bewegen können. Ich schiebe es darauf, dass die Anlenkpunkte recht dicht beieinander liegen (18mm auseinander; 9mm zur Mitte), aber 14mm hinter dem Drehpunkt liegen (am Ruder). Am Servo analog gebaut, bewegt sich ein Seil schon nach hinten (strafft), während das andere sich noch seitwärts bewegt.
Also rauchend vor Wut alles wieder rausgerissen; ich hab davon lieber kein Bild gemacht.
Am nächsten Tag den Gang zum Modellbauhändler meines Vertrauens und Stahldraht gekauft. Den 0,8er schafft das Servo nicht zu schieben: hier macht sich die S-Kurve im Leitwerk bemerkbar. 0,6er geht mit Hängen und Würgen, aber nur, wenn man mit einem harten Röhrchen die Hülle auf der Geraden gegen Beulen aussteift:
Zusätzlich muss das Röhrchen noch am Spant abgefangen werden. Aber nun bewegt sich wenigstens das Ruderblatt:schaem:
Das Höhenruder-Servo:
Hier ist die Anlenkung unproblematisch. Einerseits läuft der Draht in einer großen Kurve, andererseits ist er in den Spanten gehaltert.
Für die Serie werden wir wohl auch die Seitenruder-bowdenzugröhrchen in den Spanten haltern müssen.
Was sieht man noch auf dem Bild? Ich habe die Empfänger-antenne mittels 2mm Goldkontakt-stecker mit dem Höhenruder-bowdenzug verbunden. Da das SR auch mit Bowdenzug angelenkt wird, sind beide Züge mit Litze verbunden (kann man weich löten). So liegen beide Stahldrähte, die ja dicht beieinander laufen, auf demselben Potential und agieren beide als Antenne. Hat bisher immer funktioniert und sollte auch hier klappen.
Ach ja, das weiße Zeug am Cockpitrand. Das kommt morgen
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Hi Kuni,
ich muß dir ganz ehrlich einmal mitteilen, daß ein wenig Schadensfreude aufkommt
(Nur so ein bisschen )
Auch bei einem Top Modellbauer klappt nicht alles auf Anhieb. Bin ich schon ein bisschen beruhigt, daß bei meinen Pech und Pannen schon mal ab und zu der Gedanke aufkommt, ich bin zum Flugmodellbau ungeeignet.
Grüsse
Dirk
Hi Kuni,
ich muß dir ganz ehrlich einmal mitteilen, daß ein wenig Schadensfreude aufkommt
(Nur so ein bisschen )
Auch bei einem Top Modellbauer klappt nicht alles auf Anhieb. Bin ich schon ein bisschen beruhigt, daß bei meinen Pech und Pannen schon mal ab und zu der Gedanke aufkommt, ich bin zum Flugmodellbau ungeeignet.
Grüsse
Dirk
Kommentar von fly-bert:
Kuni,
schiebs dem Piloten in die Schuhe, der steht eh schon im schiefen Licht
MfG
Herbert
Kommentar von Alex:
An dieser Stelle ein kleiner Tip von mir für die stillen Mitleser:
Wem das verjüngen der Stahlseele nicht gut genug scheint oder diese Maßnahme noch immer nicht befriedigend funktioniert der sollte es zusätzlich mit fetten oder ölen probieren.
Ich hatte ähnliche Situationen und bei mir reichte ordenlich Fett. Bein einschieben der Seele immer reichlich Fett mit dazu. Am besten Fett in ein Läppchen, das ganze vor dem Rörchen platzieren und dann die Seele durch den "Fetthaufen" ins Rohr... ich schwöre, das klappt super obwohl so einfach und banal.
Nachteil: aller 3-4 Jahre sollte man mal schauen ob´s noch leichtgängig ist.
Gruß Alex
Hallo,
Dirk, wenn nicht ab und zu etwas schief gehen würde, würde man ja nichts neues ausprobieren.
Herbert: ne, dafür kann der arme nichts. Das hat Herr Santoni (der Konstrukteur) verbockt
So, es geht weiter, und zwar mit dem weißen Zeug im Cockpitbereich. Dabei handelt es sich um "Soudaflex", ähnlich wie "Sikaflex" ein Hochleistungspolymer aus dem KFZ-bereich. Die Campingausstatter, KFZ-Werkstätten etc. führen es. Anders als Silikon ist es überstreichbar.
Zuerst wird das Zeug in ausreichender Stärke in dem Bereich verteilt, wo es später dichten soll:
Die Cockpithaube wird mit Frischhaltefolie eingepackt. Achtung: diese muss in dem Bereich der später dichten soll faltenfrei sein! Ich erreiche dies, indem ich Falten mit Tesaband glatt ziehe. Und zwar nicht im Bereich der Dichtung, sondern oben (man sieht es auf den Photos):
Dann kommt das Cockpit auf den Rumpf:
24h später:
Man sieht deutlich, wo sich das Soudaflex flach gedrückt hat. Man sollte nach aussen überquellendes Zeugs gleich wegwischen; ist es einmal trocken lässt es sich nur unter Mühen mit einer seeeehr scharfen Cutterklinge schneiden!
Wenn wir einmal am Fummeln sind, können wir gleich die Cockpitscheiben einkleben:
Geklebt wurde hier wieder mit UHU-Endfest.
Gruß,
Kuni
Hi,
was bleibt noch? Das wiegen: 19hundertpaarunddreißig Gramm
Hier macht sich die schwere erste Motorgondel bemerkbar; auch die Streben an den Flügeln könnte man vielleicht aus 4er Kohlerohr und Balsa auch leichter hinbekommen, die Holzstreben wiegen 100g.
Leichterer Akku (3S 3000mah, 210g komplett mit Steckern) ist nicht; der ist schon ganz vorne. Eventuell leichterer Empfänger; 2G4 lässt grüßen. Unter Umständen kann man die Stahlschrauben gegen Alu tauschen; das bringt sicher etwas. Unterm Strich waren 1500g wohl doch etwas optimistisch, vor allem wenn man das Modell vor sich aufgebaut sieht: es ist schon recht erwachsen.
Na ja, erstmal fliegen gehen. Dann sehen wir weiter. Und: Reichweitentest! Mal schauen, ob es am Wochenende was wird...
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Na Kuni,
dann halt ich dir die Daumen am WE. Schön dass du meine Erstflugtermine so einhälst.. :
Gruß
Herbert
Hallo Herbert,
na ja, man tut was man kann
Danke für's Daumendrücken. Wird schon schiefgehen!
Gruß,
Kuni
Kommentar von Holger:
Danke für den Tip Kuni
ich lese nach wie vor fleißig mit und komme aus dem nicht raus
Da Du ja immer drengelst habe ich mir auch schon mal eine "Schneidermaschine" bestellt.
Aus Zeitgründen aber kein Bausatz
Viele Grüße und mach weiter so
Holger
Guten Morgen liebe Schneider-Renngemeinde.
Gestern war es nun soweit, das neue Modell wurde erstmals nass gemacht.
Zuerst eine Vorstellung der Protagonisten:
meine Wenigkeit (etwas nervös ):
Die Beisteher und Photographen Thilo:
...und Alex:
...und das gute Stück, um das sich alles hier dreht:
Nach dem Reichweitentest wurden erstmal vorsichtige Fahrversuche unternommen:
Liegt gut im Wasser, lässt sich leicht steuern, schiebt nicht den Bug ins Wasser beim Gasgeben:
Dann wollten wir mal sehen, wie sie auf Stufe geht. Also Gas rein...
Mit ein wenig Höhe-halten (man erkennt es an der Stellung des Höhenruders) rennt sie so bis ans Ende des Sees, wenn man will. Dabei kann man prima mit dem Seitenruder steuern! Die Schwimmer können durch ihre Größe und Anstellwinkel offenbar nicht unterschneiden.
Na ja, und ein bischen mehr Ziehen brachte dann das zu Tage:
Auchhier: lammfromm. Wir hatten so unsere Zweifel, wie sich die sehr hoch liegende Gondel und obere Tragfläche auf das Flugverhalten auswirken würden; offenbar stabilisierend! Sie fliegt sich eher wie ein zahmer Hochdecker denn ein Doppeldecker.
Der erste Überflug:
...und die erste Landung:
Und weils so schön war, haben wir gleich noch 2 Flüge drangehängt:
Die letzte Landung geriet dann etwas "hüpfig". Thilo's Kommentar: "wird ja auch Zeit dass Du auch mal Scheixxe landest heute".
Fazit des Tages: bei einigermaßen ruhigem Wetter (für böige Wind- und Wellenverhältnisse wurde dieses kleine leichte Modell eben nicht entworfen) ist es eine Freude, diesen Renner zu steuern. Ich hab mich an den Knüppeln gleich vertraut gefühlt; es war keine Eingewöhnung nötig.
Steuern in der Luft geht mit Quer und Höhe; keine Seitenruderbeimischung ist nötig.
Auf dem Wasser läuft sie seeeehr stabil. Sie kippte nicht ein einziges Mal auf einen der beiden Stützschwimmer in der Gleitphase. Ab- und Anwassern geht sehr leicht, es ist kein Kleben zu bemerken. Der hohle Rumpfboden macht sich hier positiv bemerkbar, indem er Luft zwischen Modell und Wasser drückt.
Der Motor"sturz", ein anderes Thema der Diskussionen in letzter Zeit, stimmt: das Modell geht beim Gaswechsel weder auf die Nase noch nimmt es sie hoch. Lediglich wenn man sie sehr langsam macht, macht sich der Widerstand der Gondel bemerkbar.
Seitenzug wurde keiner eingebaut und wird auch nicht benötigt.
Der Strömungsabriss wurde auch erflogen: absolut unspektakulär. Man kann sie sehr langsam machen; übertreibt man es geht sie über die linke Fläche nach unten, bleibt aber steuerbar. Das passiert aber so spät, dass es im normalen Flugbetrieb nicht stören sollte.
Landungen können im Joggertempo geflogen werden.
Was bleibt? Ich bin hochzufrieden. Alex und Thilo hat es auch gefallen. Ich werde jetzt an der Detaillierung des Modells arbeiten und hoffentlich noch ein paar Flüge bis Plau machen können.
Bedanken möchte ich mich bei Andy und Thilo, die mir bei der aerodynamischen Auslegung sehr geholfen haben, bei Alex für gute Ideen und super Photos, und bei Molly für's Mitmachen bei diesem etwas unorthodoxen Projekt. Hätte ja auch floppen können...
Natürlich hat auch die Familie ihren Anteil, dass der Flieger jetzt schon fliegt: ich durfte öfter mal bauen gehen und die Mama hat sich um die Kurzen gekümmert. Katrin: danke.
Man sieht sich
Gruß,
Kuni
Kommentar von Mark:
Herzlichen Glückwunsch! Erste Sahne! Ich ziehe meinen Hut, Kuni! :
Hoffe wir sehen uns in Plau!
Viele Grüße auch an die "Protagonisten"!
Mark
PS: Eure Mützen sind echt der Knaller!
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
gratuliere dir und dem Team!!!!!!!!!
Sieht echt super aus in der Luft und auch auf dem Wasser.
Vielleicht könntest du zusammengefasst nochmals die techn. Daten posten.
Grüße
Herbert
Kommentar von Hans L:
Hallo Kuni,
ich gratuliere auch zu diesem schönen Modell und zum gelungenen Erstflug : : :
Grüße
Hans L
Kommentar von Johann:
Kuni, herzlichen Glückwunsch, da ist dir ein geniales Modell gelungen!
Bringst du zum Grundlsee-Treffen schon Shortkits mit? 8)
Gruß
Johann
Hallo Leute,
danke für die Blumen.
Mark: ja, coole Mützen sind Pflicht
Herbert, hier ein paar Daten: Spannweite 130cm, Gewicht 1940g (sag ich jetzt mal so; es werden noch ein paar mehr). Antrieb: Kontronik Kora 15-12, APC-E 12x8, 3S 3000mah NoName-Lipo, Regler Schulze Future Value 40 BEC. Es sind 4 Servos der HS-81-Größe verbaut, Empfänger ist ein Futaba 35Mhz-PCM-Synthesizer-Empfänger.
Noch ein Bild, das den Größenvergleich etwas deutlicher zeigt:
Ich werde jetzt noch die eine oder andere Motorgondel laminieren, ein paar Sachen fräsen, und wenn Molly mitmacht werde ich sicher den einen oder anderen Teilesatz mit zu den großen Treffen bringen. Aber dies eher als Anschauungsobjekt; man wird alles normal ordern können, ist ja keine Hehlerware.
Gruß,
Kuni
Tach Leute,
nachdem mich ein richtig fieser Virus-infekt lahm gelegt hat, und ich nicht raus darf, hab ich mich wenigstens zu leichten Arbeiten aufraffen können.
Ich habe mich entschieden, die Detaillierung der Motorgondel recht ernsthaft zu betreiben, da sie erstens DAS markante Merkmal dieses Vogels ist, und zweitens der Rest (Rumpf, Flächen etc.) nicht sehr viel Detaillierung zulassen, bzw. nicht viel zu erkennen ist auf dem wenigen Bildmaterial, das verfügbar ist.
Los geht es mit den Verstärkungsblechen an der hinteren Motorstrebe, ein am Original markantes Detail, das ich auch am Modell wiedergeben wollte:
Die kleinen Löcher werden alle noch mit Schräublein bestückt. Gefertigt sind diese Teile aus dünnem Messingblech; ich habe sie zusätzlich etwas gealtert, und zwar mit Brüniertinktur, die ich für die Rückschlussringe meiner Motoren benutze (Eisen wird davon blauschwarz, richtig edel). Messing färbt sich bräunlich davon. Sieht "echter" aus als blitzend blankes Messing finde ich. Wenn man das Zeug nicht selber kaufen mag, einfach mal schauen ob es einen Waffenladen in der Stadt gibt, die machen das.
Die Vorderseiten der vorderen Streben werden mit Alu bezogen:
Entweder man pinselt es auf, oder nimmt wie ich Aluklebeband aus dem Baumarkt. Meins ist von Alex (der es immer wieder vergisst mitzunehmen ).
Dann hatte das Original offenbar (ist nicht hundertprozentig klar zu erkennen, aber andere Savoias aus der Zeit haben es so) eine Art Schnellverschluss an den Wartungsklappen seitlich des Motors: eine Art Klavierband, dessen Stift einen großen Griff hatte zum Ziehen. Die Aluplatte konnte dann nach oben geschoben werden und ohne Demontage der Streben entnommen werden.
Im Maßstab 1:6 sieht das so aus:
So, das muss für heute reichen.
Gruß,
Kuni
Tach ihr Lieben,
uuuund weiter geht die Reise.
Ich hatte schon bei der Macchi Alex' Tip angenommen und für meinen kleinen 20W-Lötkolben eine Nietenbrenn-spitze gebastelt. Diese kommt hier wieder zum Zuge:
Im Prinzip ist es nur ein Röhrchen (Messing, Edelstahl, Alu, egal). Es muss in den Lötkolben passen und vorne natürlich nicht zu groß oder zu klein sein. Messing und Stahlröhrchen kann man natürlich an- oder besser ineinander löten, so dass man variabel bleibt.
Dieses Röhrchen wird per Bohrer oder Senker ange"spitzt", damit der Ring schön fein bleibt. Nun wird mit dem heißen Lötkolben erst etwas experimentiert. Es kommt sehr auf Dauer und Druck des Kontaktes an; jeder Lack ist auch anders. Also erstmal etwas üben bevor man dem Modell sein erstes Branding verpasst!
Reibt man später etwas Graphit hinein, sieht es verblüffend echt aus!
Dann ging es an die Auspuff-Attrappen:
Die Schablone wird dem Plan beiliegen. Die Röhrchen sind aus 6mm dünnwandigem Alurohr aus dem Modellbaugeschäft. Abgelängt werden sie mit einem Cuttermesser; einfach über das Röhrchen rollen.
Wir brauchen hier 12 Abschnitte; nicht weil das Flugzeug einen 12-Zylinder hatte, sondern weil der 6-Zylinder-Reihenmotor 2 Auslassventile je Zylinder hatte. Ja, schon 1921!
Die Abstände werden von der Schablone auf eine der Balsaleisten übertragen:
...und passende Nuten eingedremelt/-gefeilt:
Mit Sekundenkleber werden die Abschnitte paarweise in die Nuten geklebt:
Dann wird die zweite Holzleiste mit UHU-Endfest obendrauf geklebt:
Nun muss alles gut bis morgen trocknen.
Tschüss,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hi Kuni,
nicht UHU endfest, sondern UHU 5 minuten. Dann würden wir heute noch was sehen... :
Gruß
Herbert
Nee, nee, Herbert, ich will dass es hält, und nicht nach 5 Wochen wieder auseinanderfällt! 5min.-Epoxy hat der Teufel erfunden, um die Modellbauer zu ärgern
Gruß,
Kuni
Hallo Leute
So, nun könnten wir die Abgasstutzen einsetzen:
Irgendwie sah mir das alles aber zu...silbern aus. Es gehlte etwas, wenn man bedenkt dass direkt hinter diesen Rohrstücken die Auslassventile eines damals doch recht gewaltigen Motors saßen.
Also das Airbrushzeugs aus der Sturm- und Drangzeit vorgeholt (ja, das tut es noch immer!), und dem Auspuff ein paar Anlassfarben verpasst:
Auf Bildern des Originals erkennt man auf der Auspuffseite an den Streben Schoner, wahrscheinlich Lappen oder Leder, die vielleicht ein Ausglühen der Stahlstreben verhindern sollten. Diese hab ich mit schwarzem Schrumpfschlauch und etwas Draht nachgebildet. Damit der Draht später nicht abhaut, alles noch mit Zaponlack eingepinselt.
Später bekommen Auspuff und die Streben noch ein wenig Matt-Schwarz übergenebelt...
Gruß,
Kuni
Re: Baubericht von Kuni: Savoia S.21 Schneider Flugboot
Hi,
ich hab heute nochmals den Luftpinsel geschwungen. Der Auspuffbereich hat das erwähnte Schwarz bekommen:
... und der Rumpf sowie Unterflügel auf der linken Seite ebenfalls etwas Abgasruß. Da es keine linksdrehenden Motoren gab, drehte der Propeller im Original links herum (in Flugrichtung) und setzte die Abgase dort am Rumpf ab.
Desweiteren hab ich die Drähte am Seiten-/Höhenleitwerksbereich angebaut:
Für die Spanndrähte zwischen den Flügelstreben ist mir noch keine intelligente Lösung eingefallen; wird nachgereicht sobald es "Klick" gemacht hat.
Die Aufkleber mit der Fahne und dem "Savoia"-Schriftzug sind in Auftrag gegeben; ich hoffe sie heute Abend in Händen zu halten. Martin: Du bekommst ihn sobald als möglich zugesandt.
Ansonsten endet der Baubericht hier. Es ist alles gesagt worden, was zum Bau und Betrieb des Modells nötig ist. Das Modell fliegt; Martin und ich werden unsere Savoia's dieses Jahr auf etlichen Treffen fliegen, und sicher auch keinen Blick ins Innere verweigern.
Des weiteren bin ich schwer am Teile erstellen: es sind für 5 Modelle Scheibenrahmen und Messingblechteile gefräst, sowie 2 Motorgondeln bisher. Die eine oder andere wird noch entstehen. Apropos: wer baut den Flieger mal ohne Motorverkleidung, mit offen liegendem Motor? Davon gibt's ja auch ein Photo...
Macht's gut,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Was, schon aus?(
Dafür :danke: für die unterhaltsame Gestaltung des Beitrages.
Zeig mal das Foto vom Motor.
Gruß
Herbert
Hallo Herbert,
bin übers Wochenede nicht zu Hause. Reiche es am Montag Abend nach...
Ansonsten: gerne! Wenn es dem einen oder anderen was gebracht hat, und nicht nur "langatmig" war...
Ich werd auch ab und zu Bilder bzw. Daten einstellen; die nächsten Flüge werden mit GPS erfolgen, weil mich interessiert wie schnell, hoch etc. das Modell ist. Dann werde ich sicher noch die eine oder andere Änderung am Antrieb vornehmen, und so weiter.
Vielleicht noch einen Satz zum Bau bzw. dessen Dauer: dieser Thread zog sich über gut 3 Monate. Wenn man das Schreiben, Bilder schiessen, Formen bauen, Ideen austüfteln und umsetzen abzieht, würde ich sagen ein Modell aus dem Baukasten kann jeder in 4 Wochen aus dem Boden stampfen, 2-3 Stunden am Abend vorrausgesetzt.
Ja ich weiß, wer hat die schon...
Gruß,
Kuni
Hi,
hier wie versprochen das Bild vom Motor:
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
...dann lieber Gondel..
Kommentar von Alexander B:
Phantastische Arbeit! Bin wirklich begeistert!
Grüße
Alexander
Moin,
Herbert: Feigling :kicher:
Alexander: Danke.
Ostern bekomme ich die Aufkleber, also müssten sie bis Plau dran sein (Daumen-drück...).
Gruß,
Kuni
Hi,
so, der zweite Prototyp hat auch seinen Erstflug erfolgreich gemeistert.
O-Ton Martin: absolut problemlos.
Wir werden jetzt noch etwas mit Sturz und Schwerpunkt experimentieren. Martin hat ein Auf- bzw. Abnicken bei plötzlichen Gaswechseln bemerkt, das ihn stört. Er hofft mit anderem Motorsturz dies beseitigen zu können. Mal sehen was bei rauskommt.
Dieses Phänomen hatten Alex und ich schon bei der Kyosho-Macchi: es liegt an dem hochliegenden Antrieb. Wenn das Modell sich auf eine Fluggeschwindigkeit eingepegelt hat, und man nimmt schlagartig das Gas raus, überwiegt der Widerstand der hochliegenden Antriebsgondel, und das Modell steigt weg, bis sich wieder ein Kräftegleichgewicht einstellt. Beim schlagartigen Gasgeben ebenso (nur andersrum). Also ist weicher Flugstil gefragt.
Ich gehe heute Nachmittag nochmal auf's Wasser und werde auch ein paar Versuche starten. Unter anderem wird ein GPS-Logger mal mitfliegen.
Gruß,
Kuni
Hi alle,
die Eindrücke des heutigen Tages:
Fliegen wieder total problemlos, Starten und Landen ebenso. Touch-and-Go geht, wenn man weich mit dem Gas umgeht, hervorragend. Will heißen: man kommt mit etwas Standgas rein, lässt es stehen bzw. so wie der Vogel sinkt gibt man etwas mehr Gas und Höhe, lässt sie butterweich aufsetzen und schiebt nochmal etwas Gas nach. Dabei weiter etwas Höhe halten. Dann Vollgas und wieder Abheben. Dabei kann man durchaus eine 90°-Kurve fahren!
Das Auf- und Abnicken hatte ich heute auch bei heftigen Gaswechseln. Ist aber nicht störend bzw. nicht vorhanden, wenn man weich mit dem Gasknüppel umgeht.
Looping und Rolle gehen; beim Looping muss man mit Quer stützen, sonst dreht sie sich oben raus. Rolle muss ich mit diesem Vögelchen noch etwas üben, oder mit der Querruder-differenzierung spielen.
Im Anhang noch das GPS-Log des heutigen Tages. Einfach runterladen und die .jpg-endung entfernen, dann kann man es in Google-Earth öffnen. Das Interessante daran: das Mittel aus Mit- und Gegenwindflug (die erste Runde war Vollgas) ist etwa 75-78 km/h, genau die Scale-Geschwindigkeit unserer Trophy. Interessant auch die Landegeschwindigkeit von etwas unter 30 km/h, also auch hier eine Punktlandung, weil so von der Simulationssoftware vorrausgesagt.
Ich bin zufrieden...
Gruß,
Kuni
GPS-Log
Kommentar von Timo:
Das hört sich ja super an, Kuni!
btw. schöner baubericht :
das phänomen mit dem hohen motor bekommt man nie ganz weg. (logischer weise)
das gabs ja auch schon vor vielen vielen Monden beim RC-Uhu mit motorausatz
habe mich schon mal mit nem sehr ähnlichen Problem, bei ner Vögele He162 Salamander, auseinandergesetzt.
die dinger (mit Fahrwerk) sind meistens, nach dem Beschleunigen, nur mit bei halbgas zum rotieren zu bewegen.
interessant ist das thema aber allemal!
Viele Grüsse,
Timo
Hi Timo,
danke für die Blumen
Ich finde das Nicken stört nicht, zumal es ja nur bei schlagartigem und heftigem Gaswechsel auftritt. Wenn man nicht digital fliegt bemerkt man es gar nicht. Aber es soll auch nicht verschwiegen werden...
Unterm Strich ist es aber so: wenn die Maschine so aufgebaut und eingestellt wird wie vorgeschlagen (EWD, "Sturz", SP), fliegt sie vom Baubrett weg geradeaus ohne Macken. Jeder, der ein Querrudermodell fliegen kann wird auf Anhieb damit zurecht kommen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Timo:
ich finde das Projekt auf jedenfall sehr interessant :
ausserdem macht ein wenig Charakter ja ein ausgefallenes modell aus! (sonst könnten wir auch 3D Flieger mit schwimmern fliegen:wall: )
obwohl sowas nicht störend ist, so stellt es trotzdem eine herausforderung für den Konstrukteur da, die idealen einstellwerte zu erfliegen
So denn- weiter machen :
Sir ja Sir!
In diesem Sinne: hier das Video von Martin's Erstflug (ich hatte leider noch niemanden mit Kamera am See). Man beachte den starken Wind...
Danke an Martin und Molly für's fliegen resp. filmen.
Savoia-Erstflug-video
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
na da wehte der Wind ja sehr heftig, speziell bei der Landung sehr ersichtlich. Aber fliegt auch hier ganz schön brav!!!
MfG
Herbert
Klär mich mal auf, was ist den der Unterschied zur anderen S 21, der porco Rosso???
Hi Herbert,
"Porco rosso" ist ein japanischer Trickfilm, ein Anime. Und der Titelheld fliegt ein rotes Flugboot; eine Mischung aus Macchi M.33 und Savoia S.51. Aber der Name des Flugbootes wird nie genannt im Film. Das es eine S.21 sein soll ist glaub ich eine Erfindung der Merchandising-Industrie. Jedenfalls ist die Film-S,21 frei erfunden...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Tolles Video !
Die Geschwindigkeit sieht aber nicht Scale aus (290 km/h ?)
Kuni,
jetzt mach nicht mehr so lange rum mit der Savoia S.21 Der Kiste ist im Venedig 1921 Contest eh der 475 PS Ansaldo-San Giorgio V12 verreckt !
Leg mal los mit so einem richtigen Schneider Trophy Racer !
Grüsse Dirk
(Alle historischen Angaben aus meinem neuen Buch: Schneider Trophy Racers von Robert S. Hirsch)
Hi Dirk,
na ja, die Windverhältnisse lassen da keinen Schluss zu. Laut unserer Liste muss sie etwa 76-78 km/h bringen. Meine macht das, und ich denke Martin's bringt das auch. Wir werden den GPS-Logger in Plau mal reinhauen.
In der Zeit von 1921 bis 1926 hat sich geschwindigkeitsmäßig extrem viel getan.
ABER: hier ging es doch gar nicht um eine Renndiva, sondern um ein alltagstaugliches FLugboot, das eben auch ins Reglement passt, das man aber auch abends noch fliegen kann/mag!
Mit der nächsten Rennziege mach ich ja schon, bzw. werde nach Plau weitermachen. Bis dahin ist Feintuning angesagt...
Gruß,
Kuni
So,
zurück aus Plau...
Es war fliegerisch gesehen eine ziemliche Katastrophe: Wind 6 und mehr sowie richtige Brecher am Campingplatz machten das Fliegen unmöglich. Um die Ecke in der Seeluster Bucht waren die Wellen okay, aber der sehr starke Wind war ablandig mit starken Leewirbeln. Also blieben wir unten. Aber etwas Schaufahren für die Fotografen war drin. Hier ein paar Bilder.
Martin's und mein Modell:
Die Modelle sind per Seitenruder extrem gut steuerbar, auch bei diesem recht starken Wind ließen sie sich sehr gut dirigieren.
Die Stützschwimmer haben nie "festgehalten", auch wenn sie mal komplett unter Wasser waren. Volumen und Anstellwinkel sind optimal.
Schön-fahren:
eigentlich-schon-in-der-Luft:
Treffen der Generationen; die S.65 war nur 8 Jahre später! Wahnsinn wie sich die Technik seinerzeit entwickelte...
Die S.65 ist übrigens im selben Maßstab (1/6) wie die beiden Doppeldecker; man erkennt schön wie kompakt bei ihr die Motoren gewesen sein müssen, die ja immerhin das 4-fache an Leistung erzeugten!
Die reine Herrlichkeit:
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Kuni, wunderschöne Aufnahmen 8) und die Modelle machen einen sehr seetüchtigen Eindruck!
Sehr schade dass zu viel Wind zum Fliegen war.
Gruß
Johann
Hi Johann,
danke für die netten Worte.
Ja, die Modelle sind sehr seetüchtig; sie lassen sich auch nur mit dem Seitenruder (meint: ohne Wasserruder) richtig eng manövrieren. Martin und ich konnten sie sogar synchron "schwänzeln" lassen.
Leider steht der Antriebsvergleich aus und muss warten, bis wir mal gemeinsam fliegen können. Martin hat eine Zelle mehr drin, sowie einen Scorpion 30-irgendwas (hab`s vergessen). Luftschraube ist glaube eine 12x8,5". Na ja, wir werden sehen.
Spätestens am Grundlsee werden beide Modelle wieder beisammen sein dürfen.
Gruß,
Kuni
ich hab heute nochmals den Luftpinsel geschwungen. Der Auspuffbereich hat das erwähnte Schwarz bekommen:
... und der Rumpf sowie Unterflügel auf der linken Seite ebenfalls etwas Abgasruß. Da es keine linksdrehenden Motoren gab, drehte der Propeller im Original links herum (in Flugrichtung) und setzte die Abgase dort am Rumpf ab.
Desweiteren hab ich die Drähte am Seiten-/Höhenleitwerksbereich angebaut:
Für die Spanndrähte zwischen den Flügelstreben ist mir noch keine intelligente Lösung eingefallen; wird nachgereicht sobald es "Klick" gemacht hat.
Die Aufkleber mit der Fahne und dem "Savoia"-Schriftzug sind in Auftrag gegeben; ich hoffe sie heute Abend in Händen zu halten. Martin: Du bekommst ihn sobald als möglich zugesandt.
Ansonsten endet der Baubericht hier. Es ist alles gesagt worden, was zum Bau und Betrieb des Modells nötig ist. Das Modell fliegt; Martin und ich werden unsere Savoia's dieses Jahr auf etlichen Treffen fliegen, und sicher auch keinen Blick ins Innere verweigern.
Des weiteren bin ich schwer am Teile erstellen: es sind für 5 Modelle Scheibenrahmen und Messingblechteile gefräst, sowie 2 Motorgondeln bisher. Die eine oder andere wird noch entstehen. Apropos: wer baut den Flieger mal ohne Motorverkleidung, mit offen liegendem Motor? Davon gibt's ja auch ein Photo...
Macht's gut,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Was, schon aus?(
Dafür :danke: für die unterhaltsame Gestaltung des Beitrages.
Zeig mal das Foto vom Motor.
Gruß
Herbert
Hallo Herbert,
bin übers Wochenede nicht zu Hause. Reiche es am Montag Abend nach...
Ansonsten: gerne! Wenn es dem einen oder anderen was gebracht hat, und nicht nur "langatmig" war...
Ich werd auch ab und zu Bilder bzw. Daten einstellen; die nächsten Flüge werden mit GPS erfolgen, weil mich interessiert wie schnell, hoch etc. das Modell ist. Dann werde ich sicher noch die eine oder andere Änderung am Antrieb vornehmen, und so weiter.
Vielleicht noch einen Satz zum Bau bzw. dessen Dauer: dieser Thread zog sich über gut 3 Monate. Wenn man das Schreiben, Bilder schiessen, Formen bauen, Ideen austüfteln und umsetzen abzieht, würde ich sagen ein Modell aus dem Baukasten kann jeder in 4 Wochen aus dem Boden stampfen, 2-3 Stunden am Abend vorrausgesetzt.
Ja ich weiß, wer hat die schon...
Gruß,
Kuni
Hi,
hier wie versprochen das Bild vom Motor:
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
...dann lieber Gondel..
Kommentar von Alexander B:
Phantastische Arbeit! Bin wirklich begeistert!
Grüße
Alexander
Moin,
Herbert: Feigling :kicher:
Alexander: Danke.
Ostern bekomme ich die Aufkleber, also müssten sie bis Plau dran sein (Daumen-drück...).
Gruß,
Kuni
Hi,
so, der zweite Prototyp hat auch seinen Erstflug erfolgreich gemeistert.
O-Ton Martin: absolut problemlos.
Wir werden jetzt noch etwas mit Sturz und Schwerpunkt experimentieren. Martin hat ein Auf- bzw. Abnicken bei plötzlichen Gaswechseln bemerkt, das ihn stört. Er hofft mit anderem Motorsturz dies beseitigen zu können. Mal sehen was bei rauskommt.
Dieses Phänomen hatten Alex und ich schon bei der Kyosho-Macchi: es liegt an dem hochliegenden Antrieb. Wenn das Modell sich auf eine Fluggeschwindigkeit eingepegelt hat, und man nimmt schlagartig das Gas raus, überwiegt der Widerstand der hochliegenden Antriebsgondel, und das Modell steigt weg, bis sich wieder ein Kräftegleichgewicht einstellt. Beim schlagartigen Gasgeben ebenso (nur andersrum). Also ist weicher Flugstil gefragt.
Ich gehe heute Nachmittag nochmal auf's Wasser und werde auch ein paar Versuche starten. Unter anderem wird ein GPS-Logger mal mitfliegen.
Gruß,
Kuni
Hi alle,
die Eindrücke des heutigen Tages:
Fliegen wieder total problemlos, Starten und Landen ebenso. Touch-and-Go geht, wenn man weich mit dem Gas umgeht, hervorragend. Will heißen: man kommt mit etwas Standgas rein, lässt es stehen bzw. so wie der Vogel sinkt gibt man etwas mehr Gas und Höhe, lässt sie butterweich aufsetzen und schiebt nochmal etwas Gas nach. Dabei weiter etwas Höhe halten. Dann Vollgas und wieder Abheben. Dabei kann man durchaus eine 90°-Kurve fahren!
Das Auf- und Abnicken hatte ich heute auch bei heftigen Gaswechseln. Ist aber nicht störend bzw. nicht vorhanden, wenn man weich mit dem Gasknüppel umgeht.
Looping und Rolle gehen; beim Looping muss man mit Quer stützen, sonst dreht sie sich oben raus. Rolle muss ich mit diesem Vögelchen noch etwas üben, oder mit der Querruder-differenzierung spielen.
Im Anhang noch das GPS-Log des heutigen Tages. Einfach runterladen und die .jpg-endung entfernen, dann kann man es in Google-Earth öffnen. Das Interessante daran: das Mittel aus Mit- und Gegenwindflug (die erste Runde war Vollgas) ist etwa 75-78 km/h, genau die Scale-Geschwindigkeit unserer Trophy. Interessant auch die Landegeschwindigkeit von etwas unter 30 km/h, also auch hier eine Punktlandung, weil so von der Simulationssoftware vorrausgesagt.
Ich bin zufrieden...
Gruß,
Kuni
GPS-Log
Kommentar von Timo:
Das hört sich ja super an, Kuni!
btw. schöner baubericht :
das phänomen mit dem hohen motor bekommt man nie ganz weg. (logischer weise)
das gabs ja auch schon vor vielen vielen Monden beim RC-Uhu mit motorausatz
habe mich schon mal mit nem sehr ähnlichen Problem, bei ner Vögele He162 Salamander, auseinandergesetzt.
die dinger (mit Fahrwerk) sind meistens, nach dem Beschleunigen, nur mit bei halbgas zum rotieren zu bewegen.
interessant ist das thema aber allemal!
Viele Grüsse,
Timo
Hi Timo,
danke für die Blumen
Ich finde das Nicken stört nicht, zumal es ja nur bei schlagartigem und heftigem Gaswechsel auftritt. Wenn man nicht digital fliegt bemerkt man es gar nicht. Aber es soll auch nicht verschwiegen werden...
Unterm Strich ist es aber so: wenn die Maschine so aufgebaut und eingestellt wird wie vorgeschlagen (EWD, "Sturz", SP), fliegt sie vom Baubrett weg geradeaus ohne Macken. Jeder, der ein Querrudermodell fliegen kann wird auf Anhieb damit zurecht kommen.
Gruß,
Kuni
Kommentar von Timo:
ich finde das Projekt auf jedenfall sehr interessant :
ausserdem macht ein wenig Charakter ja ein ausgefallenes modell aus! (sonst könnten wir auch 3D Flieger mit schwimmern fliegen:wall: )
obwohl sowas nicht störend ist, so stellt es trotzdem eine herausforderung für den Konstrukteur da, die idealen einstellwerte zu erfliegen
So denn- weiter machen :
Sir ja Sir!
In diesem Sinne: hier das Video von Martin's Erstflug (ich hatte leider noch niemanden mit Kamera am See). Man beachte den starken Wind...
Danke an Martin und Molly für's fliegen resp. filmen.
Savoia-Erstflug-video
Gruß,
Kuni
Kommentar von fly-bert:
Hallo Kuni,
na da wehte der Wind ja sehr heftig, speziell bei der Landung sehr ersichtlich. Aber fliegt auch hier ganz schön brav!!!
MfG
Herbert
Klär mich mal auf, was ist den der Unterschied zur anderen S 21, der porco Rosso???
Hi Herbert,
"Porco rosso" ist ein japanischer Trickfilm, ein Anime. Und der Titelheld fliegt ein rotes Flugboot; eine Mischung aus Macchi M.33 und Savoia S.51. Aber der Name des Flugbootes wird nie genannt im Film. Das es eine S.21 sein soll ist glaub ich eine Erfindung der Merchandising-Industrie. Jedenfalls ist die Film-S,21 frei erfunden...
Gruß,
Kuni
Kommentar von Dirk:
Tolles Video !
Die Geschwindigkeit sieht aber nicht Scale aus (290 km/h ?)
Kuni,
jetzt mach nicht mehr so lange rum mit der Savoia S.21 Der Kiste ist im Venedig 1921 Contest eh der 475 PS Ansaldo-San Giorgio V12 verreckt !
Leg mal los mit so einem richtigen Schneider Trophy Racer !
Grüsse Dirk
(Alle historischen Angaben aus meinem neuen Buch: Schneider Trophy Racers von Robert S. Hirsch)
Hi Dirk,
na ja, die Windverhältnisse lassen da keinen Schluss zu. Laut unserer Liste muss sie etwa 76-78 km/h bringen. Meine macht das, und ich denke Martin's bringt das auch. Wir werden den GPS-Logger in Plau mal reinhauen.
In der Zeit von 1921 bis 1926 hat sich geschwindigkeitsmäßig extrem viel getan.
ABER: hier ging es doch gar nicht um eine Renndiva, sondern um ein alltagstaugliches FLugboot, das eben auch ins Reglement passt, das man aber auch abends noch fliegen kann/mag!
Mit der nächsten Rennziege mach ich ja schon, bzw. werde nach Plau weitermachen. Bis dahin ist Feintuning angesagt...
Gruß,
Kuni
So,
zurück aus Plau...
Es war fliegerisch gesehen eine ziemliche Katastrophe: Wind 6 und mehr sowie richtige Brecher am Campingplatz machten das Fliegen unmöglich. Um die Ecke in der Seeluster Bucht waren die Wellen okay, aber der sehr starke Wind war ablandig mit starken Leewirbeln. Also blieben wir unten. Aber etwas Schaufahren für die Fotografen war drin. Hier ein paar Bilder.
Martin's und mein Modell:
Die Modelle sind per Seitenruder extrem gut steuerbar, auch bei diesem recht starken Wind ließen sie sich sehr gut dirigieren.
Die Stützschwimmer haben nie "festgehalten", auch wenn sie mal komplett unter Wasser waren. Volumen und Anstellwinkel sind optimal.
Schön-fahren:
eigentlich-schon-in-der-Luft:
Treffen der Generationen; die S.65 war nur 8 Jahre später! Wahnsinn wie sich die Technik seinerzeit entwickelte...
Die S.65 ist übrigens im selben Maßstab (1/6) wie die beiden Doppeldecker; man erkennt schön wie kompakt bei ihr die Motoren gewesen sein müssen, die ja immerhin das 4-fache an Leistung erzeugten!
Die reine Herrlichkeit:
Gruß,
Kuni
Kommentar von Johann:
Kuni, wunderschöne Aufnahmen 8) und die Modelle machen einen sehr seetüchtigen Eindruck!
Sehr schade dass zu viel Wind zum Fliegen war.
Gruß
Johann
Hi Johann,
danke für die netten Worte.
Ja, die Modelle sind sehr seetüchtig; sie lassen sich auch nur mit dem Seitenruder (meint: ohne Wasserruder) richtig eng manövrieren. Martin und ich konnten sie sogar synchron "schwänzeln" lassen.
Leider steht der Antriebsvergleich aus und muss warten, bis wir mal gemeinsam fliegen können. Martin hat eine Zelle mehr drin, sowie einen Scorpion 30-irgendwas (hab`s vergessen). Luftschraube ist glaube eine 12x8,5". Na ja, wir werden sehen.
Spätestens am Grundlsee werden beide Modelle wieder beisammen sein dürfen.
Gruß,
Kuni